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Napoleon (2023)

Ridley Scotts epischer Spielfilm über den legendären französischen Kriegsherrn und Kaiser.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.8 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 145 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Ende des 18. Jahrhunderts tobt in Frankreich die Revolution. Der aus Korsika stammende junge Offizier Napoleon Bonaparte (Joaquin Phoenix) unterbreitet einen kühnen Plan zur Rückeroberung der von Engländern belagerten Stadt Toulon. Als Kommandant der Artillerie gelingt es ihm, die Briten vor Ort zu zu besiegen, worauf er zum General befördert wird. Er lernt die Witwe Joséphine de Beauharnais (Vanessa Kirby) kennen und lieben. Sie wird seine Frau. Während seines Feldzugs in Ägypten erreicht ihn die Nachricht, dass Joséphine einen Geliebten (Jannis Niewöhner) hat. Aufgebracht reist Napoleon sofort zurück nach Frankreich und will Joséphine vor die Tür setzen. Doch schnell wird beiden klar, dass sie voneinander nicht loskommen. Ihre Liebe wird noch stärker.

Erst wird Napoleon Erster Konsul Frankreichs, dann krönt er sich 1804 zum Kaiser. Ein Jahr später besiegt er spektakulär in der Schlacht von Austerlitz die Armeen Österreichs und Russlands. Weil ihm Joséphine keinen Nachkommen gebären kann, löst er die Ehe auf. Aber Joséphine bleibt seine beste Freundin und Vertraute. Der Russlandfeldzug endet im Desaster und Napoleon wird auf die Insel Elba verbannt. Aber er kehrt zurück nach Frankreich und übernimmt erneut die Macht. In der Schlacht von Waterloo möchte er die Engländer und Preußen besiegen.

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"Napoleon“: Der Herrscher und Joséphine

Napoleon Bonaparte gilt als einer der mächtigsten Herrscher aller Zeiten. Als genialer militärischer Stratege steigt er in der Französischen Revolution schnell auf, wird Kaiser und erobert fast den ganzen Kontinent. Natürlich hat diese Biografie schon wiederholt den Weg ins Kino gefunden, wobei auch Napoleons Qualitäten als Liebhaber betrachtet wurden. Nun hat sich Regisseur Ridley Scott ("Gladiator", "Robin Hood") an eine neue Verfilmung gewagt. "Napoleon“ besitzt eine dem Stoff sicherlich angemessene Länge von 157 Minuten und lockt mit dem renommierten Schauspieler Joaquin Phoenix in der Titelrolle.

Beeindruckende Kriegsszenen

Die Eroberung der Festung von Toulon, die Schlachten von Austerlitz und Waterloo inszeniert Scott in üppiger Fülle und mit viel Sinn für realistische Details. Wie die englischen Schiffe in Flammen aufgehen, wie in Austerlitz Soldaten durchs Eis brechen und ihr Blut sich unter der Wasseroberfläche ausbreitet, all das wird, zum Teil in Zeitlupe, festgehalten. Mit großem Pomp und Prunk schildert Scott die Kaiserkrönung. Immer wieder überhöht der Regisseur das Geschehen, das ja sattsam bekannt ist, als handele es sich um eine große Operette, die die Ereignisse mit humorvollem Augenzwinkern zelebriert. Dazu werden stilvoll Ausschnitte klassischer Musikkompositionen serviert.

Mit ironischer Leichtigkeit gespielt

Ganz wichtig ist hier die Liebesbeziehung von Napoleon und Joséphine, die sich auch ständig Briefe schreiben, wenn sie nicht zusammen sind. Zwei starke Charaktere duellieren sich mit Worten und sind doch füreinander geschaffen. Diese Liebe wird mit Mut zu intimen, frivolen Details geschildert. Wie Napoleon seine Lust ausdrückt, wie er die von Vanessa Kirby überzeugend gespielte, selbstbewusste Joséphine begehrt, gehört zu den Höhepunkten dieses Films. Joaquin Phoenix schöpft gerade in den Szenen als privater Napoleon darstellerisch aus dem Vollen. Weniger überzeugt er jedoch, wenn es um die politische und militärische Leidenschaft Napoleons geht, denn er ist älter als sein Charakter und spielt ihn oft mit einer lässigen Ruhe, die irritiert.

Politischer Antrieb kommt zu kurz

Scott und der Drehbuchautor David Scarpa interessieren sich auch nicht sonderlich für die Entwicklung Napoleons vom europäischen Hoffnungsträger, der die Ideale der Französischen Revolution vertrat, zum machtbesessenen Despoten. Die Reformen, die er einführte, bleiben unerwähnt, und auch der Blick auf die internationale Politik wirkt, obwohl einige Herrscher wie der österreichische Kaiser und der russische Zar vorkommen, seltsam eingeengt. Der Film hat seine beträchtlichen Reize vor allem im Stilistischen und in der oft ironisch aufgelockerten Atmosphäre.

Fazit: Ridley Scott inszeniert sein Porträt des Titelcharakters Napoleon Bonaparte als grandioses, oft ins Operettenhafte überhöhte Geschichts- und Kriegsspektakel. Die legendären Schlachten werden wie die Kaiserkrönung opulent geschildert. Ganz wichtig ist daneben die so konflikthafte wie innige Liebesbeziehung zwischen Napoleon und Joséphine, der Frau seines Lebens. Joaquin Phoenix läuft zur schauspielerischen Hochform in der Rolle des privaten Menschen auf oder wenn er die persönlichen Eigenheiten und Schwächen Napoleons ironisch und dabei sympathisch hervorkehrt. Aber es fehlt ihm wie dem Film auch an Gespür für die politische Leidenschaft, die Napoleon antrieb, formte und veränderte.




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Besetzung & Crew von "Napoleon"

Land: England, USA
Jahr: 2023
Genre: Action, Abenteuer
Länge: 158 Minuten
Kinostart: 23.11.2023
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Vanessa Kirby als Empress Josephine, Joaquin Phoenix als Napoleon Bonaparte, Ben Miles als Coulancourt, Ludivine Sagnier als Theresa Cabarrus, Ian McNeice
Kamera: Dariusz Wolski

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