Die Verlorenen (2023)
Glupcy
Drama: Eine Hebamme und ihr jüngerer Partner nehmen den kranken erwachsenen Sohn der Frau auf.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Marlena (Dorota Kolak) und Tomasz (Lukasz Simlat) leben gemeinsam an der Küste. Als Marlena ihren bettlägerigen erwachsenen Sohn Mikolaj (Tomasz Tyndyk) zu Hause aufnimmt, um ihn dort pflegen zu können, droht die Beziehung der beiden in eine schwere Krise zu geraten. Bald stößt Marlena an ihre Grenzen. Und auch die Treffen mit ihrer Tochter Magda (Katarzyna Herman) verlaufen stets unharmonisch. Erst allmählich wird klar, was hinter den Konflikten in Marlenas Leben steckt.
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Filmkritik
"Die Verlorenen": Ein entfremdetes Leben
Der 1980 geborene polnische Drehbuchautor und Regisseur Tomasz Wasilewski ("Tiefe Wasser") zeigt in seinem neuen Werk "Die Verlorenen" abermals Figuren, deren Welt sich in einer spürbaren Schieflage befindet. Das enorme Unbehagen, das diesen Film prägt, ist über weite Strecken der Handlung überaus diffus und seltsam unergründlich. Erst gegen Ende wird deutlich(er), was zur extrem befremdlichen Stimmung in den Interaktionen geführt hat. Somit ist das (Familien-)Drama eine äußerst sperrige Seherfahrung – aber durchaus eine ambitionierte Arbeit.
Alles wirkt unwirklich
Der Film zeigt diverse Momente der Intimität und Nähe – und doch ist da eine offenkundige Distanz, die permanent zwischen uns und den Figuren herrscht. Dieser irritierende Eindruck entsteht unter anderem durch das recht selten verwendete Bildformat 3.10:1, in dem der renommierte rumänische Kameramann Oleg Mutu ("4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage") das Geschehen hier erfasst.
Während dem Außenraum, etwa dem Himmel im Hintergrund, eine verblüffend unechte Anmutung verliehen wird, haben die Innenräume etwas zutiefst Klaustrophobisches an sich. Für das schwierige und komplexe Sujet, mit dem sich Wasilewski in "Die Verlorenen" auseinandersetzt, ist dieses gestalterische Konzept fraglos eine interessante Wahl.
Schmerzhafte Situationen
Dorota Kolak, die mit Wasilewski auch schon den Berlinale-Wettbewerbsbeitrag "United States of Love" (2016) gedreht hat, spielt die zunehmend überforderte und verzweifelte Mutter und Partnerin Marlena mit absoluter Hingabe – und auch Lukasz Simlat ("Corpus Christi") und Katarzyna Herman, die wiederum schon in Wasilewskis "Tiefe Wasser" zu sehen war, liefern in "Die Verlorenen" beachtliche Schauspielleistungen.
Fazit: Ein Film, der in seiner Kompromisslosigkeit und in seiner bewusst für Irritationen sorgenden Umsetzung zweifelsohne eine Herausforderung ist.
Der 1980 geborene polnische Drehbuchautor und Regisseur Tomasz Wasilewski ("Tiefe Wasser") zeigt in seinem neuen Werk "Die Verlorenen" abermals Figuren, deren Welt sich in einer spürbaren Schieflage befindet. Das enorme Unbehagen, das diesen Film prägt, ist über weite Strecken der Handlung überaus diffus und seltsam unergründlich. Erst gegen Ende wird deutlich(er), was zur extrem befremdlichen Stimmung in den Interaktionen geführt hat. Somit ist das (Familien-)Drama eine äußerst sperrige Seherfahrung – aber durchaus eine ambitionierte Arbeit.
Alles wirkt unwirklich
Der Film zeigt diverse Momente der Intimität und Nähe – und doch ist da eine offenkundige Distanz, die permanent zwischen uns und den Figuren herrscht. Dieser irritierende Eindruck entsteht unter anderem durch das recht selten verwendete Bildformat 3.10:1, in dem der renommierte rumänische Kameramann Oleg Mutu ("4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage") das Geschehen hier erfasst.
Während dem Außenraum, etwa dem Himmel im Hintergrund, eine verblüffend unechte Anmutung verliehen wird, haben die Innenräume etwas zutiefst Klaustrophobisches an sich. Für das schwierige und komplexe Sujet, mit dem sich Wasilewski in "Die Verlorenen" auseinandersetzt, ist dieses gestalterische Konzept fraglos eine interessante Wahl.
Schmerzhafte Situationen
Dorota Kolak, die mit Wasilewski auch schon den Berlinale-Wettbewerbsbeitrag "United States of Love" (2016) gedreht hat, spielt die zunehmend überforderte und verzweifelte Mutter und Partnerin Marlena mit absoluter Hingabe – und auch Lukasz Simlat ("Corpus Christi") und Katarzyna Herman, die wiederum schon in Wasilewskis "Tiefe Wasser" zu sehen war, liefern in "Die Verlorenen" beachtliche Schauspielleistungen.
Fazit: Ein Film, der in seiner Kompromisslosigkeit und in seiner bewusst für Irritationen sorgenden Umsetzung zweifelsohne eine Herausforderung ist.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Die Verlorenen"
Land: Polen, Deutschland, RumänienJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: Glupcy
Länge: 109 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 07.09.2023
Regie: Tomasz Wasilewski
Darsteller: Dorota Kolak als Marlena, Lukasz Simlat als Tomasz, Tomasz Tyndyk als Mikolaj, Katarzyna Herman als Magda, Marta Nieradkiewicz als Iza
Kamera: Oleg Mutu
Verleih: eksystent distribution filmverleih