Ghoulbusters (2018)

"Ghoulbusters": Geisterjagd auf Brasilianisch

Wer beim Gruseln gern kräftig lacht, sitzt in "Ghoulbusters" im richtigen Film. Pünktlich zu Halloween 2023 kommt diese bereits fünf Jahre alte brasilianische Horrorkomödie nun auch in die deutschen Kinos. Regisseur Fabrício Bittar lässt hektoliterweise Blut über die Leinwand fließen und ist um keinen noch so peinlichen Gag verlegen. Ausgedacht hat sich dieses Trash-Fest, das zotig unter die Gürtellinie zielt, sein Hauptdarsteller, der Komiker, Schauspieler und Late-Night-Moderator Danilo Gentili.

Who Ya Gonna Call? Garantiert nicht die Ghoulbusters!

Gentili spielt den minderbemittelten Geisterjäger Jack, der mit seinen nicht minder minderbemittelten Kollegen aus Ermangelung echter Geister gefälschte Videos auf Youtube stellt. Einen Typen wie Jack und dessen Trotteltruppe würde wirklich niemand rufen, der Geisterprobleme hat. Aus Ermangelung anderer Geisterjäger macht es der Direktor einer Schule trotzdem – und eine Nacht voller Blut, geplatzter Köpfe und herausgerissener Eingeweide nimmt ihren Lauf.

Der Bezug zu den Ghostbusters, jenen legendären von Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis und Ernie Hudson verkörperten Geisterjägern aus der gleichnamigen US-Komödie ist auch Jack & Co. bewusst, woraus sich unzählige Pointen – vom billig kopierten Logo der Ghoulbusters bis zu ihren Uniformen – ergeben. Und auch sonst wartet diese Meta-Komödie, die bei zahlreichen Horror- und Fantasy-Filmfestival ausgesprochen gut ankam, mit vielen Zitaten aus der Geschichte des Genres auf.

Treffsichere Zoten vs. zäher Erzählfluss

Humor hat bekanntlich, wer trotzdem lacht – und das verhält sich in "Ghoulbusters" nicht anders. Während selbst manch üble Zote mitten ins Lachzentrum trifft, verpuffen viele harmlose Gags und umgekehrt. Womit wir beim größten Problem dieses Films wären: der Unausgewogenheit. Trash hin oder her, qualitativ geht in "Ghoulbusters" zu vieles zu weit auseinander. Vor allem aber ist der Film mit einer Laufzeit von beinahe zwei Stunden mindestens eine halbe Stunde zu lang.

Um wie vieles besser hätte er sein können, hätte sich Gentili als Drehbuchautor (vom Regisseur und Andre Catarinacho als weiterem Co-Autor assistiert) von überflüssigen Szenen getrennt und nur die besten im fertigen Film belassen. "Ghoulbusters" wäre womöglich eine kleine, komprimierte Trash-Perle geworden. In der jetzigen Form ist er eine durchaus unterhaltsame, über weite Strecken aber auch zähe Angelegenheit, die sich wie Kaugummi zieht.

Fazit: Die brasilianische Horrorkomödie "Ghoulbusters" ist ein Trash-Fest mit Abstrichen. Das Blut fließt hektoliterweise und die Pointen zielen reihenweise unter die Gürtellinie. Doch manchmal ist weniger tatsächlich mehr. Im Falle der trotteligen Geisterjäger wäre besonders eine kürzere Laufzeit ein Gewinn gewesen.