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Planet der Affen: New Kingdom
Planet der Affen: New Kingdom
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Planet der Affen: New Kingdom (2023)

Kingdom of the Planet of the Apes

Auftakt einer neuen Trilogie, die das erfolgreiche US-Sci-Fi-Reboot um den "Planet der Affen" fortsetzt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.3 / 5

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Viele Generationen nach dem Tod des Affen-Herrschers Caesar leben seine Nachkommen friedlich in verschiedenen, voneinander getrennten Clans. Die Menschen, die von den Affen "Echos" genannt werden, sind nurmehr eine Randerscheinung auf dem Planeten. Im Clan der Adler bereiten sich die drei nur wenige Tage nacheinander geborenen Freunde Noa (Owen Teague), Soona (Lydia Peckham) und Anaya (Travis Jeffery) auf ihren Initiationsritus vor. Doch die Aufnahme in die Gruppe der erwachsenen Schimpansen ihres Clans wird von einem Gewaltakt zunichtegemacht.

Eine Gruppe maskierter Affen unter dem Oberbefehl ihres selbsternannten neuen Königs Proximus Caesar (Kevin Durand) überfällt Noas Gemeinschaft und verschleppt alle, die bei dem Angriff nicht ums Leben gekommen sind. Auf sich allein gestellt nimmt Noa deren Verfolgung auf. Unterwegs trifft er auf den weisen Orang-Utan Raka (Peter Macon), der ihm die Historie von Affen und Menschen näherbringt, sowie auf eine Menschen-Frau, die Raka und Noa auf den Namen Nova (Freya Allan) taufen. Wird es ihnen gelingen, Noas Freunde und Familie zu befreien und den Affen-König zu besiegen?

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"Planet der Affen: New Kingdom": Neustart mit Hindernissen

Noch bevor George Lucas mit seiner Weltraumoper "Star Wars" (1977) eines der umsatzstärksten Medien-Franchise aller Zeiten aus der Taufe hob, war eine andere erfolgreiche Science-Fiction-Filmreihe bereits zu Ende gegangen. Ein Jahr vor der Mondlandung kam mit "Planet der Affen" (1968) ein Sci-Fi-Abenteuer in die Kinos, das mitten im Wettlauf ums All einen Nerv traf und zudem – im Rahmen der bescheidenen Möglichkeiten des Mediums – Fragen nach der Conditio humana aufwarf. Die Vorlage, der Roman "La Planète des singes", stammte vom französischen Schriftsteller Pierre Boulle, der auch schon die Vorlage zum Kriegsfilm "Die Brücke am Kwai" (1957) geliefert hatte.

Bis 1976 folgten vier filmische Fortsetzungen, von denen nur der dritte Teil "Flucht vom Planet der Affen" (1971) überzeugte, sowie eine Fernseh- und eine Zeichentrickserie. Ein erster Versuch, das Franchise Anfang des neuen Jahrtausends wiederzubeleben, scheiterte. Obwohl "Planet der Affen" (2001), die Neuverfilmung des Ausgangsromans durch Visionär Tim Burton, sein Budget locker wieder einspielte, gilt sie bis heute als Flop, was vornehmlich an den schlechten Kritiken liegen dürfte. An Burtons Version wurden unter anderem die Simplifizierung des Weltentwurfs und ein reaktionäres Weltbild kritisiert. Außer dem superben Make-up wurde wenig gelobt. Am Ende standen zudem drei "Auszeichnungen" beim Schmähpreis Goldene Himbeere zu Buche.

Ganz anders erging es indessen dem nächsten Neustart, der weitere zehn Jahre später erfolgte. Die drei aufeinander aufbauenden Filme "Planet der Affen: Prevolution" (2011), "Planet der Affen: Revolution" (2014) und "Planet der Affen: Survival" (2017) erzählten nicht nur die Geschichte des aus den alten Teilen drei bis fünf bekannten Schimpansen Caesar neu. Die Trilogie setzte auch neue Maßstäbe, was das Motion-Capture- bzw. Performance-Capture-Verfahren anbelangt. Dieses zeigte sich so ausgereift, dass es dem Kinopublikum möglich war, mit den Affen in gleichem Maße, wenn nicht gar noch intensiver als mit ihren menschlichen Konterparts mitzufühlen. Zu guter Letzt kehrte die Trilogie zur inhaltlichen Tiefe zurück, die zumindest dem ersten und dritten Teil des Franchise innewohnten. Sie war künstlerisch abgerundet und erzählerisch abgeschlossen. Jede Fortführung würde zwangsläufig wie ein Anhängsel wirken.

Endzeitspektakel mit überzeugenden Sets

Einen anderen Grund, die Prequel-Trilogie fortzusetzen, als noch mehr Geld mit dem Franchise zu scheffeln, gibt es also im Grunde nicht. Und so hatte auch Wes Ball zunächst Skrupel, die Regie beim vierten Teil des Neustarts zu übernehmen. Erst als er auf die Idee kam, nicht direkt an die Geschichte des Schimpansen Caesar anzuknüpfen, sondern die Handlung viele Generationen nach dessen Tod anzusiedeln und neue Figuren einzuführen, war er an Bord. Dass Ball spektakuläres Endzeitkino inszenieren kann, hatte er zuvor mit der "Maze Runner"-Trilogie (2014–2018) unter Beweis gestellt. Für das postapokalyptische Setting des "Planet der Affen" schien er also eine ausgezeichnete Wahl zu sein.

Und Ball enttäuscht nicht. Mit spektakulären Schauwerten, die auf der großen Leinwand um Längen besser wirken, als die ersten Filmtrailer befürchten ließen, führt Ball in eine Welt nach dem Untergang der Menschheit ein, die allein schon durch ihr Setdesign begeistert. Die Natur hat sich die Überreste der Zivilisation zurückerobert. Wo einst Wolkenkratzer ihren festen Platz im Großstadtdschungel hatten, ragen nun für menschliche Sehgewohnheiten irritierende kubische Hügel aus der Landschaft empor. Die Affen stören sich nicht daran. In ihrer Welt gehören die von Pflanzen überwucherten Überreste menschlicher Architektur zur Normalität. Auf der Suche nach Adlereiern müssen sich die drei Freunde Noa (Owen Teague), Soona (Lydia Peckham) und Anaya (Travis Jeffery) an diesen grünen Ungetümen mit ihren Kletterkünsten beweisen. Noch beeindruckender als die Sets sind derweil die Figuren.

Die drei befreundeten Schimpansen wirken nicht nur lebensechter als alle menschlichen Figuren, die im Film auftauchen, das Drehbuch von Josh Friedman gibt ihnen auch den nötigen Raum zur Entfaltung. Dementsprechend lange dauert die Exposition, wird dabei aber nie langweilig. Die Mischung aus Spannung, Sentimentalität und Humor stimmt. An deren Ende ist das Publikum vollständig in dieser faszinierenden postapokalyptischen Welt versunken, von der spannenden Story angefixt und drückt Noa auf seiner Rettungsmission beide Daumen. Leider kann der Film dieses hohe Anfangsniveau nicht bis zum Schluss halten.

Mal stimmt die Chemie, mal ist keine vorhanden

Das liegt zum einen an der Länge des Films, die im vorliegenden Fall einer Paradoxie gleichkommt. Denn "Planet der Affen: New Kingdom" ist gleichzeitig zu lang und zu kurz. Für all die Dinge, die Drehbuchautor Friedman und Regisseur Ball in ihrem Film unterbringen wollen, ist der Film nicht lang genug, wodurch vieles nur angerissen werden kann und letztlich zu kurz kommt. All das, was nicht nur angerissen, sondern ausführlich erzählt wird, kommt hingegen nicht ohne Längen aus. Dieses Phänomen ist bei Hollywood-Großproduktionen nichts Neues. Und ein Blick auf die Laufzeiten der Prequel-Trilogie offenbart denn auch, dass die Länge von Film zu Film von 105 Minuten über 130 Minuten bis auf 140 Minuten stetig gewachsen ist. "Planet der Affen: New Kingdom" ist nun noch einmal fünf Minuten länger.

Die andere große Schwäche dieses Films ist die (menschliche) Hauptdarstellerin. Dass die Affen nicht nur die besseren, weil humaneren Menschen sind, ist das Leitmotiv, das sich durch das gesamte Franchise zieht. In der Prequel-Trilogie kam nun noch hinzu, dass die Affen auch die besseren Schauspieler waren. Will heißen: Die Menschen, die hinter den Affen steckten (wie etwa Andy Serkis), lieferten – in Kombination mit der Technik – eine überzeugendere Darstellung ab als ihre menschlichen Mitspieler. Was die drei Filme so gut machte, war jedoch der Umstand, dass diese menschlichen Gegenüber ihren tierischen zumindest ebenbürtig waren. Das kann man von Freya Allan leider nicht behaupten. In ihrer Rolle als Nova bleibt sie trotz mehrerer mehr oder minder erwartbaren Wendungen blass. Schwerer wiegt indessen, dass die Chemie zwischen ihrer Figur und Noa nicht stimmt und auch der Funke im Kinopublikum nie überspringt. So sehr man mit Noa mitfiebert, Novas Handlungen lassen einen geradezu kalt, was weniger an der Figurenzeichnung und mehr an Allans unterkühlter Performance liegt.

Zu schlechter Letzt ist auch von der in der Prequel-Trilogie wiedergefundenen Tiefe im neuen Teil des Franchise so gut wie nichts mehr zu finden. "Planet der Affen: New Kingdom" will stets mehr unterhalten, als zum Nachdenken anregen.

Fazit: Dass Wes Ball den Endzeitfilm beherrscht, hat der Regisseur mit der "Maze Runner"-Trilogie bewiesen. Für den nächsten Teil im "Planet der Affen"-Franchise, dem Auftakt einer neuen Trilogie, ist er damit genau der richtige Mann. Was die Schauwerte, das Worldbuilding und die tierischen Hauptfiguren anbelangt, überzeugt "New Kingdom" denn auch auf voller Linie. In puncto inhaltliche Tiefe, menschliche Akteure und erzählerische Effizienz ist indessen noch Luft nach oben.




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Besetzung & Crew von "Planet der Affen: New Kingdom"

Land: USA
Jahr: 2023
Genre: Action, Science Fiction
Originaltitel: Kingdom of the Planet of the Apes
Kinostart: 09.05.2024
Regie: Wes Ball
Darsteller: Freya Allan als Mae, Dichen Lachman, Kevin Durand als Proximus Caesar, Owen Teague als Cornelius, William H. Macy
Kamera: Gyula Pados
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

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