© Leonine Distribution
Deep Sea (2023)
Shen hai
Animationsfilm: Ein Mädchen gelangt in eine Welt in den Tiefen des Meeres – und muss sich dort behaupten.Kritiker-Film-Bewertung:
4 / 5User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Seit der Trennung ihrer Eltern lebt Shenxui bei ihrem Vater, der inzwischen eine neue Frau und gemeinsam mit dieser einen kleinen Sohn hat. Jeden Tag vermisst sie ihre Mutter, die sich jedoch nicht bei ihr meldet. Während eines Familienausflugs auf einem Kreuzfahrtschiff zieht ein Sturm auf – und Shenxui landet mit der Hilfe eines Fabelwesens, das von ihrer Mutter einst als Hyjinx beschrieben wurde, in einem Tiefsee-Restaurant.
Dieses wird von dem impulsiven Chefkoch Nanhe geführt, der das Hyjinx einfängt. Shenxui hofft, dass das Wesen sie wieder zu ihrer Mutter bringen kann. Und so verspricht Nanhe, es ihr zu überlassen, wenn sie für ihn arbeitet, bis sein Restaurant fünf Sterne erlangt hat.
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Filmkritik
4 / 5
"Deep Sea": Farbenfroh – und doch tieftraurig
Der 1975 in Peking geborene Drehbuchautor und Regisseur Tian Xiaopeng zählt als Gründer des Animationsstudios October Media zu den ersten Künstlern Chinas, die 3D-Computergrafik zum Einsatz brachten. Sein Werk "Der Affenkönig – Ein Held kehrt zurück" (2015) war wegweisend. Nun präsentiert der Filmemacher mit "Deep Sea" seine neue Arbeit. Der Mix aus Fantasy-Abenteuer und Drama, der auf der diesjährigen Berlinale in der Sektion Generation Kplus lief, bietet überwältigende Bilder, hinter denen eine sehr ernste Geschichte steckt.
Tolle Technik – und viele Eindrücke
Die audiovisuelle Kreativität, die Tian Xiaopeng und dessen Team in jeder einzelnen Sekunde von "Deep Sea" zeigen, ist überaus beeindruckend. Wenn wir die junge Shenxui kennenlernen, ist ihre Welt, entsprechend ihrer Stimmung, von einem Grauschleier überzogen; zudem wird die Protagonistin von Albträumen geplagt. Im Tiefsee-Restaurant werden wir hingegen in eine kunterbunte Welt geworfen.
Die technische Umsetzung ist brillant – jede Falte in einer gelben aufblasbaren Schwimmente, jeder Wassertropfen auf der Haut der Hauptfigur ist perfekt erfasst. Der Detailreichtum, etwa in der Gestaltung der ungewöhnlichen Speisen, die der Chefkoch Nanhe zubereiten lässt, zeugt vom Herzblut, das in das Projekt geflossen ist. Zuweilen ist das Geschehen, das inhaltlich an Hayao Miyazakis "Chihiros Reise ins Zauberland" (2001) denken lässt, allerdings derart hektisch und überladen geraten, dass es schwerfällt, dem Ganzen durchweg mit voller Konzentration zu folgen.
Eine wichtige Botschaft
Es lohnt sich aber, nicht aufzugeben – denn "Deep Sea" hat eine relevante Geschichte zu erzählen. Es geht um ein vernachlässigtes Kind, um dessen geistige Gesundheit sich niemand kümmert. Wie sehr Shenxui unter der Trennung der Eltern und der Abwesenheit ihrer Mutter leidet, wird von den Erwachsenen nicht ernst genommen. Dem überraschend komplex gezeichneten Nanhe, der zunächst als geldgieriger und rücksichtsloser Schurke erscheint, kommt hier eine bedeutsame Funktion zu. Der Film wird so zu einer vielschichtigen und ergreifenden Studie.
Fazit: Ein aufwendiger und einfallsreicher Animationsfilm, der sich bei aller Farbenpracht einem sehr ernsten Sujet widmet.
Der 1975 in Peking geborene Drehbuchautor und Regisseur Tian Xiaopeng zählt als Gründer des Animationsstudios October Media zu den ersten Künstlern Chinas, die 3D-Computergrafik zum Einsatz brachten. Sein Werk "Der Affenkönig – Ein Held kehrt zurück" (2015) war wegweisend. Nun präsentiert der Filmemacher mit "Deep Sea" seine neue Arbeit. Der Mix aus Fantasy-Abenteuer und Drama, der auf der diesjährigen Berlinale in der Sektion Generation Kplus lief, bietet überwältigende Bilder, hinter denen eine sehr ernste Geschichte steckt.
Tolle Technik – und viele Eindrücke
Die audiovisuelle Kreativität, die Tian Xiaopeng und dessen Team in jeder einzelnen Sekunde von "Deep Sea" zeigen, ist überaus beeindruckend. Wenn wir die junge Shenxui kennenlernen, ist ihre Welt, entsprechend ihrer Stimmung, von einem Grauschleier überzogen; zudem wird die Protagonistin von Albträumen geplagt. Im Tiefsee-Restaurant werden wir hingegen in eine kunterbunte Welt geworfen.
Die technische Umsetzung ist brillant – jede Falte in einer gelben aufblasbaren Schwimmente, jeder Wassertropfen auf der Haut der Hauptfigur ist perfekt erfasst. Der Detailreichtum, etwa in der Gestaltung der ungewöhnlichen Speisen, die der Chefkoch Nanhe zubereiten lässt, zeugt vom Herzblut, das in das Projekt geflossen ist. Zuweilen ist das Geschehen, das inhaltlich an Hayao Miyazakis "Chihiros Reise ins Zauberland" (2001) denken lässt, allerdings derart hektisch und überladen geraten, dass es schwerfällt, dem Ganzen durchweg mit voller Konzentration zu folgen.
Eine wichtige Botschaft
Es lohnt sich aber, nicht aufzugeben – denn "Deep Sea" hat eine relevante Geschichte zu erzählen. Es geht um ein vernachlässigtes Kind, um dessen geistige Gesundheit sich niemand kümmert. Wie sehr Shenxui unter der Trennung der Eltern und der Abwesenheit ihrer Mutter leidet, wird von den Erwachsenen nicht ernst genommen. Dem überraschend komplex gezeichneten Nanhe, der zunächst als geldgieriger und rücksichtsloser Schurke erscheint, kommt hier eine bedeutsame Funktion zu. Der Film wird so zu einer vielschichtigen und ergreifenden Studie.
Fazit: Ein aufwendiger und einfallsreicher Animationsfilm, der sich bei aller Farbenpracht einem sehr ernsten Sujet widmet.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Deep Sea"
Land: ChinaJahr: 2023
Genre: Abenteuer, Animation
Originaltitel: Shen hai
Länge: 112 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 10.08.2023
Regie: Xiaopeng Tian
Darsteller: Tingwen Wang als San Su (US-Stimme), Xin Su als Nan He / Xiao Chou (US-Stimme), Kuixing Teng als Father / First Mate (US-Stimme), Yang Ting als Stepmom / Flower (US-Stimme), Jing Ji
Verleih: Leonine Distribution
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