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Priscilla (2023)

Biopic: Die 14-jährige Priscilla lernt den zehn Jahre älteren Elvis Presley kennen – und verliebt sich in ihn.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Im Jahre 1959 zieht die jugendliche US-Amerikanerin Priscilla Beaulieu (Cailee Spaeny) mit ihren Eltern nach Wiesbaden, weil ihr Stiefvater (Ari Cohen) als Luftwaffenoffizier dorthin versetzt wurde. Terry West (Luke Humphrey), ein Freund von Elvis Presley (Jacob Elordi), lädt die Neuntklässlerin ins Haus des Rockstars ein. Dieser absolviert gerade in Westdeutschland seinen Militärdienst.

Bei weiteren Treffen kommen die beiden sich näher. Einige Zeit später zieht Priscilla zu Elvis in die Villa Graceland; nach ihrem Highschool-Abschluss in Memphis folgt die Hochzeit. Doch Elvis' Verhalten wird zunehmend problematischer.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Priscilla": Girl meets Rock Star

Die Filmemacherin Sofia Coppola ("Marie Antoinette") erzählt in "Priscilla" auf Basis der 1985 veröffentlichten Memoiren "Elvis und ich" von der Beziehung zwischen Priscilla Presley (geb. Beaulieu) und dem King of Rock 'n' Roll (1935-1977). Die 1945 geborene Filmtitelgeberin schrieb besagte Autobiografie zusammen mit Sandra Harmon; bei der Leinwand-Adaption ist sie als Produzentin mit an Bord. Das Werk feierte seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig.

Ein verklärt wirkender Anfang…

Zunächst mutet die Inszenierung durch ihre weichen Töne wie eine völlige Romantisierung des durchaus fragwürdigen Geschehens an. Das deutliche Machtgefälle zwischen der minderjährigen Schülerin und dem zehn Jahre älteren Musiker ist spürbar, wird allerdings nur von ziemlich eindimensionalen Randfiguren (etwa den skeptischen Eltern und den mobbenden Mitschülerinnen Priscillas) kritisch kommentiert. Hier nimmt der Film wohl ganz bewusst die naive, unerfahrene Sicht der jungen, hoffnungslos verliebten Protagonistin ein.

… und eine harte Dekonstruktion

Später wird das toxische Verhältnis und insbesondere das überaus problematische Verhalten von Elvis jedoch sehr klar aufgezeigt. Dies könnte nun zu einer spannenden und demaskierenden Auseinandersetzung mit einem bis heute verehrten Idol führen. Die Darstellung vermag aber in vielen Momenten nicht zu überzeugen. Sequenzen, in denen es um psychische und zum Teil auch physische Gewalt geht, werden oft zu abrupt abgebrochen. Die Veranschaulichung von Elvis' negativen Charakterzügen und der daraus resultierenden, höchst ungesunden Beziehungsdynamik wirkt wie eine bloße Aneinanderreihung.

Ein stimmiges Ganzes entsteht dadurch nicht – da keine Nähe zu den Figuren erzeugt wird. In ihrer Verdichtung bleibt diese Studie zu oberflächlich. Gelungen sind indes die Situationen, die Priscillas Einsamkeit und Langeweile mitten im Luxus der ikonischen Villa Graceland einfangen. Diese Passagen lassen an die Stärke von Coppolas Filmen "Lost in Translation" (2003) und "Somewhere" (2010) denken, die in "Priscilla" selten erreicht wird.

Fazit: Ein Biopic mit interessanten Ansätzen und zuweilen guten Bildern, das die im Zentrum stehende Beziehung in ihrem ambivalenten Kern nur bedingt erfasst.




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Besetzung & Crew von "Priscilla"

Land: Italien, USA
Jahr: 2023
Genre: Drama, Musik, Romantik, Biografie
Länge: 113 Minuten
Kinostart: 04.01.2024
Regie: Sofia Coppola
Darsteller: Cailee Spaeny als Priscilla, Jacob Elordi als Elvis, Ari Cohen als Captain Beaulieu, Dagmara Dominczyk als Ann Beaulieu, Tim Post als Vernon Presley
Kamera: Philippe Le Sourd
Verleih: MUBI

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