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Drifter (2023)

Drama: Ein junger schwuler Mann findet in Berlin über viele Um- und Seitenwege zu sich selbst.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Der 22-jährige Moritz (Lorenz Hochhuth) zieht nach Berlin, wo bereits sein Freund Jonas (Gustav Schmidt) lebt. Vielleicht will er in der Stadt anfangen, Kunstgeschichte zu studieren. Alsbald geht die Beziehung mit Jonas jedoch in die Brüche. Fortan bewegt sich Moritz recht orientierungslos von Ort zu Ort, von Wohnung zu Wohnung und von Club zu Club.

Unter anderem lernt er den 36-jährigen Noah (Cino Djavid) kennen, der Teil einer kleinen Patchwork-Familie ist. Zunehmend fühlt sich Moritz von der Berliner Partyszene angezogen – und lässt sich auch auf Drogenexzesse ein.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"Drifter": Hinein in die queere Subkultur Berlins

"Drifter" ist einer dieser Filme, auf den der etwas klischeehafte Satz, dass der Schauplatz zu einem Protagonisten wird, im besten Sinne zutrifft. Denn das Werk des Regisseurs Hannes Hirsch, der zusammen mit River Matzke auch das Drehbuch geschrieben hat, ist ein hervorragendes Beispiel für einen Berlin-Film, der die Anziehungskraft der Stadt auf vielfältige Weise vermittelt, indem er mit uns in die Clubs und Bars, die Outdoor-Partys und kulturellen Events eintaucht.

Mehr als ein Party-Movie

Berlin bietet Feierwütigen die Möglichkeit, sexuelle Fetische offen auszuleben und zu experimentieren, um zur eigenen Identität zu finden. Deshalb hat die Stadt insbesondere für queere Personen einen besonderen Reiz. "Drifter" fängt den Exzess ein, ohne dabei wertend zu sein.

Der Artikel "Together Alone: The Epidemic of Gay Loneliness" aus der Huffington Post diente Hirsch als Inspiration für die Geschichte. In dem Text wird erläutert, dass sich schwule Männer auch in (vermeintlich) liberalen Umgebungen immer noch überdurchschnittlich oft einsam fühlen und an Depressionen leiden. Der Film zeigt die Stärke der Community, erfasst aber zugleich präzise die Diskriminierungen, die es innerhalb der Szene gibt, etwa durch verinnerlichte Homophobie und durch bestimmte Körperideale.

Ein Gegenentwurf zum narrativen Standard

Das Coming-out ist hier nicht, wie in etlichen früheren Vertretern des queeren Kinos, das Handlungsziel; vielmehr wird die nächste Etappe der Selbstfindung eines jungen schwulen Mannes geschildert. Der Protagonist Moritz ist vor allem eine Projektionsfläche; nicht jede seiner Handlungen und nicht alle Entscheidungen werden bis ins kleinste Detail erklärt. Stattdessen arbeitet "Drifter" mit einer elliptischen Erzählweise, die sich der Formelhaftigkeit von Coming-of-Age-Filmen bewusst verweigert.

Fazit: Ein Porträt der queeren Berliner Community, das sich differenziert mit Einsamkeit, Hedonismus und Identitätssuche auseinandersetzt.




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Zum Video: Drifter

Besetzung & Crew von "Drifter"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 79 Minuten
Kinostart: 02.11.2023
Regie: Hannes Hirsch
Darsteller: Lorenz Hochhuth als Moritz, Cino Djavid als Noah, Gustav Schmidt als Jonas, Oscar Hoppe als Stefan, Aviran Edri als Daniel
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

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