Lola (2022)
Science-Fiction-Drama über zwei englische Schwestern, die mit einer Maschine in die Zukunft schauen und den Lauf des Zweiten Weltkriegs ändern.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In einem Haus im englischen Sussex wird eine Filmrolle gefunden, die aus den 1940er Jahren stammt. Martha Hanbury, genannt Mars (Stefanie Martini) hat den Film gedreht und ihrer Schwester Thomasina, genannt Thom (Emma Appleton) gewidmet, um ihr die Augen zu öffnen. Die Handlung folgt nun diesen Aufnahmen. Die Schwestern sind nach dem Tod der Eltern schon früh auf sich gestellt und entwickeln sich zu genialen Erfinderinnen. Sie bauen eine Maschine, die Radio- und TV-Sendungen aus der Zukunft empfängt und nennen sie Lola. Mit ihr lernen sie die Popkultur der 1960er und 1970er Jahre kennen, hören Songs von David Bowie und Bob Dylan.
Doch dann fliegt Hitlers Luftwaffe die Bombenangriffe gegen England. Die Schwestern wissen, wo und wann der nächste Angriff stattfindet. Anonym beginnen sie die Bevölkerung zu warnen, bis ihnen der Leutnant Sebastian Holloway (Rory Fleck Byrne) auf die Schliche kommt. Nun bilden die Drei mit Wissen des Militärs ein Team und wehren die deutschen Angriffe weiter erfolgreich ab. Mars hält ihren Alltag mit der Kamera fest. Wie sie Lola verwenden, hat ungeahnte Folgen für die Zukunft. Und dann unterläuft Thom auch ein fataler Fehler.
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Filmkritik
LOLA: Wer in die Zukunft schaut…
Der irische Regisseur Andrew Legge beweist schon mit seinem Spielfilmdebüt "LOLA“, dass er kreative Leidenschaft besitzt und auch den Mut, sie zu entfalten. Das Drehbuch zu der in Schwarz-Weiß gedrehten Found-Footage-Geschichte, das er mit Angeli Macfarlane verfasste, verblüfft mit außergewöhnlichen Ideen. Angenommen, zwei junge Frauen hätten Anfang der 1940er Jahre einen Apparat besessen, mit dem sie in spätere Jahrzehnte schauen konnten. Was hätte sie euphorisch gestimmt, was in Versuchung geführt, die beobachtende Position zu verlassen? Der Film verwandelt sich allmählich in einen Thriller und präsentiert eine alternativen geschichtlichen Verlauf, der das Publikum erschaudern lässt.
Im Rausch der künftigen Popmusik
Die beiden Schwestern Mars und Thom sind ein Herz und eine Seele. Sie haben den technischen Erfindergeist ihres Vaters geerbt und die Maschine Lola erschaffen, in der sie eines Tages sehen, wie David Bowie "Space Oddity“ singt. Sie machen auch selbst Musik und Mars spielt auf einem Synthesizer, den sie konstruiert hat. Obwohl sie in der Zeit der deutschen Bombenangriffe leben, um deren Abwehr sie sich zunehmend kümmern, kommt die rauschhafte Freude, die ihnen die Popmusik und -kultur beschert, nicht zu kurz. Gemeinsam mit dem Leutnant Sebastian bilden sie eine Avantgarde. Die kühl und verwegen denkende Emma Appleton und die herzliche Stefanie Martini verleihen dem Film eine frische Energie. Einer der stärksten Momente des Films zeigt, wie die Schwestern auf einer Feier, auf der statt ihrer ein Major für ihre Verdienste um England geehrt wird, doch noch die Bühne kapern. Sie stimmen, begleitet von einer Swing-Band, den "Kinks“-Hit "You Really Got Me“ aus den 1960ern an. Das Publikum fängt begeistert zu tanzen an.
Wenn der Krieg anders verlaufen wäre
Mit seinen überraschenden Wendungen driftet der Film in düstere Gefilde. Sie sind dennoch reizvoll, weil sie mit ihrer Dramatik das Herz ansprechen und zugleich zum Philosophieren anregen. Womöglich hätte nicht viel gefehlt, um der Ära der Popmusik ganz andere Stars zu bescheren. Die meisten Menschen wünschen sich gelegentlich, in die Zukunft schauen zu können, aber diese Fähigkeit hätte, wie der Film plausibel darlegt, unliebsame Konsequenzen. Legges schaurige Vision eines anderen Kriegsverlaufs und einer freien Welt, die im Faschismus erstarrt, sollte man sich nicht entgehen lassen. Sie führt vor Augen, welches Glück es bedeutet, in einer friedlichen Demokratie zu leben und wie sehr dieses Gut verteidigt werden muss.
Fazit: Mit diesem futuristischen Thrillerdrama beweist der irische Regisseur Andrew Legge eindrücklich sein kreatives Talent. Die Geschichte über zwei Schwestern, die im England des Zweiten Weltkriegs mit einer selbstgebauten Maschine in die Zukunft schauen, verblüfft mit ihren kühnen Gedankenspielen. Die Leichtigkeit der Popkultur hält Einzug in den Alltag der Schwestern, die den Verlauf des Krieges ändern wollen. Die Fülle frischer Ideen und die düsteren Visionen einer im Faschismus versinkenden freien Welt ergeben ein spannendes Kinoerlebnis, das zum Philosophieren anregt.
Der irische Regisseur Andrew Legge beweist schon mit seinem Spielfilmdebüt "LOLA“, dass er kreative Leidenschaft besitzt und auch den Mut, sie zu entfalten. Das Drehbuch zu der in Schwarz-Weiß gedrehten Found-Footage-Geschichte, das er mit Angeli Macfarlane verfasste, verblüfft mit außergewöhnlichen Ideen. Angenommen, zwei junge Frauen hätten Anfang der 1940er Jahre einen Apparat besessen, mit dem sie in spätere Jahrzehnte schauen konnten. Was hätte sie euphorisch gestimmt, was in Versuchung geführt, die beobachtende Position zu verlassen? Der Film verwandelt sich allmählich in einen Thriller und präsentiert eine alternativen geschichtlichen Verlauf, der das Publikum erschaudern lässt.
Im Rausch der künftigen Popmusik
Die beiden Schwestern Mars und Thom sind ein Herz und eine Seele. Sie haben den technischen Erfindergeist ihres Vaters geerbt und die Maschine Lola erschaffen, in der sie eines Tages sehen, wie David Bowie "Space Oddity“ singt. Sie machen auch selbst Musik und Mars spielt auf einem Synthesizer, den sie konstruiert hat. Obwohl sie in der Zeit der deutschen Bombenangriffe leben, um deren Abwehr sie sich zunehmend kümmern, kommt die rauschhafte Freude, die ihnen die Popmusik und -kultur beschert, nicht zu kurz. Gemeinsam mit dem Leutnant Sebastian bilden sie eine Avantgarde. Die kühl und verwegen denkende Emma Appleton und die herzliche Stefanie Martini verleihen dem Film eine frische Energie. Einer der stärksten Momente des Films zeigt, wie die Schwestern auf einer Feier, auf der statt ihrer ein Major für ihre Verdienste um England geehrt wird, doch noch die Bühne kapern. Sie stimmen, begleitet von einer Swing-Band, den "Kinks“-Hit "You Really Got Me“ aus den 1960ern an. Das Publikum fängt begeistert zu tanzen an.
Wenn der Krieg anders verlaufen wäre
Mit seinen überraschenden Wendungen driftet der Film in düstere Gefilde. Sie sind dennoch reizvoll, weil sie mit ihrer Dramatik das Herz ansprechen und zugleich zum Philosophieren anregen. Womöglich hätte nicht viel gefehlt, um der Ära der Popmusik ganz andere Stars zu bescheren. Die meisten Menschen wünschen sich gelegentlich, in die Zukunft schauen zu können, aber diese Fähigkeit hätte, wie der Film plausibel darlegt, unliebsame Konsequenzen. Legges schaurige Vision eines anderen Kriegsverlaufs und einer freien Welt, die im Faschismus erstarrt, sollte man sich nicht entgehen lassen. Sie führt vor Augen, welches Glück es bedeutet, in einer friedlichen Demokratie zu leben und wie sehr dieses Gut verteidigt werden muss.
Fazit: Mit diesem futuristischen Thrillerdrama beweist der irische Regisseur Andrew Legge eindrücklich sein kreatives Talent. Die Geschichte über zwei Schwestern, die im England des Zweiten Weltkriegs mit einer selbstgebauten Maschine in die Zukunft schauen, verblüfft mit ihren kühnen Gedankenspielen. Die Leichtigkeit der Popkultur hält Einzug in den Alltag der Schwestern, die den Verlauf des Krieges ändern wollen. Die Fülle frischer Ideen und die düsteren Visionen einer im Faschismus versinkenden freien Welt ergeben ein spannendes Kinoerlebnis, das zum Philosophieren anregt.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Lola"
Land: IrlandJahr: 2022
Genre: Drama
Länge: 80 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 28.12.2023
Regie: Andrew Legge
Darsteller: Stefanie Martini als Martha, Emma Appleton als Thomasina, Rory Fleck-Byrne als Sebastian, Hugh O'Conor als Enoch, Aaron Monaghan als Cobcroft
Kamera: Oona Menges
Verleih: Neue Visionen
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