Die Farbe Lila (2023)
The Color Purple
Neuverfilmung des gleichnamigen Roman-Klassikers von 1982 von Alice Walker, den bereits Steven Spielberg 1985 filmisch adaptierte.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Schon als kleines Mädchen erlebt Celie (Fantasia Barrino), dass das Leben als schwarze Frau in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts alles andere als einfach ist. Nach einer Kindheit und Jugend, die geprägt war von Misshandlung und Gewalt durch den Vater, wird sie mit dem deutlich älteren, gefühlskalten Farmer Albert "Mister“ Johnson (Colman Doming) verheiratet. Und muss auch dort Gewalt und harte Arbeit ertragen. Besonders schmerzhaft ist für sie die Trennung von ihrer Schwester Nettie (Halle Bailey), der Person, die ihr am nächsten steht. Trotzdem findet die mittlerweile erwachsene Celie (jetzt: Fantasia Barrino) außergewöhnliche Freundschaften zu anderen starken schwarzen Frauen. Sie alle sind miteinander durch ähnliche schwere Traumata verbunden. Daneben schöpft Celie Kraft aus der Musik, um nicht an ihrem Schicksal zu zerbrechen.
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Filmkritik
Spielberg vs. Bazawule
"Die Farbe Lila“ in der Version von Steven Spielberg gehört zwar nicht zu den populärsten und schon gar nicht erfolgreichsten Werken des Star-Filmemachers. Aber der Film zählt zu den nachhaltigsten, wichtigsten Produktionen Spielbergs, nicht zuletzt da dieser die Essenz der Romanvorlage so gekonnt und glaubhaft auf die Leinwand übertrug. Blitz Bazawule, Regisseur der Neuverfilmung, ist nur wenige Jahre älter als Spielberg im Jahr seiner Inszenierung (1985). Doch Bazawule macht es deutlich schlechter.
Und das liegt in erster Linie an der Entscheidung, einen Spielfilm mit dem Medium "Musical“ zu vereinen – angesichts der entsprechenden Themen (patriarchale Gewalt, Rassismus u.a.) eine fatale Kombination. Denn so etwas wie ausgelassene Stimmung oder gar Leichtigkeit wollen sich bei diesen insgesamt eher drögen, langweiligen Musik- und Tanzdarbietungen nicht einstellen. Songs, von denen die meisten leider nicht einmal Ohrwurmpotential entfalten. Ein weiteres großes Ärgernis: Die Stücke wirken stellenweise derart abgehakt und verkürzt, so dass man oft das Gefühl bekommt, sie seien vorbei, bevor es richtig losgeht.
Nicht alles ist schlecht
Doch es gibt auch Positives zu berichten. So ist diese feminine Ermächtigungsstory noch immer packend, beachtlich universell und passt in diese Zeit so gut wie zu ihrer Ersterscheinung (1982). Und: Die Figuren laden zur Identifikation ein. Dazu zählt nicht nur die widerstandsfähige Hauptfigur, die sich erst gegen ihren tyrannischen Vater und dann gegen ihren gewalttätigen Ehemann behaupten muss. Sondern auch für einige interessante Nebenfiguren, darunter Celies Freundin Sofia. Und lobenswert erwähnt werden soll zudem die Tatsache, dass den queeren Elementen und Andeutungen hier mehr Beachtung geschenkt wird als im ersten Film.
Fazit: Intensiv gespieltes Musical-Drama mit starker Botschaft und zeitloser Thematik, dessen Musical-Nummer allerdings auf ganzer Linie enttäuschen.
"Die Farbe Lila“ in der Version von Steven Spielberg gehört zwar nicht zu den populärsten und schon gar nicht erfolgreichsten Werken des Star-Filmemachers. Aber der Film zählt zu den nachhaltigsten, wichtigsten Produktionen Spielbergs, nicht zuletzt da dieser die Essenz der Romanvorlage so gekonnt und glaubhaft auf die Leinwand übertrug. Blitz Bazawule, Regisseur der Neuverfilmung, ist nur wenige Jahre älter als Spielberg im Jahr seiner Inszenierung (1985). Doch Bazawule macht es deutlich schlechter.
Und das liegt in erster Linie an der Entscheidung, einen Spielfilm mit dem Medium "Musical“ zu vereinen – angesichts der entsprechenden Themen (patriarchale Gewalt, Rassismus u.a.) eine fatale Kombination. Denn so etwas wie ausgelassene Stimmung oder gar Leichtigkeit wollen sich bei diesen insgesamt eher drögen, langweiligen Musik- und Tanzdarbietungen nicht einstellen. Songs, von denen die meisten leider nicht einmal Ohrwurmpotential entfalten. Ein weiteres großes Ärgernis: Die Stücke wirken stellenweise derart abgehakt und verkürzt, so dass man oft das Gefühl bekommt, sie seien vorbei, bevor es richtig losgeht.
Nicht alles ist schlecht
Doch es gibt auch Positives zu berichten. So ist diese feminine Ermächtigungsstory noch immer packend, beachtlich universell und passt in diese Zeit so gut wie zu ihrer Ersterscheinung (1982). Und: Die Figuren laden zur Identifikation ein. Dazu zählt nicht nur die widerstandsfähige Hauptfigur, die sich erst gegen ihren tyrannischen Vater und dann gegen ihren gewalttätigen Ehemann behaupten muss. Sondern auch für einige interessante Nebenfiguren, darunter Celies Freundin Sofia. Und lobenswert erwähnt werden soll zudem die Tatsache, dass den queeren Elementen und Andeutungen hier mehr Beachtung geschenkt wird als im ersten Film.
Fazit: Intensiv gespieltes Musical-Drama mit starker Botschaft und zeitloser Thematik, dessen Musical-Nummer allerdings auf ganzer Linie enttäuschen.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Die Farbe Lila"Jurybegründung anzeigen
Die zweite Verfilmung des weltberühmten Romans von Alice Walker "Die Farbe Lila" kommt auf den ersten Blick als professionell gestaltetes, attraktives, zugleich aber auch sehr klassisches Musical daher. Die etwas tiefer gehende Betrachtung offenbart [...mehr]TrailerAlle "Die Farbe Lila"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Farbe Lila"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: The Color Purple
Länge: 141 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 08.02.2024
Regie: Blitz Bazawule
Darsteller: Halle Bailey als Nettie, Aunjanue Ellis als Mama, Taraji P. Henson als Shug Avery, Elizabeth Marvel als Miss Millie, Colman Domingo als Mister
Kamera: Dan Laustsen
Verleih: Warner Bros.
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