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Argylle (2024)

Schwachsinniger Agentenfilm-Versuch, dessen geplantes Franchise schon nach diesem Film zu Ende sein wirdKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 1 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.9 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 13 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Die schüchterne Autorin Elly Conway (Bryce Dallas Howard) hat gerade ihren nächsten "Argylle"-Thriller vorgelegt: Darin versucht der gleichnamige Agent, die Welt vor allerlei Bedrohungen zu retten. Conway ist ein Star am literarischen Himmel, ihre Bücher erfreuen sich riesiger Beliebtheit. Auch bei einem mysteriösen Zug-Mitreisenden namens Aidan (Sam Rockwell), der sich nach kurzer Zeit als realer Agent entpuppt. Er tischt Elly eine abenteuerliche Geschichte auf, wonach die von ihr in ihren Büchern erzählten Geschichten in der realen Agentenwelt stets eintreten würden. Und dass er ihre Hilfe bei der Bekämpfung der Geheimorganisation "Division" bräuchte.

Schwuppdiwupp landet Elly in ihrem eigenen Agententhriller, der nicht nur immer größere Parallelen und Berührungspunkte mit ihrem Leben aufweist, sondern auch Fragen zu ihrer Identität aufwirft: Warum weiß sie plötzlich, wie man kämpft? Steckt vielleicht mehr in ihr, als sie dachte?

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Mit "Argylle" versucht sich "Kingsman"-Regisseur Matthew Vaughn an einem weiteren Agententhriller, der der Start eines neues Franchise hätte sein sollen. 200 Millionen Dollar butterten die Produktionsstudios Universal und Apple (dort demnächst zu streamen) in den Film, der "break even point", also jener finanzielle Wert, ab dem sich die Produktion für die Studios rechnet, liegt bei 500 Millionen an Kino-Einnahmen. Dem gegenüber stehen nach knapp einer Woche magere 35 Millionen an tatsächlichen Einnahmen. Sprich: Der nächste, riesige Kino-Blockbuster-Flop eines (zweier) Major-Studios. Und dabei völlig verdient.

Denn "Argylle" macht so ziemlich alles falsch, was man nur falsch machen konnte. Das beginnt bei banalen Dingen wie der Laufzeit: 2 Stunden 15 Minuten sind definitiv zu lang für diesen Film, der bereits nach 20 Minuten zu langweilen beginnt.

Die Fehler gehen bei der Besetzung weiter: Angepriesen wird das Werk als "Henry Cavill-Agentenfilm", auf den Postern ist er stets ganz vorne zu sehen. Nur: Abgesehen von den ersten Minuten spielt Cavill keine Rolle in diesem Film - immerhin mimt er nur eine fiktive, literarische Figur. Die eigentlichen Hauptfiguren werden von Sam Rockwell und Bryce Dallas Howard verkörpert, als ungleiches Agentenduo. Während Rockwell so etwas wie der einzige Lichtblick ist, ist Howard eine glatte Fehlbesetzung. Die schüchterne Romanautorin nimmt man ihr noch ab. Die toughe Agentin zu keinem Zeitpunkt. Als "Identifikationsfigur" für seine Töchter, die Vaughn laut eigenen Aussagen als mögliches Publikum für "Argylle" vor Augen hatte, kann sie daher kaum dienen.

Das größte Verbrechen dieses Films ist allerdings sein Drehbuch: Man fragt sich unweigerlich, ob die Studiobosse bei Universal und Apple beim Lesen die Augen zugehabt haben, denn sonst ich kaum erklärbar, wie jemand so etwas absegnen und auch noch hunderte Millionen dafür locker machen kann. Das Skript bemüht sich um eine "Meta-Ebene", möchte ein augenzwinkernder, moderner Agentenfilm-Kommentar sein, scheitert dabei aber völlig.

Zudem wartet "Argylle" mit zig Plottwists auf, deren einziger Zweck es ist, ein Plottwist zu sein. Folglich schaden diese Brüche der Erzählung mehr, als sie ihr nutzen und stiften unnötig Verwirrung beim Publikum. Und sind darüber hinaus auch völlig unrealistisch und absurd. Dazu passt auch das Finale, das, aus welchen Gründen auch immer, auf einem schmierigen, mit Öl benetzten Boden und selbstgebastelten Schlittschuhen stattfinden darf, während in Pirouetten wild umher geballert wird. Bevor die beiden Protagonisten - Aidan und Elly, die sich nun Rachel Kylle nennt - zu guter Letzt durch eine mit bunten Sprühfarben verzierte Luft wirbeln dürfen, eine Tanzeinlage mimend, während der man fröhlich die Feinde um die Ecke bringt. Etwas anderes als "Warum!?" fällt einem da beim Zuschauen auch nicht mehr ein. Und man ist froh, wenn der unfreiwillige, filmische Spuk vorbei ist und tröstet sich damit, dass es keine Fortsetzung zu diesem Desaster geben wird.

Fazit: Wer gut 2 Stunden seines Lebens vergeuden möchte, ist bei "Argylle" genau richtig: Ein abstruser Plot, unpassende Tonalität, Fehlbesetzungen, in den Sand gesetzte Szenen und die völlige Absenz von Humor macht den Film von Matthew Vaughn zu dem Werk des jungen Filmjahres, das man unbedingt verpassen sollte.




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Besetzung & Crew von "Argylle"

Land: USA, Großbritannien
Jahr: 2024
Genre: Action, Thriller
Länge: 135 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 01.02.2024
Regie: Matthew Vaughn
Darsteller: Henry Cavill, Bryce Dallas Howard, Sofia Boutella, Rob Delaney, Catherine O'Hara
Kamera: George Richmond
Verleih: Universal Pictures International

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