Wild wie das Meer (2023)
La passagère
Drama: Eine verheiratete Fischerin fühlt sich zu ihrem Auszubildenden hingezogen – und gerät in eine Krise.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die Belgierin Chiara (Cécile de France) lebt mit ihrem Ehemann Antoine (Grégoire Monsaingeon) an der französischen Atlantikküste. Das Paar verdient sein Geld mit der Fischerei – was indes immer schwieriger wird.
Als der junge Maxence (Félix Lefebvre), der aus reichem Hause stammt, als Lehrling anfängt, ist Chiara zunächst eher skeptisch. Bald muss sie jedoch feststellen, dass sie ihn äußerst attraktiv findet. Während sich Antoine aufs Festland begibt, um sich dort für die Rechte der Leute im Fischereigewerbe einzusetzen, beginnen Chiara und Maxence eine heimliche Affäre.
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Filmkritik
"Wild wie das Meer": Raue Romantik
Mit "Wild wie das Meer" legt die Regisseurin Héloïse Pelloquet ihr Langfilmdebüt vor. Gemeinsam mit ihrem Co-Autor Rémi Brachet erzählt sie die Geschichte einer verheirateten Frau, die ein starkes Begehren nach einem deutlich jüngeren Mann entwickelt. Hinzu kommt eine Milieustudie: Die Protagonistin Chiara und ihr Gatte Antoine sind im Fischereigewerbe an der französischen Atlantikküste tätig – und müssen zunehmend für ihre Rechte und letztlich ums Überleben kämpfen.
Über Klassen- und Altersunterschiede
Der Film verbindet das Liebesdrama und den Einblick in den Arbeitsalltag auf stimmige Weise – und kann sich dabei auf ein überzeugendes Schauspieltrio verlassen. Wir erleben, wie Chiara und Antoine auf hoher See routiniert zusammenarbeiten – und wie der junge Maxence, der in einer Villa aufgewachsen ist, sich erst einmal behaupten muss, um von seinem neuen Umfeld ernst genommen zu werden. Dies gelingt dem charmanten Auszubildenden wiederum ausgesprochen gut. Wie sich Chiaras Einstellung zu Maxence von anfänglicher Distanz zu wachsender Sympathie und schließlich hin zu überwältigender Leidenschaft entwickelt, wird von Pelloquet und ihrem Kameramann Augustin Barbaroux präzise erfasst.
Maxence lebt fortan in einem kleinen Abstellzimmer im Haus des Ehepaares. Schön ist, dass "Wild wie das Meer" in der Schilderung der Dreiecksbeziehung nicht auf billige Klischees zurückgreift. So wird Antoine, der Ehemann, nicht zum Schurken, der dem Glück der Frischverliebten im Wege steht; ebenso wenig wird Chiara für ihre aufkeimenden Gefühle und den Beginn einer Affäre verurteilt. Die Klassen- und Altersunterschiede zwischen der Fischerin und dem Lehrling aus wohlhabenden Verhältnissen schwingen stets mit, ohne dass es ins Plakative oder Überspitzte abdriftet.
Die Leinwandchemie ist da
Cécile de France ("High Tension", "Der Junge mit dem Fahrrad") liefert abermals eine engagierte Leistung, die den emotionalen Aufruhr ihrer Figur glaubhaft zum Ausdruck bringt. Die heftige Begierde zwischen Chiara und Maxence ist in der Interaktion zwischen de France und dem talentierten Jungstar Félix Lefebvre ("Sommer 85") klar zu spüren – während Grégoire Monsaingeon ("Bonjour Paris") als Antoine angenehm zurückhaltend spielt.
Fazit: Eine einnehmende Mischung aus Liebesfilm und Milieubetrachtung mit feinfühliger Figurenzeichnung und toller Besetzung.
Mit "Wild wie das Meer" legt die Regisseurin Héloïse Pelloquet ihr Langfilmdebüt vor. Gemeinsam mit ihrem Co-Autor Rémi Brachet erzählt sie die Geschichte einer verheirateten Frau, die ein starkes Begehren nach einem deutlich jüngeren Mann entwickelt. Hinzu kommt eine Milieustudie: Die Protagonistin Chiara und ihr Gatte Antoine sind im Fischereigewerbe an der französischen Atlantikküste tätig – und müssen zunehmend für ihre Rechte und letztlich ums Überleben kämpfen.
Über Klassen- und Altersunterschiede
Der Film verbindet das Liebesdrama und den Einblick in den Arbeitsalltag auf stimmige Weise – und kann sich dabei auf ein überzeugendes Schauspieltrio verlassen. Wir erleben, wie Chiara und Antoine auf hoher See routiniert zusammenarbeiten – und wie der junge Maxence, der in einer Villa aufgewachsen ist, sich erst einmal behaupten muss, um von seinem neuen Umfeld ernst genommen zu werden. Dies gelingt dem charmanten Auszubildenden wiederum ausgesprochen gut. Wie sich Chiaras Einstellung zu Maxence von anfänglicher Distanz zu wachsender Sympathie und schließlich hin zu überwältigender Leidenschaft entwickelt, wird von Pelloquet und ihrem Kameramann Augustin Barbaroux präzise erfasst.
Maxence lebt fortan in einem kleinen Abstellzimmer im Haus des Ehepaares. Schön ist, dass "Wild wie das Meer" in der Schilderung der Dreiecksbeziehung nicht auf billige Klischees zurückgreift. So wird Antoine, der Ehemann, nicht zum Schurken, der dem Glück der Frischverliebten im Wege steht; ebenso wenig wird Chiara für ihre aufkeimenden Gefühle und den Beginn einer Affäre verurteilt. Die Klassen- und Altersunterschiede zwischen der Fischerin und dem Lehrling aus wohlhabenden Verhältnissen schwingen stets mit, ohne dass es ins Plakative oder Überspitzte abdriftet.
Die Leinwandchemie ist da
Cécile de France ("High Tension", "Der Junge mit dem Fahrrad") liefert abermals eine engagierte Leistung, die den emotionalen Aufruhr ihrer Figur glaubhaft zum Ausdruck bringt. Die heftige Begierde zwischen Chiara und Maxence ist in der Interaktion zwischen de France und dem talentierten Jungstar Félix Lefebvre ("Sommer 85") klar zu spüren – während Grégoire Monsaingeon ("Bonjour Paris") als Antoine angenehm zurückhaltend spielt.
Fazit: Eine einnehmende Mischung aus Liebesfilm und Milieubetrachtung mit feinfühliger Figurenzeichnung und toller Besetzung.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Wild wie das Meer"
Land: FrankreichJahr: 2023
Genre: Drama, Romantik
Originaltitel: La passagère
Länge: 93 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 21.09.2023
Regie: Héloïse Pelloquet
Darsteller: Cécile De France als Chiara, Grégoire Monsaingeon als Antoine Saint-Jean, Félix Lefebvre als Maxence, Imane Laurence als Océane, Jean-Pierre Couton als Tony
Kamera: Augustin Barbaroux
Verleih: Atlas Film
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