Norwegian Dream (2023)
In diesem Drama verliebt sich ein junger polnischer Arbeiter in einer norwegischen Fischfabrik in den Sohn des Eigentümers.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der 19-jährige Robert (Hubert Miłkowski) ist aus Polen an die norwegische Küste gezogen, um in einer Fischfabrik zu arbeiten. Er will seiner verwitweten Mutter Maria (Edyta Torhan) helfen, die Schulden der Familie zu begleichen. Im Wohnheim für die polnischen Arbeiter teilt er sich ein Zimmer mit einem Kollegen. In der Fabrik arbeitet auch Ivar (Karl Bekele Steinland), der Adoptivsohn des Eigentümers Bjorn (Øyvind Brandtzæg). Robert interessiert sich für den queeren Kollegen, auf den manche Polen auch wegen seiner schwarzen Hautfarbe herabsehen. Wenn sich Ivar privat für Drag-Auftritte verkleidet und tanzt, schaut Robert fasziniert zu. Er trifft sich heimlich mit Ivar, hat aber Angst, sich vor anderen zu seiner Homosexualität zu bekennen. Als Maria wegen eines Jobs anreist und eine Unterkunft braucht, spitzt sich die Lage zu.
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Filmkritik
"Norwegian Dream“: Hürdenlauf einer schwulen Liebe
Der Regisseur Leiv Igor Devold siedelt sein Spielfilmdebüt "Norwegian Dream“ im Milieu polnischer Arbeitsmigranten in Norwegen an. Selbst polnischer Abstammung, versetzt sich der in Norwegen lebende Filmemacher einfühlsam, aber auch kritisch in die Mentalität und die Lage der jungen Osteuropäer an der Fjordküste. Der Hauptcharakter Robert hat sich von der in der polnischen Gesellschaft verbreiteten Homophobie nicht befreit. Aber auch Ivar, der queere norwegische Arbeitskollege, in den sich Robert verguckt, hat einen Vater mit rigiden Männlichkeitsvorstellungen. Das romantische Drama wirkt sehr realistisch, denn es thematisiert zugleich die Ausbeutung der schlecht bezahlten ausländischen Leih- und Zeitarbeiter.
Wenn Ivar tanzt
Viele Filme erzählen von der Mobilität der jungen Generation, die mal hier, mal dort studiert und die Welt bereist. Robert kann ebenfalls reisen, aber er gehört als ungelernter Arbeiter einer sozialen Schicht an, deren Freiheit finanziell begrenzt ist. Der polnische Schauspieler Hubert Miłkowski stellt Robert sehr glaubwürdig dar als den klischeehaft männlichen Kerl in Trainingsjacke, der sich vor seinen Kumpeln anspruchslos und unkompliziert gibt. Er ist nur da, um Geld zu verdienen. Ivar staunt, als Robert ihm seinen bescheidenen Lebenstraum einer eigenen Tankstelle verrät. Ivar möchte Schauspieler werden. Roberts Blick kann wunderbar sehnsüchtig sein, wenn er den tanzenden Ivar betrachtet, im nächsten Moment aber zensiert er ihn wieder selbst. Roberts Widerstreit der Gefühle ist überzeugend gespielt. Robert und der von Karl Bekele Steinland als sensibler, freigeistiger Charakter gespielte Ivar verkörpern den Spruch, dass sich Gegensätze anziehen. Zur reizvollen Romantik gehört aber auch, wie sie zusammen das Lachen und die Leichtigkeit entdecken.
Der Weg zweier Außenseiter
Die karge norwegische Fjordlandschaft bei Trondheim, das triste Arbeiterwohnheim, das monotone Filetieren der Lachse am Fließband ergeben eine kalte, abweisende Kulisse. Wen es hierher verschlägt, der wird wohl nicht lange bleiben. Die polnischen Leiharbeiter werden schlecht bezahlt und ausgenutzt, weil sie jederzeit durch andere ersetzt werden können. Allmählich formiert sich ihr Widerstand. Ivar wohnt in einem Boot, als sei er jederzeit bereit, die Anker zu lichten. Ob die beiden Außenseiter ihrer Liebe einen sicheren Platz einräumen können, scheint auf spannende Weise lange ungewiss.
Fazit: Ein junger polnischer Arbeitsmigrant will an der norwegischen Küste Geld verdienen, nicht das Leben genießen. In der Fischfabrik begegnet er dem queeren Sohn des Eigentümers, in den er sich verliebt. Das einfühlsame Spielfilmdebüt des polnisch-norwegischen Regisseurs Leiv Igor Devold überzeugt mit einer romantischen Beziehung, die heimlich beginnt und auf viele Hürden stößt. Die beiden Charaktere bilden ein reizvolles Gespann sich anziehender Gegensätze. Das Drama wirkt sehr realistisch, auch weil es die soziale Situation osteuropäischer Arbeitskräfte beleuchtet, die finanziell ausgebeutet werden.
Der Regisseur Leiv Igor Devold siedelt sein Spielfilmdebüt "Norwegian Dream“ im Milieu polnischer Arbeitsmigranten in Norwegen an. Selbst polnischer Abstammung, versetzt sich der in Norwegen lebende Filmemacher einfühlsam, aber auch kritisch in die Mentalität und die Lage der jungen Osteuropäer an der Fjordküste. Der Hauptcharakter Robert hat sich von der in der polnischen Gesellschaft verbreiteten Homophobie nicht befreit. Aber auch Ivar, der queere norwegische Arbeitskollege, in den sich Robert verguckt, hat einen Vater mit rigiden Männlichkeitsvorstellungen. Das romantische Drama wirkt sehr realistisch, denn es thematisiert zugleich die Ausbeutung der schlecht bezahlten ausländischen Leih- und Zeitarbeiter.
Wenn Ivar tanzt
Viele Filme erzählen von der Mobilität der jungen Generation, die mal hier, mal dort studiert und die Welt bereist. Robert kann ebenfalls reisen, aber er gehört als ungelernter Arbeiter einer sozialen Schicht an, deren Freiheit finanziell begrenzt ist. Der polnische Schauspieler Hubert Miłkowski stellt Robert sehr glaubwürdig dar als den klischeehaft männlichen Kerl in Trainingsjacke, der sich vor seinen Kumpeln anspruchslos und unkompliziert gibt. Er ist nur da, um Geld zu verdienen. Ivar staunt, als Robert ihm seinen bescheidenen Lebenstraum einer eigenen Tankstelle verrät. Ivar möchte Schauspieler werden. Roberts Blick kann wunderbar sehnsüchtig sein, wenn er den tanzenden Ivar betrachtet, im nächsten Moment aber zensiert er ihn wieder selbst. Roberts Widerstreit der Gefühle ist überzeugend gespielt. Robert und der von Karl Bekele Steinland als sensibler, freigeistiger Charakter gespielte Ivar verkörpern den Spruch, dass sich Gegensätze anziehen. Zur reizvollen Romantik gehört aber auch, wie sie zusammen das Lachen und die Leichtigkeit entdecken.
Der Weg zweier Außenseiter
Die karge norwegische Fjordlandschaft bei Trondheim, das triste Arbeiterwohnheim, das monotone Filetieren der Lachse am Fließband ergeben eine kalte, abweisende Kulisse. Wen es hierher verschlägt, der wird wohl nicht lange bleiben. Die polnischen Leiharbeiter werden schlecht bezahlt und ausgenutzt, weil sie jederzeit durch andere ersetzt werden können. Allmählich formiert sich ihr Widerstand. Ivar wohnt in einem Boot, als sei er jederzeit bereit, die Anker zu lichten. Ob die beiden Außenseiter ihrer Liebe einen sicheren Platz einräumen können, scheint auf spannende Weise lange ungewiss.
Fazit: Ein junger polnischer Arbeitsmigrant will an der norwegischen Küste Geld verdienen, nicht das Leben genießen. In der Fischfabrik begegnet er dem queeren Sohn des Eigentümers, in den er sich verliebt. Das einfühlsame Spielfilmdebüt des polnisch-norwegischen Regisseurs Leiv Igor Devold überzeugt mit einer romantischen Beziehung, die heimlich beginnt und auf viele Hürden stößt. Die beiden Charaktere bilden ein reizvolles Gespann sich anziehender Gegensätze. Das Drama wirkt sehr realistisch, auch weil es die soziale Situation osteuropäischer Arbeitskräfte beleuchtet, die finanziell ausgebeutet werden.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Norwegian Dream"
Land: Norwegen, Deutschland, PolenJahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 97 Minuten
Kinostart: 01.02.2024
Regie: Leiv Igor Devold
Darsteller: Hubert Milkowski als Robert, Karl Bekele Steinland als Ivar, Edyta Torhan als Maria, Øyvind Brandtzæg als Bjorn, Jakub Sierenberg als Marek
Kamera: Patryk Kin
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH
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