In voller Blüte (2023)
The Great Escaper
Drama nach wahren Begebenheiten über einen Weltkriegs-Veteran, der zum 70. Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie allein nach Frankreich reist.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Sommer 2014 sorgt der fast 90-jährige Weltkriegs-Veteran Bernard Jordan (Michael Caine) unverhofft weltweit für Schlagzeilen. Er verlässt sein Pflegeheim, in dem er mit seiner Frau Rene (Glenda Jackson) lebt, und begibt sich allein auf den Weg nach Frankreich. Sein Ziel: die Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie. Bernard möchte dort seine verbliebenen Ex-Kameraden treffen und der Verstorbenen gedenken. "In voller Blüte“ erzählt von einem Mann, der sich – solange er noch dazu in der Lage ist – mit seinen verdrängten Kriegserlebnissen auseinandersetzen will. Und der Film berichtet von einer unerschütterlichen, 60 Jahre währenden Liebe. Denn immerhin war es Rene, die Bernie dazu ermutigte, die gefährliche Reise auf eigene Faust anzutreten.
Bildergalerie zum Film "In voller Blüte"
Hier streamen
Filmkritik
Das von Oliver Parker inszenierte, inhaltlich simple Werk ist ein doppeltes filmisches Abschiedsgeschenk der beiden Hauptdarsteller Glenda Jackson und Michael Caine. Zunächst einmal an sich selbst, da die beiden großen, preisgekrönten (beide erhielten je zwei Oscars in ihren Schauspiel-Karrieren) Mimen des britischen Films noch einmal gemeinsam für eine Produktion vor der Kamera stehen durften. Zuletzt sah man sie 1975 im romantischen Drama "Die romantische Engländerin“.
Zwei herausragende Alt-Stars des britischen Kinos
Und dann ist das Zusammenspiel von Caine und der im Sommer 2023 verstorbenen Jackson natürlich auch für den Zuschauer ein Geschenk. Man kommt in den Genuss, dieses eingespielte, wunderbar harmonierende Gespann noch einmal zusammen bewundern zu dürfen. Caine, der immer wieder betont hat, dass "In voller Blüte“ sein Abschied von der Leinwand bedeutet, gefällt als eigensinniger, unbelehrbarer alter Mann, der die Schrecken des Krieges nicht vergessen kann. Er hält sich für mitschuldig am Tod einiger junger Kameraden. Gebannt folgt man als Zuschauer seinem gefährlichen Roadtrip, in dessen Verlauf er sich mit Bus und Bahn nach Frankreich aufmacht – und zum weltweiten Medienereignis wird.
Ihm in nichts nach steht Jackson, die mit ihrer präzisen, hingebungsvollen und humorvollen Darstellung einen gelungenen Gegenpart zu Caines eher introvertierter, verkopfter Figur darstellt. Wie sie die Bediensteten des Altenheims auf Trab hält und mit immer neuen Flunkereien ihrem Mann einen Vorsprung verschafft, ist köstlich mitanzusehen. In Flashbacks präsentiert "In voller Blüte“ parallel einige Ereignisse aus der gemeinsamen Vergangenheit mit Bernie und erzählt vom Beginn ihrer großen Liebe. Da der Film zu weiten Teilen von der Vergangenheit handelt und Rückblenden eine so zentrale Rolle spielen ist man allerdings fast geneigt, "In voller Blüte“ als "gestrig“ zu bezeichnen. Zumindest ist es vermutlich kein Film, der Massen an jungen Menschen in die Kinos locken wird. Außerdem ist der Mix aus Liebesfilm, Biopic und Drama nicht gänzlich von sentimentalem Kitsch und Theatralik befreit, worüber man ob der fantastischen Leistungen der beiden Alt-Stars aber letztlich doch gerne hinwegsieht.
Fazit: Bewegender, beachtenswert gespielter Film über einen außergewöhnlichen Roadtrip, der Themen wie Schuld, Loslassen, Kameradschaft und Tod sowie das Glück einer großen Lebensliebe behandelt.
Zwei herausragende Alt-Stars des britischen Kinos
Und dann ist das Zusammenspiel von Caine und der im Sommer 2023 verstorbenen Jackson natürlich auch für den Zuschauer ein Geschenk. Man kommt in den Genuss, dieses eingespielte, wunderbar harmonierende Gespann noch einmal zusammen bewundern zu dürfen. Caine, der immer wieder betont hat, dass "In voller Blüte“ sein Abschied von der Leinwand bedeutet, gefällt als eigensinniger, unbelehrbarer alter Mann, der die Schrecken des Krieges nicht vergessen kann. Er hält sich für mitschuldig am Tod einiger junger Kameraden. Gebannt folgt man als Zuschauer seinem gefährlichen Roadtrip, in dessen Verlauf er sich mit Bus und Bahn nach Frankreich aufmacht – und zum weltweiten Medienereignis wird.
Ihm in nichts nach steht Jackson, die mit ihrer präzisen, hingebungsvollen und humorvollen Darstellung einen gelungenen Gegenpart zu Caines eher introvertierter, verkopfter Figur darstellt. Wie sie die Bediensteten des Altenheims auf Trab hält und mit immer neuen Flunkereien ihrem Mann einen Vorsprung verschafft, ist köstlich mitanzusehen. In Flashbacks präsentiert "In voller Blüte“ parallel einige Ereignisse aus der gemeinsamen Vergangenheit mit Bernie und erzählt vom Beginn ihrer großen Liebe. Da der Film zu weiten Teilen von der Vergangenheit handelt und Rückblenden eine so zentrale Rolle spielen ist man allerdings fast geneigt, "In voller Blüte“ als "gestrig“ zu bezeichnen. Zumindest ist es vermutlich kein Film, der Massen an jungen Menschen in die Kinos locken wird. Außerdem ist der Mix aus Liebesfilm, Biopic und Drama nicht gänzlich von sentimentalem Kitsch und Theatralik befreit, worüber man ob der fantastischen Leistungen der beiden Alt-Stars aber letztlich doch gerne hinwegsieht.
Fazit: Bewegender, beachtenswert gespielter Film über einen außergewöhnlichen Roadtrip, der Themen wie Schuld, Loslassen, Kameradschaft und Tod sowie das Glück einer großen Lebensliebe behandelt.
Björn Schneider
TrailerAlle "In voller Blüte"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "In voller Blüte"
Land: USA, EnglandJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: The Great Escaper
Länge: 93 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 23.11.2023
Regie: Oliver Parker
Darsteller: Michael Caine als Bernard Jordan, Glenda Jackson als Irene Jordan, Wolf Kahler als Heinrich, Carlyss Peer als Vicky, John Standing
Kamera: Christopher Ross
Verleih: Leonine Distribution
Verknüpfungen zu "In voller Blüte"Alle anzeigen
Trailer
Trailer