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Living Bach (2023)

Deutscher Dokumentarfilm von Regisseurin Anna Schmidt über mehrere Menschen rund um den Globus, deren großes Ziel es ist, zum Bachfest nach Leipzig zu reisen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Der 38-jährige Singer-Songwriter David Portillo lebt in Paraguay, die 40-jährige Apothekerin Kazuko Nawata in Japan. Thabang Modise, 35, ist Südafrikaner, Jesse Gehman, 32, US-Amerikanerin. Bianca Porcheddu kommt aus der australischen Hauptstadt Canberra, Lee Hai Lin aus Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur und die Zwillingsschwestern Annalisa Hartmann und Désirée Scheidegger aus der Schweiz. Was sie eint, ist ihre Liebe zur Musik Johann Sebastian Bachs (1685–1750). Weltweit gibt es mehr als 300 Bachchöre und -ensembles – und sie alle sind Mitglied in einem davon.

Wo kommt diese Faszination für Bach her? Was mach dessen Musik aus und bis heute so populär? Die Regisseurin Anna Schmidt geht diesen Fragen in ihrem Dokumentarfilm nach. Als Ausgangspunkt dienen ihr Porträts der eingangs erwähnten Protagonisten, die nicht nur die Liebe zu Bach, sondern auch ein großes Ziel eint: Sie alle wollen 2022 am Bachfest in Leipzig teilnehmen.

Bildergalerie zum Film "Living Bach"

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"Living Bach": Die Macht der Musik

Wie wohl keine andere Kunstform besitzt die Musik die Kraft, Menschen miteinander zu verbinden, weil sie universell verständlich ist und über Sprachbarrieren hinweg funktioniert. Man muss denn Inhalt eines Chorals, eines Librettos oder eines Songtextes nicht begreifen, um Melodie und Rhythmus wertschätzen, ja lieben zu können. Von rein instrumentaler Musik, die keinerlei Sprachverständnis erfordert, ohnehin abgesehen. Musik besitzt freilich auch die Macht, missbraucht zu werden. Schließlich setzen auch Diktatoren nicht zuletzt Musik ein, um ihre Untertanen auf Linie zu bringen. Doch um diesen Aspekt soll es in "Living Bach" nicht gehen. Anna Schmidt zeigt vielmehr die positiven Seiten der Musik auf – und wie ein Komponist aus dem Barock bis heute Menschen von ganz unterschiedlichen Flecken der Erde zusammenbringt.

Mehr als 250 Jahre ist Johann Sebastian Bach bereits tot, seine Musik ist lebendig geblieben. Selbst wer noch nie bewusst ein Stück des in Leipzig tätigen Musikdirektors und Thomaskantors gehört hat, kennt garantiert eins, etwa das in Schmidts Film mehrfach angespielte "Das Wohltemperierte Klavier". Obwohl schon 300 Jahre alt, wirkt es wie so vieles (aber bei Weitem nicht alles) von Bach frisch und zeitlos – und findet von Filmen bis zu Werbespots mannigfach Verwendung.

Weltumspannend und wohltemperiert

Diesen zeitlosen Aspekt von Bachs Musik heben viele der in Schmidts Film Porträtierten hervor. Große Einigkeit herrscht darüber hinaus bei der Ansicht, dass Bachs Musik den kulturellen Austausch fördere, Vorurteile gegenüber fremden Kulturen abbaue und insgesamt zur Völkerverständigung beitrage. Wer Bach höre, spiele und singe, könne quasi kein Mensch sein, der anderen Böses wolle. Eine gewagte, letzten Endes nicht haltbare These, die aber zumindest von den im Film Porträtierten anschaulich vorgelebt wird.

Neben der großartigen Musik sind es ebendiese Menschen, jeder auf seine eigene Art großartig, die "Living Bach" nicht nur zu einem Hörerlebnis, sondern auch sehenswert machen. Man fiebert mit ihnen und drückt ihnen die Daumen, es bis zum Bachfest nach Leipzig zu schaffen. Ihr Enthusiasmus ist ansteckend – und zeigt sich in vielen kleinen Dingen, etwa in der verrückten Idee, ein Cembalo nach einem Bausatz selbst anzufertigen, um nur eines der in diesem Film gezeigten Beispiele zu nennen.

Schmidt fügt all diese Anekdoten und die Porträts stimmig zusammen; stets im richtigen Tempo, Rhythmus und Wechsel, sodass am Ende auch ihr Dokumentarfilm ein wohltemperierter ist.

Fazit: In ihrem Dokumentarfilm "Living Bach" veranschaulicht Regisseurin Anna Schmidt, wie quicklebendig die Musik Johann Sebastian Bachs auch heute noch ist. Ein sehens- wie hörenswerter Film, weltumspannend und wohltemperiert.




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Zum Video: Living Bach

Besetzung & Crew von "Living Bach"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 114 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 30.11.2023
Regie: Anna Schmidt
Verleih: Weltkino Filmverleih

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