Die Höhenluft - für Alle und Keinen (2023)
Experimentalfilm: Zwei Personen unternehmen eine Bergwanderung – und geraten in einen Wettstreit.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ein Duo (Mika'ela Fisher und Laurens Walter), das sich oft synchron bewegt und in Tracht gekleidet ist, fährt mit dem Zug in die Berge, um dort durch die Natur zu wandern. Durch Fernrohre beobachten die beiden die Landschaft – und werden auf die Sportlerin X (Aurélie Lamachère) aufmerksam, die an einem Marathon teilnimmt. Zwischen den zwei Wandernden entwickelt sich ein Konkurrenzkampf.
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Filmkritik
"Die Höhenluft – für Alle und Keinen": 2 + 1 = ?
Mit "Die Höhenluft – für Alle und Keinen" legt die 1975 in München geborene Drehbuchautorin und Regisseurin Mika'ela Fisher ein experimentelles Werk vor, dessen Handlung und Figuren betont sperrig daherkommen. Die Bilder des Kameramanns Sylvain Garnier-Goutard von Bergen, Tälern, Wiesen, Wäldern und diversen Tieren (mal in Panorama-, mal in Detailaufnahmen) sind atemberaubend schön; die Musik des Komponisten Sébastien Rostagno erzeugt derweil in ihrer Wucht ein großes Unbehagen, sodass wir uns nie ganz sicher sein können, ob die gezeigte Naturidylle nicht womöglich jeden Augenblick in verstörende Thriller- oder gar Horrorgefilde kippen wird.
Bewusste Uneindeutigkeit
Der Film enthält viele literarische Bezüge – etwa zu Friedrich Nietzsche. Somit liefert "Die Höhenluft" zahlreiche Interpretationsansätze. Zu Beginn sehen wir hinter dramatisch wehenden weißen Gardinen eine nackte Person, die wir als weiblich lesen – was auch sofort zum Thema gemacht wird: "Ich habe meinen Namen vergessen. Man ruft mich 'Dame'. Da ich den Anschein gebe, eine Frau zu sein", heißt es. Dies wiederholt sich mit einer männlich gelesenen Person – und dann mit einer Katze, deren Laute in den englischen Untertiteln eine entsprechende Übersetzung erhalten. Fisher spielt hier lustvoll mit Zuschreibungen und reflektiert über die Existenz als Mensch und Tier.
Eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung
Im Zentrum steht ein rätselhaftes Duo, dessen Beziehung zueinander sich erst allmählich (in Teilen) erschließt. Das Machtspiel zwischen den beiden erreicht eine neue Stufe, als die Athletin X auftaucht und zum Objekt der Begierde zwischen ihnen wird. Eine klassische Erzählung, in der sich die Dritte zwischen den zwei rivalisierenden Parteien entscheidet, wird "Die Höhenluft" indes auch im finalen Akt nicht. Stattdessen bleibt dies ein Film, der Diskrepanzen hervorhebt und äußerst absurde Situationen (darunter einige Gesangseinlagen) einfängt.
Fazit: Ein reizvolles Filmexperiment mit tollen (Landschafts-)Bildern, einem wuchtigen Score und vielen Anspielungen.
Mit "Die Höhenluft – für Alle und Keinen" legt die 1975 in München geborene Drehbuchautorin und Regisseurin Mika'ela Fisher ein experimentelles Werk vor, dessen Handlung und Figuren betont sperrig daherkommen. Die Bilder des Kameramanns Sylvain Garnier-Goutard von Bergen, Tälern, Wiesen, Wäldern und diversen Tieren (mal in Panorama-, mal in Detailaufnahmen) sind atemberaubend schön; die Musik des Komponisten Sébastien Rostagno erzeugt derweil in ihrer Wucht ein großes Unbehagen, sodass wir uns nie ganz sicher sein können, ob die gezeigte Naturidylle nicht womöglich jeden Augenblick in verstörende Thriller- oder gar Horrorgefilde kippen wird.
Bewusste Uneindeutigkeit
Der Film enthält viele literarische Bezüge – etwa zu Friedrich Nietzsche. Somit liefert "Die Höhenluft" zahlreiche Interpretationsansätze. Zu Beginn sehen wir hinter dramatisch wehenden weißen Gardinen eine nackte Person, die wir als weiblich lesen – was auch sofort zum Thema gemacht wird: "Ich habe meinen Namen vergessen. Man ruft mich 'Dame'. Da ich den Anschein gebe, eine Frau zu sein", heißt es. Dies wiederholt sich mit einer männlich gelesenen Person – und dann mit einer Katze, deren Laute in den englischen Untertiteln eine entsprechende Übersetzung erhalten. Fisher spielt hier lustvoll mit Zuschreibungen und reflektiert über die Existenz als Mensch und Tier.
Eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung
Im Zentrum steht ein rätselhaftes Duo, dessen Beziehung zueinander sich erst allmählich (in Teilen) erschließt. Das Machtspiel zwischen den beiden erreicht eine neue Stufe, als die Athletin X auftaucht und zum Objekt der Begierde zwischen ihnen wird. Eine klassische Erzählung, in der sich die Dritte zwischen den zwei rivalisierenden Parteien entscheidet, wird "Die Höhenluft" indes auch im finalen Akt nicht. Stattdessen bleibt dies ein Film, der Diskrepanzen hervorhebt und äußerst absurde Situationen (darunter einige Gesangseinlagen) einfängt.
Fazit: Ein reizvolles Filmexperiment mit tollen (Landschafts-)Bildern, einem wuchtigen Score und vielen Anspielungen.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Die Höhenluft - für Alle und Keinen"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Höhenluft - für Alle und Keinen"
Land: Deutschland, Frankreich, ItalienJahr: 2023
Genre: Drama, Mystery
Länge: 100 Minuten
Kinostart: 16.11.2023
Regie: Mika'Ela Fisher
Darsteller: Mika'Ela Fisher als Angra M., Laurens Walter als Spenta M., Aurélie Lamachère als Namenlose X, Philippe Matic-Arnauld des Lions als Beobachter F.N. (Stimme), Elisa Sergent als Madame
Kamera: Sylvain Garnier-Goutard
Verleih: Partisan Filmverleih