Something in the Dirt (2023)
Neuester Indie-Sci-Fi-Streich vom Regie-Duo Justin Benson und Aaron Moorhead: Zwei Nachbarn bekommen es mit seltsamen Phänomenen und Verschwörungstheorien zu tun.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Levi (Justin Benson) ist neu in Los Angeles und findet direkt Anschluss bei seinem Nachbarn John (Aaron Moorhead), ein eigentlich lässiger Typ, den nichts so schnell aus der Fassung bringt. Doch die seltsamen, übernatürlichen Geschehnisse, die sich in Levis Wohnung häufen, lassen auch John nicht kalt: Ein Aschenbecher hebt wie von Geisterhand ab und schwebt leuchtend in der Luft, als werde er vom Sonnenlicht angezogen. Nachdem sich das mysteriöse Ereignis wiederholt hat, beschließen Levi und John einen Dokumentarfilm darüber zu drehen. Doch je intensiver sie sich mit dem Paranormalen beschäftigen, desto mehr verlieren sie sich in einem Strudel aus Verschwörungen und hanebüchenen Erklärungen.
Bildergalerie zum Film "Something in the Dirt"
Hier streamen
Filmkritik
Normalos mit Identifikationspotenzial
Spätestens mit den Mystery-/Sci-Fi-Indie-Produktionen "The Endless" (2017) und "Synchronic" (2019) wurde das Regie-Duo Justin Benson und Aaron Moorhead weltweit bekannt. Dabei realisieren die Beiden bereits seit den frühen 10er-Jahren gemeinsam ihre filmischen Visionen und Ideen. Meist gelingt ihnen das mit einem spartanischen Minimalismus und überschaubaren Budget, das man dem fertigen Werk nicht ansieht. So auch im Fall von "Something in the Dirt".
Mehr als die Hälfte der Laufzeit verbringen die Handelnden in ihrer Wohnung, hängen ab, chillen, quatschen und gehen den unerklärlichen Ereignissen auf die Spur. Dennoch entsteht beim Betrachten nie so etwas wie Langeweile oder Stillstand. Zu unterhaltsam und spaßig ist es, diesen sympathischen Typen bei ihrer Suche nach der Wahrheit zuzusehen. Zumal es sich bei Levi und John nicht um schwer greifbare, komplexe Charaktere handelt. Es sind Normalos wie du und ich, die urplötzlich in eine aberwitzige Situation hineingezogen werden.
Wahrheit oder Fake?
Das gelungenste Element des Films ist die Verquickung von filmischer (Gegenwarts-) Handlung und dem, was Levi und John in ihrem selbst gedrehten Dokufilm festhalten. Und darin zeigen. Denn wenn die Grenzen zwischen Realität und Fiktion bzw. Inszenierung zunehmend verschwimmen, kann man sich nie sicher sein: Was ist Wirklichkeit, was ist arrangiert? Was ist wahrhaftiger Teil der Filmstory, was ist – zum Zwecke des Drehs einer mitreißenden Doku – gestellt und inszeniert? Ein beständiges Verwirrspiel, in das man sich zusammen mit den Protagonisten, die sich mehr und mehr hineinsteigern, gern hineinziehen lässt.
Es lohnt darüber hinaus, bei "Something in the Dirt" genauer hinzuhören. Die Soundeffekte (Pochen, Knarzen, Unheil ankündigendes Dröhnen) verweisen auf die Töne und Klanglandschaften vieler Horrorwerke, vor denen sich Benson und Moorhead verbeugen. Weiterhin garnieren sie ihren Film mit dutzenden Andeutungen und Verweisen und, etwa auf Verschwörungstheorien, geheimnisvolle Phänomene und kosmische Rätsel. Von 9/11 über Weltuntergangsszenarien bis hin zu schwebenden Möbeln und Gegenständen aller Art. "Poltergeist", "Conjuring - Die Heimsuchung" und Co. lassen grüßen.
Fazit: Bizarr und unheimlich, mal witzig, mal abgedreht und immer zwischen Fake und Wahrheitssuche changierend: "Something in the Dirt" ist ein kurioser Genre-Mix, angesiedelt zwischen Sci-Fi, Horror, Dystopie, Doku, Meta-Kommentar und Indie-Komödie.
Spätestens mit den Mystery-/Sci-Fi-Indie-Produktionen "The Endless" (2017) und "Synchronic" (2019) wurde das Regie-Duo Justin Benson und Aaron Moorhead weltweit bekannt. Dabei realisieren die Beiden bereits seit den frühen 10er-Jahren gemeinsam ihre filmischen Visionen und Ideen. Meist gelingt ihnen das mit einem spartanischen Minimalismus und überschaubaren Budget, das man dem fertigen Werk nicht ansieht. So auch im Fall von "Something in the Dirt".
Mehr als die Hälfte der Laufzeit verbringen die Handelnden in ihrer Wohnung, hängen ab, chillen, quatschen und gehen den unerklärlichen Ereignissen auf die Spur. Dennoch entsteht beim Betrachten nie so etwas wie Langeweile oder Stillstand. Zu unterhaltsam und spaßig ist es, diesen sympathischen Typen bei ihrer Suche nach der Wahrheit zuzusehen. Zumal es sich bei Levi und John nicht um schwer greifbare, komplexe Charaktere handelt. Es sind Normalos wie du und ich, die urplötzlich in eine aberwitzige Situation hineingezogen werden.
Wahrheit oder Fake?
Das gelungenste Element des Films ist die Verquickung von filmischer (Gegenwarts-) Handlung und dem, was Levi und John in ihrem selbst gedrehten Dokufilm festhalten. Und darin zeigen. Denn wenn die Grenzen zwischen Realität und Fiktion bzw. Inszenierung zunehmend verschwimmen, kann man sich nie sicher sein: Was ist Wirklichkeit, was ist arrangiert? Was ist wahrhaftiger Teil der Filmstory, was ist – zum Zwecke des Drehs einer mitreißenden Doku – gestellt und inszeniert? Ein beständiges Verwirrspiel, in das man sich zusammen mit den Protagonisten, die sich mehr und mehr hineinsteigern, gern hineinziehen lässt.
Es lohnt darüber hinaus, bei "Something in the Dirt" genauer hinzuhören. Die Soundeffekte (Pochen, Knarzen, Unheil ankündigendes Dröhnen) verweisen auf die Töne und Klanglandschaften vieler Horrorwerke, vor denen sich Benson und Moorhead verbeugen. Weiterhin garnieren sie ihren Film mit dutzenden Andeutungen und Verweisen und, etwa auf Verschwörungstheorien, geheimnisvolle Phänomene und kosmische Rätsel. Von 9/11 über Weltuntergangsszenarien bis hin zu schwebenden Möbeln und Gegenständen aller Art. "Poltergeist", "Conjuring - Die Heimsuchung" und Co. lassen grüßen.
Fazit: Bizarr und unheimlich, mal witzig, mal abgedreht und immer zwischen Fake und Wahrheitssuche changierend: "Something in the Dirt" ist ein kurioser Genre-Mix, angesiedelt zwischen Sci-Fi, Horror, Dystopie, Doku, Meta-Kommentar und Indie-Komödie.
Björn Schneider
TrailerAlle "Something in the Dirt"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Something in the Dirt"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Thriller, Komödie, Horror, Science Fiction
Länge: 116 Minuten
Kinostart: 28.09.2023
Regie: Justin Benson, Aaron Moorhead
Darsteller: Aaron Moorhead als John Daniels, Justin Benson, Sarah Adina Smith als Dr. Rita Miller, Wanjiru M. Njendu, Issa Lopez als Isabel
Kamera: Aaron Moorhead
Verleih: Drop-Out Cinema eG