Geliebte Köchin (2023)
La passion de Dodin Bouffant
Französischer Spielfilm über einen Gastronomen im 19. Jahrhundert, der seine begnadete Köchin liebt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 10 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Landschloss des weithin bekannten Feinschmeckers und Gastronomen Dodin Bouffant (Benoît Magimel) kocht Eugénie (Juliette Binoche) im Jahr 1885 wieder einmal ein exquisites Menü für seine Gäste. Seit 20 Jahren schon zaubert sie die raffinierten Speisen, die seinen guten Ruf ausmachen. Sie beruhen auf seinem Studium traditioneller Rezepte und seinen Vorstellungen, die Eugénie intuitiv umsetzt. Dodins Heiratsanträge weist die freiheitsliebende Frau stets zurück, obwohl die beiden auch schon mal die Nacht miteinander verbringen.
Als die Küchenhilfe Violette (Galatea Bellugi) eines Tages ihre junge Nichte Pauline (Bonnie Chagneau-Ravoire) mitbringt, stehen sie zu viert in der großen Küche, bereiten Saucen, ein Kalbskarree, ein Fischgericht und vieles mehr zu. Pauline hat eine feine Nase und kann beim Verkosten die vielen Zutaten benennen, die das Aroma einer Speise bilden. Eugénie beschließt, ihr eine Lehrstelle anzubieten. Dodin wird mit seinen Freunden zu einem Mahl beim Prinzen von Eurasien eingeladen. Für die Gegeneinladung möchte Dodin seine Eugénie ein bodenständiges Gericht kochen lassen. Doch eine rätselhafte Krankheit zwingt sie zur Bettruhe. Sie willigt ein, Dodin zu heiraten. Ihr Ehemann bringt ihr nun von ihm selbst gekochte Gerichte aufs Zimmer.
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Filmkritik
"Geliebte Köchin“: Eine Feier französischer Esskultur
Ohne Kochsendung kommt kein Fernsehsender mehr aus und das kulinarische Kino stößt ebenfalls seit Jahren auf lebhaftes Publikumsinteresse. Der Regisseur und Drehbuchautor Trần Anh Hùng ("Der Duft der grünen Papaya“) huldigt in seinem sinnlich betörenden Spielfilm "Geliebte Köchin“ der gehobenen französischen Kochkunst und erinnert an ihre lange Tradition. Ähnlich wie Éric Besnards "À la Carte! - Freiheit geht durch den Magen“ spielt auch diese, auf einem Roman von Marcel Rouff basierende Geschichte in einem früheren Jahrhundert und erzählt außer vom Kochen auch von einer romantischen Beziehung.
Der perfekte Kalbsbraten
Am Drehort, einem Schloss in Anjou, tragen die Frauen vor der Kamera lange Röcke und Schürzen. Die männlichen Charaktere tafeln stets in Anzug mit Krawatte. Die Lieferanten der Geflügel stammen aus der Gegend, das Gemüse aus dem Garten, der Salat wird draußen mit Brunnenwasser gewaschen. Eugenie und ihr kleines Gefolge hantieren am Herd mit einem riesigen Fisch, mit Saucen, Brühen. Hier wird einmal in aller Ausführlichkeit gezeigt, dass beispielsweise die Zubereitung eines Kalbskarrees aus mehreren verschiedenen und aufwändigen Etappen besteht und keineswegs darin, nur ein Stück Fleisch in die Ofenröhre zu schieben. Der französischen Küche ist traditionell kein Aufwand zu schade, was die Lust auf Nachahmung schon wieder schmälern dürfte.
Eingedickte Bewunderung
Vor lauter Bewunderung für diese ausgefeilte kulinarische Kultur vergisst der Regisseur beinahe, dass es auch noch einer emotionalen Geschichte bedarf. Ja, irgendwie sind sich die beiden Hauptcharaktere zugetan, und vor allem reden sie sehr gewählt. Alles was sie tun, ist von Bildung und Wertschätzung für das Gute durchdrungen. Aber die spärliche romantische Handlung oder was sonst noch den Blick auf das Kochen verstellen könnte, wirkt unbeholfen und aufgesetzt. Juliette Binoche findet aus dem Dauerlächeln nicht mehr heraus. Húngs Lob der Kulinarik wirkt überdimensioniert, als wollte ein Außenstehender das Geheimnis französischer Lebensart ergründen. Die Charaktere entwickeln keine leichte, selbstbewusste Lebendigkeit. Zur Kontemplation über die schönen Dinge und über den Spruch "Essen wie Gott in Frankreich“ ist Húngs Film, der auf dem Filmfest von Cannes 2023 für die beste Regie ausgezeichnet wurde und den Frankreich für den Oscar eingereicht hat, aber empfehlenswert.
Fazit: Der Ende des 19. Jahrhunderts auf einem französischen Landschloss angesiedelte Spielfilm von Trần Anh Húng erweist sich als großartiger kulinarischer Augenschmaus. In der Hauptrolle einer begnadeten Köchin hantiert Juliette Binoche so ausführlich mit Fisch, Fleisch, Sud, Saucen, Salat und Kräutern, wie es die gehobene französische Kochkunst nun einmal erfordert. So ruft diese filmische Huldigung landestypischer Esskultur und Lebensart in Erinnerung, dass ein hervorragendes Gericht nicht im Handumdrehen entsteht. Trotz romantischer Beilage wirkt die Handlung jedoch allzu sehr auf das sinnliche Zubereiten von Speisen fixiert.
Ohne Kochsendung kommt kein Fernsehsender mehr aus und das kulinarische Kino stößt ebenfalls seit Jahren auf lebhaftes Publikumsinteresse. Der Regisseur und Drehbuchautor Trần Anh Hùng ("Der Duft der grünen Papaya“) huldigt in seinem sinnlich betörenden Spielfilm "Geliebte Köchin“ der gehobenen französischen Kochkunst und erinnert an ihre lange Tradition. Ähnlich wie Éric Besnards "À la Carte! - Freiheit geht durch den Magen“ spielt auch diese, auf einem Roman von Marcel Rouff basierende Geschichte in einem früheren Jahrhundert und erzählt außer vom Kochen auch von einer romantischen Beziehung.
Der perfekte Kalbsbraten
Am Drehort, einem Schloss in Anjou, tragen die Frauen vor der Kamera lange Röcke und Schürzen. Die männlichen Charaktere tafeln stets in Anzug mit Krawatte. Die Lieferanten der Geflügel stammen aus der Gegend, das Gemüse aus dem Garten, der Salat wird draußen mit Brunnenwasser gewaschen. Eugenie und ihr kleines Gefolge hantieren am Herd mit einem riesigen Fisch, mit Saucen, Brühen. Hier wird einmal in aller Ausführlichkeit gezeigt, dass beispielsweise die Zubereitung eines Kalbskarrees aus mehreren verschiedenen und aufwändigen Etappen besteht und keineswegs darin, nur ein Stück Fleisch in die Ofenröhre zu schieben. Der französischen Küche ist traditionell kein Aufwand zu schade, was die Lust auf Nachahmung schon wieder schmälern dürfte.
Eingedickte Bewunderung
Vor lauter Bewunderung für diese ausgefeilte kulinarische Kultur vergisst der Regisseur beinahe, dass es auch noch einer emotionalen Geschichte bedarf. Ja, irgendwie sind sich die beiden Hauptcharaktere zugetan, und vor allem reden sie sehr gewählt. Alles was sie tun, ist von Bildung und Wertschätzung für das Gute durchdrungen. Aber die spärliche romantische Handlung oder was sonst noch den Blick auf das Kochen verstellen könnte, wirkt unbeholfen und aufgesetzt. Juliette Binoche findet aus dem Dauerlächeln nicht mehr heraus. Húngs Lob der Kulinarik wirkt überdimensioniert, als wollte ein Außenstehender das Geheimnis französischer Lebensart ergründen. Die Charaktere entwickeln keine leichte, selbstbewusste Lebendigkeit. Zur Kontemplation über die schönen Dinge und über den Spruch "Essen wie Gott in Frankreich“ ist Húngs Film, der auf dem Filmfest von Cannes 2023 für die beste Regie ausgezeichnet wurde und den Frankreich für den Oscar eingereicht hat, aber empfehlenswert.
Fazit: Der Ende des 19. Jahrhunderts auf einem französischen Landschloss angesiedelte Spielfilm von Trần Anh Húng erweist sich als großartiger kulinarischer Augenschmaus. In der Hauptrolle einer begnadeten Köchin hantiert Juliette Binoche so ausführlich mit Fisch, Fleisch, Sud, Saucen, Salat und Kräutern, wie es die gehobene französische Kochkunst nun einmal erfordert. So ruft diese filmische Huldigung landestypischer Esskultur und Lebensart in Erinnerung, dass ein hervorragendes Gericht nicht im Handumdrehen entsteht. Trotz romantischer Beilage wirkt die Handlung jedoch allzu sehr auf das sinnliche Zubereiten von Speisen fixiert.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Geliebte Köchin"
Land: FrankreichJahr: 2023
Genre: Drama, Historie
Originaltitel: La passion de Dodin Bouffant
Länge: 135 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 08.02.2024
Regie: Anh Hung Tran
Darsteller: Juliette Binoche als Eugénie, Benoît Magimel als Dodin Bouffant, Emmanuel Salinger als Rabaz, Patrick d'Assumçao als Grimaud, Galatéa Bellugi als Violette
Kamera: Jonathan Ricquebourg
Verleih: Weltkino Filmverleih
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