Only the River flows (2023)
He bian de cuo wu
Krimidrama: Ein Polizist wird mit einer rätselhaften Mordserie konfrontiert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ein Dorf im China der 1990er Jahre: Die Taten eines Serienkillers beschäftigen die örtliche Polizei. Der Ermittler Ma Zhe (Zhu Yilong) vertieft sich immer mehr in den Fall. Er zweifelt an der Schuld der offenbar psychisch kranken Person, der rasch die Verantwortung zugeschrieben wird.
Die Leute im Ort scheinen etliche Geheimnisse zu verbergen, denen der Polizist allmählich auf die Spur kommt. Darüber hinaus muss dieser sich mit seinem eigenen Innenleben auseinandersetzen.
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Filmkritik
"Only the River Flows": Sichtbare und unsichtbare Leichen
Der Regisseur Shujun Wei wurde 1991 in der chinesischen Hauptstadt Peking geboren. Mit seinem Kurzfilm "On the Border" (2018), der in Cannes Premiere feierte, sowie mit seinen zwei folgenden Langfilmen wurde er bereits für diverse Preise nominiert und ausgezeichnet. Nun folgt sein neues Werk "Only the River Flows" – eine einnehmende Mischung aus Charakterdrama, Kriminalfilm mit Mystery-Elementen und einer herben Humorprise. Schnell werden Erinnerungen an moderne Klassiker wie "Chinatown" (1974) von Roman Polański und "Memories of Murder" (2003) von Bong Joon-ho geweckt.
Eine konfliktreiche Ermittlung
Das Drehbuch, das Shujun Wei zusammen mit Chunlei Kang auf Basis des gleichnamigen Romans von Yu Hua verfasst hat, zeichnet ein überaus düsteres Bild des Landes und des provinziell anmutenden Gebiets, in dem sich der Plot entfaltet. Es gelingt dem Film, spannendes Genrekino im Neo-Noir-Stil mit deutlicher Kritik am Staat und an dessen Politik zu verbinden.
Der gebrochene Anti-Held Ma Zhe, der den schwierigen Fall um eine erschreckende Mordserie zu lösen versucht, während seine schwangere Frau Bai Jie (verkörpert von Chloe Maayan) zu Hause an einem Puzzle sitzt, ist in seinem desillusionierten Wesen gewiss ein Stereotyp, der dennoch auf originelle Weise an diesem ganz spezifischen Ort und zu dieser ganz spezifischen Zeit in den 1990er Jahren agiert. Das Spiel von Hauptdarsteller Zhu Yilong ("Cloudy Mountain") ist souverän und vermittelt eindringlich die Existenzkrise der Figur.
Keine Nostalgie
"Only the River Flows" wurde auf Zelluloid gedreht. Die oft verregneten oder verrauchten Aufnahmen des Kameramanns Zhiyuan Chengma sind sehr atmosphärisch; zu den Schauplätzen gehört ein stillgelegtes, heruntergekommenes Kino. Das Werk hat poetische und surreale Momente – und doch beschönigt es nichts. Shujun Wei schwelgt nicht in vermeintlich guten alten Zeiten, sondern liefert eine finstere Geschichte, die nichts an der Vergangenheit verklärt.
Fazit: Ein hervorragend gefilmter Mix aus Genre-Versatzstücken, der seine Story auf faszinierende und zunehmend (alb)traumhafte Art schildert.
Der Regisseur Shujun Wei wurde 1991 in der chinesischen Hauptstadt Peking geboren. Mit seinem Kurzfilm "On the Border" (2018), der in Cannes Premiere feierte, sowie mit seinen zwei folgenden Langfilmen wurde er bereits für diverse Preise nominiert und ausgezeichnet. Nun folgt sein neues Werk "Only the River Flows" – eine einnehmende Mischung aus Charakterdrama, Kriminalfilm mit Mystery-Elementen und einer herben Humorprise. Schnell werden Erinnerungen an moderne Klassiker wie "Chinatown" (1974) von Roman Polański und "Memories of Murder" (2003) von Bong Joon-ho geweckt.
Eine konfliktreiche Ermittlung
Das Drehbuch, das Shujun Wei zusammen mit Chunlei Kang auf Basis des gleichnamigen Romans von Yu Hua verfasst hat, zeichnet ein überaus düsteres Bild des Landes und des provinziell anmutenden Gebiets, in dem sich der Plot entfaltet. Es gelingt dem Film, spannendes Genrekino im Neo-Noir-Stil mit deutlicher Kritik am Staat und an dessen Politik zu verbinden.
Der gebrochene Anti-Held Ma Zhe, der den schwierigen Fall um eine erschreckende Mordserie zu lösen versucht, während seine schwangere Frau Bai Jie (verkörpert von Chloe Maayan) zu Hause an einem Puzzle sitzt, ist in seinem desillusionierten Wesen gewiss ein Stereotyp, der dennoch auf originelle Weise an diesem ganz spezifischen Ort und zu dieser ganz spezifischen Zeit in den 1990er Jahren agiert. Das Spiel von Hauptdarsteller Zhu Yilong ("Cloudy Mountain") ist souverän und vermittelt eindringlich die Existenzkrise der Figur.
Keine Nostalgie
"Only the River Flows" wurde auf Zelluloid gedreht. Die oft verregneten oder verrauchten Aufnahmen des Kameramanns Zhiyuan Chengma sind sehr atmosphärisch; zu den Schauplätzen gehört ein stillgelegtes, heruntergekommenes Kino. Das Werk hat poetische und surreale Momente – und doch beschönigt es nichts. Shujun Wei schwelgt nicht in vermeintlich guten alten Zeiten, sondern liefert eine finstere Geschichte, die nichts an der Vergangenheit verklärt.
Fazit: Ein hervorragend gefilmter Mix aus Genre-Versatzstücken, der seine Story auf faszinierende und zunehmend (alb)traumhafte Art schildert.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Only the River flows"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Only the River flows"
Land: ChinaJahr: 2023
Genre: Drama, Krimi
Originaltitel: He bian de cuo wu
Länge: 101 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 29.02.2024
Regie: Shujun Wei
Darsteller: Yilong Zhu als Ma Zhe, Chloe Maayan als Bai Jie, Tianlai Hou als Chief of Police, Linkai Tong als Xie, Chu Bu Hua Jie
Kamera: Chengma Zhiyuan
Verleih: Rapid Eye Movies