Skinamarink (2022)
Experimenteller Horrorfilm: Ein Junge und ein Mädchen werden mit gruseligen Vorkommnissen in ihrem Zuhause konfrontiert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Ein Geschwisterpaar, der vierjährige Kevin (Lucas Paul) und die sechsjährige Kaylee (Dali Rose Tetreault), ist nachts hellwach und schaut Cartoons. Die Eltern (Jaime Hill und Ross Paul) verhalten sich sehr eigenartig – bis sie irgendwann verschwunden zu sein scheinen.
Und das ist nicht die einzige unheimliche Sache, die in dieser Nacht im Elternhaus der beiden Kinder vor sich geht: So sind auch eine Tür, ein Fenster, eine Toilette und andere Gegenstände ganz plötzlich einfach nicht mehr da, während andere Dinge, etwa ein Stuhl und eine Barbie-Puppe, unerklärlicherweise an der Decke hängen. Treibt ein Dämon hier sein Unwesen?
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Filmkritik
"Skinamarink": Ein effektives Micro-Budget-Movie
Gruselfilme mit extrem geringen Kosten, die einen Hype auslösen und dadurch einen bemerkenswerten Umsatz machen können, sind inzwischen gewiss keine Seltenheit mehr. Dies gelang etwa Daniel Myrick und Eduardo Sánchez im Jahre 1999 mit "Blair Witch Project" durch eine pseudo-dokumentarische Machart, die den Anschein einer wahren Begebenheit zu erwecken vermochte. Oder auch Oren Peli (mit Unterstützung des Produzenten Jason Blum) mit "Paranormal Activity" (2007), der ausschließlich aus "gefundenem" Material von einer Überwachungskamera besteht.
Ein verrauschter Albtraum
Das Produktionsbudget von "Skinamarink" lag unter 15.000 US-Dollar – eingespielt hat der Film jetzt schon mehr als 2,1 Millionen. Bereits nach ersten Festivaleinsätzen (sowie einer technischen Panne bei einer Online-Auswertung, die dazu führte, dass das Werk vorübergehend frei verfügbar war) ließ sich die Euphorie auf TikTok und Reddit verfolgen. Anders als bei anderen hochgejazzten Phänomenen, erweist sich der minimalistische Genrebeitrag tatsächlich als überaus originell und spannend.
Der Regisseur und Drehbuchautor Kyle Edward Ball legt mit "Skinamarink" sein Langfilmdebüt vor. Eine gewisse Bekanntheit erlangte er durch seinen YouTube-Kanal "Bitesized Nightmares" mit kurzen, wirkungsvollen Horrorvideos. Hier setzt er nun auf grobkörnige Aufnahmen, um das nächtliche Zuhause eines sehr jungen Geschwisterpaares in den 1990er Jahren zu zeigen. Wenn Gegenstände verschwinden oder an ungewöhnlichen Orten auftauchen, fängt die Kamera von Jamie McRae dies in einfallsreichen Einstellungen und Perspektiven ein, die uns zum Beispiel die Gesichter aller Personen (fast) immer vorenthalten.
Was verbirgt sich in der Dunkelheit?
Utensilien aus dem Kinderzimmer wird im Stil von Tobe Hoopers "Poltergeist" (1982) eine unheimliche Aura verliehen. Obendrein kommt dem Fernsehapparat, auf dem eine VHS-Kassette mit alten "Looney Tunes"-Episoden läuft, eine wichtige Bedeutung zu. Die Kontrastmomente zwischen der überdrehten Cartoon-Fröhlichkeit und der restlichen Finsternis und Stille im Haus sind ebenso eindrücklich wie die vielen kleinen Andeutungen, die Gänsehaut erzeugen.
Fazit: Ein reizvolles audiovisuelles Experiment, das mit einfachen Mitteln die Fantasie anregt und gekonnt eine beängstigende Atmosphäre schafft.
Gruselfilme mit extrem geringen Kosten, die einen Hype auslösen und dadurch einen bemerkenswerten Umsatz machen können, sind inzwischen gewiss keine Seltenheit mehr. Dies gelang etwa Daniel Myrick und Eduardo Sánchez im Jahre 1999 mit "Blair Witch Project" durch eine pseudo-dokumentarische Machart, die den Anschein einer wahren Begebenheit zu erwecken vermochte. Oder auch Oren Peli (mit Unterstützung des Produzenten Jason Blum) mit "Paranormal Activity" (2007), der ausschließlich aus "gefundenem" Material von einer Überwachungskamera besteht.
Ein verrauschter Albtraum
Das Produktionsbudget von "Skinamarink" lag unter 15.000 US-Dollar – eingespielt hat der Film jetzt schon mehr als 2,1 Millionen. Bereits nach ersten Festivaleinsätzen (sowie einer technischen Panne bei einer Online-Auswertung, die dazu führte, dass das Werk vorübergehend frei verfügbar war) ließ sich die Euphorie auf TikTok und Reddit verfolgen. Anders als bei anderen hochgejazzten Phänomenen, erweist sich der minimalistische Genrebeitrag tatsächlich als überaus originell und spannend.
Der Regisseur und Drehbuchautor Kyle Edward Ball legt mit "Skinamarink" sein Langfilmdebüt vor. Eine gewisse Bekanntheit erlangte er durch seinen YouTube-Kanal "Bitesized Nightmares" mit kurzen, wirkungsvollen Horrorvideos. Hier setzt er nun auf grobkörnige Aufnahmen, um das nächtliche Zuhause eines sehr jungen Geschwisterpaares in den 1990er Jahren zu zeigen. Wenn Gegenstände verschwinden oder an ungewöhnlichen Orten auftauchen, fängt die Kamera von Jamie McRae dies in einfallsreichen Einstellungen und Perspektiven ein, die uns zum Beispiel die Gesichter aller Personen (fast) immer vorenthalten.
Was verbirgt sich in der Dunkelheit?
Utensilien aus dem Kinderzimmer wird im Stil von Tobe Hoopers "Poltergeist" (1982) eine unheimliche Aura verliehen. Obendrein kommt dem Fernsehapparat, auf dem eine VHS-Kassette mit alten "Looney Tunes"-Episoden läuft, eine wichtige Bedeutung zu. Die Kontrastmomente zwischen der überdrehten Cartoon-Fröhlichkeit und der restlichen Finsternis und Stille im Haus sind ebenso eindrücklich wie die vielen kleinen Andeutungen, die Gänsehaut erzeugen.
Fazit: Ein reizvolles audiovisuelles Experiment, das mit einfachen Mitteln die Fantasie anregt und gekonnt eine beängstigende Atmosphäre schafft.
Andreas Köhnemann
Besetzung & Crew von "Skinamarink"
Land: USAJahr: 2022
Genre: Horror
Länge: 100 Minuten
Kinostart: 07.09.2023
Regie: Kyle Edward Ball
Darsteller: Lucas Paul als Kevin, Dali Rose Tetreault als Kaylee, Ross Paul als Dad, Jaime Hill als Mom
Kamera: Jamie McRae
Verleih: Capelight Pictures