The Lesson (2023)
Noir-Thriller über einen jungen Romanautor, der als Hauslehrer in der Familie seines schriftstellerischen Idols auf dunkle Geheimnisse und Intrigen stößt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Liam (Daryl McCormack) hat englische Literaturwissenschaft studiert und stellt gerade seinen ersten Roman fertig. Er kann sein Glück kaum fassen, als er das Angebot erhält, Bertie (Stephen McMillan), den Sohn des berühmten Schriftstellers J.M. Sinclair (Richard E. Grant), zu unterrichten. Liam quartiert sich im Gästehaus der Landvilla ein und darf wiederholt am Abendessen im Familienkreis teilnehmen. Die Atmosphäre wirkt auf ihn eher frostig, der Schriftsteller, den er vergöttert, verhält sich allen gegenüber abweisend und geringschätzend. Ein Trauerfall, über den kaum gesprochen wird, belastet die Familie.
Zu Bertie, der sich auf die Aufnahmeprüfung für ein Studium in Oxford vorbereitet, findet Liam nur schwer Zugang. Aber Hélène Sinclair (Julie Delpy) erwartet von Liam, dass er Bertie täglich unterrichtet und ihr Bericht erstattet. Hélène wirkt auf Liam erotisch anziehend. Zugleich bittet ihn der Schriftsteller, den letzten Teil seines neuen Romans zu korrigieren. Liam möchte im Gegenzug, dass Sinclair sein Romanmanuskript liest und beurteilt. Er merkt nicht, wie er immer mehr in das Drama dieser Familie hineinrutscht.
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Filmkritik
"The Lesson": Ein gemächlicher Noir-Thriller
Wenn ein angehender Schriftsteller sein Vorbild kennenlernt, möchte er in dessen Kunst eingeweiht und zugleich selbst anerkannt werden. Als der junge Autor Liam das Gästehaus der Familie Sinclair bezieht, geht ihm ein Zitat des berühmten Hausherrn nicht aus dem Kopf: Wirklich gute Schriftsteller würden aus anderen Werken stehlen. Doch Liam, der den Sohn der Familie unterrichten soll, gibt auch der spannungsgeladene Umgang in diesem Haus Rätsel auf. Der Noir-Thriller "The Lesson", eine britisch-deutsche Produktion, ist das Spielfilmdebüt der Regisseurin Alice Troughton und des Drehbuchautors Alex MacKeith.
Etwas lauert unter der Oberfläche
Eine friedlich sommerliche Ruhe herrscht im Garten der Sinclairs. Aber wer weiß, was die Biber, die sich im Teich tummeln, hier schon alles gesehen haben. Die Kamera blickt unheilschwanger aus dem Wasser auf das Anwesen zurück. Und als Liam einmal ein paar Schwimmbewegungen in dem von Algen bedeckten Teich macht, fühlt er sich sichtlich unwohl. Etwas Dunkles lauert bei den Sinclairs unter der Oberfläche, die Folge eines unbewältigten Schicksalsschlags. Doch was kümmert das den jungen Schriftsteller, der dem Butler zur Begrüßung die Hand gibt und aus seinem Fenster dem berühmten Romanautor beim Schreiben zusehen kann? Die gediegene Atmosphäre in der Landvilla gefällt ihm durchaus, und der Noir-Charakter kann sich in der Handlung allzu lange kaum entfalten.
Richard E. Grant als künstlerischer Egomane
Dabei hat es natürlich eine Bedeutung, dass der Hausherr einmal mitten im Bild eines an die Wand projizierten Noirfilms steht, während er angeregt mit Liam spricht. Der große Schriftsteller J.M. Sinclair ist selbstverliebt, sein Urteil über andere kann vernichtend ausfallen. Richard E. Grant verleiht dem Unsympathen eine fiebrige Getriebenheit, die einen in Bann schlägt. Julie Delpy hingegen spielt die Frau des Hauses als geheimnisvolle Person, die es scheinbar gewöhnt ist, in der zweiten Reihe zu stehen. Daryl McCormack stellt Liam als einen unbeschwerten, klugen und ehrgeizigen Menschen dar. Liam gerät auf prekäre Weise zwischen die unklaren Fronten und glaubt dennoch, die Fäden in der Hand zu halten. Nicht unbedingt schlüssig und wie mit angezogener Handbremse steuert der Film auf eine überraschende Wendung zu. Sollte Liam erkennen müssen, dass das Leben die besten Geschichten schreibt, so fehlt es dieser hier dennoch an der nötigen Nähe zur Realität.
Fazit: In diesem Spielfilmdebüt der britischen Regisseurin Alice Troughton brilliert Richard E. Grant als selbstverliebter und unsympathischer Schriftsteller. In seiner Villa gibt ein angehender Romanautor, der ihn bewundert, dem Sohn Nachhilfe und verstrickt sich ins Geflecht undurchsichtiger Familienbeziehungen. Auf leisen Sohlen und ohne die nötige Spannkraft steuert die Handlung auf einen Noir-Thriller mit überraschender Auflösung zu. Die weitgehend gediegene Atmosphäre hat zwar auch ihre Reize, aber der Film mäandert reichlich unschlüssig zwischen Beziehungs- und Künstlerdrama.
Wenn ein angehender Schriftsteller sein Vorbild kennenlernt, möchte er in dessen Kunst eingeweiht und zugleich selbst anerkannt werden. Als der junge Autor Liam das Gästehaus der Familie Sinclair bezieht, geht ihm ein Zitat des berühmten Hausherrn nicht aus dem Kopf: Wirklich gute Schriftsteller würden aus anderen Werken stehlen. Doch Liam, der den Sohn der Familie unterrichten soll, gibt auch der spannungsgeladene Umgang in diesem Haus Rätsel auf. Der Noir-Thriller "The Lesson", eine britisch-deutsche Produktion, ist das Spielfilmdebüt der Regisseurin Alice Troughton und des Drehbuchautors Alex MacKeith.
Etwas lauert unter der Oberfläche
Eine friedlich sommerliche Ruhe herrscht im Garten der Sinclairs. Aber wer weiß, was die Biber, die sich im Teich tummeln, hier schon alles gesehen haben. Die Kamera blickt unheilschwanger aus dem Wasser auf das Anwesen zurück. Und als Liam einmal ein paar Schwimmbewegungen in dem von Algen bedeckten Teich macht, fühlt er sich sichtlich unwohl. Etwas Dunkles lauert bei den Sinclairs unter der Oberfläche, die Folge eines unbewältigten Schicksalsschlags. Doch was kümmert das den jungen Schriftsteller, der dem Butler zur Begrüßung die Hand gibt und aus seinem Fenster dem berühmten Romanautor beim Schreiben zusehen kann? Die gediegene Atmosphäre in der Landvilla gefällt ihm durchaus, und der Noir-Charakter kann sich in der Handlung allzu lange kaum entfalten.
Richard E. Grant als künstlerischer Egomane
Dabei hat es natürlich eine Bedeutung, dass der Hausherr einmal mitten im Bild eines an die Wand projizierten Noirfilms steht, während er angeregt mit Liam spricht. Der große Schriftsteller J.M. Sinclair ist selbstverliebt, sein Urteil über andere kann vernichtend ausfallen. Richard E. Grant verleiht dem Unsympathen eine fiebrige Getriebenheit, die einen in Bann schlägt. Julie Delpy hingegen spielt die Frau des Hauses als geheimnisvolle Person, die es scheinbar gewöhnt ist, in der zweiten Reihe zu stehen. Daryl McCormack stellt Liam als einen unbeschwerten, klugen und ehrgeizigen Menschen dar. Liam gerät auf prekäre Weise zwischen die unklaren Fronten und glaubt dennoch, die Fäden in der Hand zu halten. Nicht unbedingt schlüssig und wie mit angezogener Handbremse steuert der Film auf eine überraschende Wendung zu. Sollte Liam erkennen müssen, dass das Leben die besten Geschichten schreibt, so fehlt es dieser hier dennoch an der nötigen Nähe zur Realität.
Fazit: In diesem Spielfilmdebüt der britischen Regisseurin Alice Troughton brilliert Richard E. Grant als selbstverliebter und unsympathischer Schriftsteller. In seiner Villa gibt ein angehender Romanautor, der ihn bewundert, dem Sohn Nachhilfe und verstrickt sich ins Geflecht undurchsichtiger Familienbeziehungen. Auf leisen Sohlen und ohne die nötige Spannkraft steuert die Handlung auf einen Noir-Thriller mit überraschender Auflösung zu. Die weitgehend gediegene Atmosphäre hat zwar auch ihre Reize, aber der Film mäandert reichlich unschlüssig zwischen Beziehungs- und Künstlerdrama.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "The Lesson"
Land: Deutschland, EnglandJahr: 2023
Genre: Thriller
Länge: 103 Minuten
Kinostart: 26.10.2023
Regie: Alice Troughton
Darsteller: Richard E. Grant als J.M. Sinclair, Julie Delpy als Hél?ne Sinclair, Daryl McCormack als Liam Somers, Stephen McMillan als Bertie Sinclair, Crispin Letts als Ellis
Kamera: Anna Patarakina
Verleih: Port au Prince Pictures GmbH
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