Halloween Park (2023)
Karusell
In diesem schwedischen Horrorfilm schickt Regisseur Simon Sandquist ("Possession – Die Angst stirbt nie") eine Gruppe Freunde in einen fatalen Freizeitpark.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Nach einem schrecklichen Vorfall während einer Halloween-Party haben sich die Freunde Fiona (Wilma Lidén), Jenny (Amanda Lindh), Dante (Omar Rudberg), Tora (Embla Ingelman-Sundberg), Sebbe (Emil Algpeus) und William (Ludvig Deltin) aus den Augen verloren. Wie es der Zufall will, sehen sie sich exakt ein Jahr später wieder. Fiona arbeitet inzwischen in Liseberg, dem bekannten Vergnügungspark in Göteborg, der zu den meistbesuchten in Skandinavien zählt. Ausgerechnet Fionas alte Freunde haben Tickets für eine exklusive Nacht im Park gewonnen.
Außerhalb der Öffnungszeiten führt Fiona ihre ehemalige Clique von Fahrgeschäft zu Fahrgeschäft. Doch zwischen Zuckerwatte und Geisterbahn ist irgendetwas faul. Als ein Unbekannter mit Puppenmaske und Axt aufkreuzt und Jagd auf die Gruppe macht, ist klar, dass das unverhoffte Wiedersehen kein Zufall sein kann.
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Filmkritik
"Halloween Park": Auf der Achterbahn nachts um halb eins
Halloween steht vor der Tür und ist längst auch in Europa ein Riesending, bietet es dem Einzelhandel doch die Gelegenheit, an einem weiteren Termin im Jahr Plunder an den Kunden zu bringen. Wer sich weniger fürs Verkleiden und Süßigkeiteneinsammeln und mehr fürs Fürchten interessiert, wird bereits seit Wochen bei diversen Streaminganbietern fündig. So gut wie jeder von ihnen hat den kompletten Oktober zum Halloween-Monat erkoren und dementsprechend thematische Film- und Serienkollektionen zusammengestellt.
Im Kino sieht es in diesem Jahr hingegen dürftig aus. Neben der Computerspiel-Adaption "Five Nights at Freddy's" läuft pünktlich zum Gruselfest nur noch Simon Sandquists schwedischer Schocker an. Im Original heißt er schlicht "Karusell", was passt, ist der Film doch ein wilder Ritt, der sich alsbald im Kreis dreht.
Großartiger Drehort ...
Für das deutsche Publikum hat man sich den plakativeren Titel "Halloween Park" ausgedacht. Auch der ist keine schlechte Wahl, immerhin ist der Vergnügungspark, in dem gemeuchelt wird, passend zum Fest in feinster Kürbis-Dekoration hergerichtet. Das Setting ist denn auch das größte Pfund, mit dem Sandquist wuchern kann. Nach Geschäftsschluss vor Ort in Liseberg gedreht, kommen tatsächlich existierende Achterbahnen, ein Riesenrad und ein Karussell zum Einsatz. Die dort umgesetzten Szenen sind echte Hingucker. Und der menschenleere Park verströmt eine schaurig-schöne Atmosphäre, wenn er die Göteborger Nacht erhellt. Die Handlung ist hingegen so vorhersehbar, dass sie dem Publikum allenfalls ein Gähnen entlockt.
Die Ausgangslage, dass eine Gruppe junger Menschen auf der Flucht vor einem maskierten Mörder den 31. Oktober überleben muss, geht selbstredend bis auf eben jenen Film zurück, der all das herbstliche Gemetzel auf der großen Leinwand auslöste: John Carpenters "Halloween – Die Nacht des Grauens" (1978). War der Raum, in dem der Killer bei Carpenter seine Kreise zog, zumindest in der Theorie nach allen Seiten offen, verengen ihn Sandquists Drehbuchautoren Marten Gisby, Filip Hammarström und Henry Stenberg zu einem hermetisch abgeriegelten, aus dem es zu entkommen gilt – und verneigen sich damit vor anderen Horrorstreifen der jüngeren Vergangenheit von "Cube" (1999) über "Saw" (2004) bis zu "Escape Room" (2019).
… aber vorhersehbare Handlung
Sandquist ist kein Neuling in der Branche und im Genre. Gemeinsam mit Co-Regisseur Joel Bergvall hat er die zwei Mysterythriller "The Invisible – Gefangen im Jenseits" (2002) und "Possession – Die Angst stirbt nie" (2009) realisiert. Nach der Komödie "Studentfesten" (2013) führt er nun zum zweiten Mal allein bei einem abendfüllenden Spielfilm Regie. Leider aber reicht "Halloween Park" weder an John Carpenters "Halloween" noch an "Cube" oder "Saw" auch nur annähernd heran.
Um herauszufinden, wer sich hinter der Maske des Mörders verbirgt, muss man wahrlich kein eingefleischter Horrorfan sein. Im Grunde wird es schon während des Prologs offenbar. Ohne großes Rätselraten kommt es folglich auf den Grusel- und Gorefaktor an. Und obwohl Letztgenannter durchaus ansehnlich ist, ist das bluttriefende Geschehen so hastig, ungeschickt und spannungsarm inszeniert, dass einem trotz sichtbar kühler Außentemperaturen das Blut zu keiner Zeit in den Adern gefriert.
Fazit: Was wäre, wenn John Carpenter seinen weltberühmten Slasher in einem Freizeitpark gedreht hätte? So oder so ähnlich muss die Frage wohl gelautet haben, die am Anfang von Simon Sandquists "Halloween Park" stand. Die Antwort darauf ist ein formelhafter und vorhersehbarer Horrorstreifen, der Fans des Genres nur ein Gähnen entlockt.
Halloween steht vor der Tür und ist längst auch in Europa ein Riesending, bietet es dem Einzelhandel doch die Gelegenheit, an einem weiteren Termin im Jahr Plunder an den Kunden zu bringen. Wer sich weniger fürs Verkleiden und Süßigkeiteneinsammeln und mehr fürs Fürchten interessiert, wird bereits seit Wochen bei diversen Streaminganbietern fündig. So gut wie jeder von ihnen hat den kompletten Oktober zum Halloween-Monat erkoren und dementsprechend thematische Film- und Serienkollektionen zusammengestellt.
Im Kino sieht es in diesem Jahr hingegen dürftig aus. Neben der Computerspiel-Adaption "Five Nights at Freddy's" läuft pünktlich zum Gruselfest nur noch Simon Sandquists schwedischer Schocker an. Im Original heißt er schlicht "Karusell", was passt, ist der Film doch ein wilder Ritt, der sich alsbald im Kreis dreht.
Großartiger Drehort ...
Für das deutsche Publikum hat man sich den plakativeren Titel "Halloween Park" ausgedacht. Auch der ist keine schlechte Wahl, immerhin ist der Vergnügungspark, in dem gemeuchelt wird, passend zum Fest in feinster Kürbis-Dekoration hergerichtet. Das Setting ist denn auch das größte Pfund, mit dem Sandquist wuchern kann. Nach Geschäftsschluss vor Ort in Liseberg gedreht, kommen tatsächlich existierende Achterbahnen, ein Riesenrad und ein Karussell zum Einsatz. Die dort umgesetzten Szenen sind echte Hingucker. Und der menschenleere Park verströmt eine schaurig-schöne Atmosphäre, wenn er die Göteborger Nacht erhellt. Die Handlung ist hingegen so vorhersehbar, dass sie dem Publikum allenfalls ein Gähnen entlockt.
Die Ausgangslage, dass eine Gruppe junger Menschen auf der Flucht vor einem maskierten Mörder den 31. Oktober überleben muss, geht selbstredend bis auf eben jenen Film zurück, der all das herbstliche Gemetzel auf der großen Leinwand auslöste: John Carpenters "Halloween – Die Nacht des Grauens" (1978). War der Raum, in dem der Killer bei Carpenter seine Kreise zog, zumindest in der Theorie nach allen Seiten offen, verengen ihn Sandquists Drehbuchautoren Marten Gisby, Filip Hammarström und Henry Stenberg zu einem hermetisch abgeriegelten, aus dem es zu entkommen gilt – und verneigen sich damit vor anderen Horrorstreifen der jüngeren Vergangenheit von "Cube" (1999) über "Saw" (2004) bis zu "Escape Room" (2019).
… aber vorhersehbare Handlung
Sandquist ist kein Neuling in der Branche und im Genre. Gemeinsam mit Co-Regisseur Joel Bergvall hat er die zwei Mysterythriller "The Invisible – Gefangen im Jenseits" (2002) und "Possession – Die Angst stirbt nie" (2009) realisiert. Nach der Komödie "Studentfesten" (2013) führt er nun zum zweiten Mal allein bei einem abendfüllenden Spielfilm Regie. Leider aber reicht "Halloween Park" weder an John Carpenters "Halloween" noch an "Cube" oder "Saw" auch nur annähernd heran.
Um herauszufinden, wer sich hinter der Maske des Mörders verbirgt, muss man wahrlich kein eingefleischter Horrorfan sein. Im Grunde wird es schon während des Prologs offenbar. Ohne großes Rätselraten kommt es folglich auf den Grusel- und Gorefaktor an. Und obwohl Letztgenannter durchaus ansehnlich ist, ist das bluttriefende Geschehen so hastig, ungeschickt und spannungsarm inszeniert, dass einem trotz sichtbar kühler Außentemperaturen das Blut zu keiner Zeit in den Adern gefriert.
Fazit: Was wäre, wenn John Carpenter seinen weltberühmten Slasher in einem Freizeitpark gedreht hätte? So oder so ähnlich muss die Frage wohl gelautet haben, die am Anfang von Simon Sandquists "Halloween Park" stand. Die Antwort darauf ist ein formelhafter und vorhersehbarer Horrorstreifen, der Fans des Genres nur ein Gähnen entlockt.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Halloween Park"
Land: SchwedenJahr: 2023
Genre: Horror
Originaltitel: Karusell
FSK: 16
Kinostart: 26.10.2023
Regie: Simon Sandquist
Darsteller: Omar Rudberg als Dante, Wilma Lidén als Fiona, Amanda Lindh als Jenny, Thomas Hedengran als Rolf, Emil Algpeus als Sebbe
Kamera: Andres Rignell
Verleih: Splendid Film
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