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Be Water - Voices from Hong Kong
Be Water - Voices from Hong Kong
© Drop-Out Cinema eG

Be Water - Voices from Hong Kong (2023)

Be water - voices from Hong Kong

Drehbuchautorin und Regisseurin Lia Erbal erinnert in ihrer Doku an die brutale Niederschlagung der Massenproteste in Hongkong im Jahr 2019.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.


2019 flammte die Demokratiebewegung in der im chinesischen Südosten gelegenen "Sonderverwaltungszone" Hongkong wieder auf. Tausende Einwohner gingen auf die Straße um für ihre Rechte zu demonstrieren. Das chinesische Regime aber ging brutal gegen die friedlichen Kundgebungen vor und unterdrückte den Aufstand mit Gewalt und rigoroser Maßnahmen. Zu den vielen bislang unveröffentlichten Aufnahmen kommen in "Be Water" die Stimmen einiger junger Aktivisten, die sowohl in Hongkong als auch im (Berliner) Exil ihren Unmut kundtun.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Be Water": Eindringliche Bilder der Gewalt

Regisseurin Lia Erbal kann auf eine Vielzahl an zum Teil schwer verdeutlichen Privat- und Handyaufnahmen zurückgreifen, die viel Raum in "Be Water" einnehmen. Und das zurecht. Es ist nötig, diese unverstellten Found-Footage-Aufnahmen zu zeigen und sie im Rahmen der Doku zurück in Erinnerung zu rufen. Denn heute spricht fast niemand mehr vom damaligen brutalen Vorgehen der chinesischen Regierung, die ohne Rücksicht auf Verluste Gummigeschosse und Wasserwerfer gegen die Demonstranten einsetzte.

Gegen Menschen, die lediglich für ihren Wunsch nach und das (Menschen-)Recht auf Freiheit und Gerechtigkeit auf die Straßen gingen. Die verwackelten Sequenzen zeigen turbulente Verfolgungsjagden mit der Polizei ebenso wie das chaotische Treiben in den Straßen und die rücksichtslose Brutalität auf Seiten der Polizei- und Sicherheitsbeamten. Diese Aufnahmen und die Hintergründe rückt die Filmemacherin in einen größeren, geopolitischen Kontext, wenn sie folgende Fragen stellt: Welche Folgen haben die Demokratie- und Protestbewegung auf das künftige Miteinander zwischen der Weltmacht China und der ehemaligen britischen Kolonie Hongkong? Und: Welche Rollen spielen eigentlich die EU und die Vereinten Nationen in diesem Konflikt? Kurzum: Wie verhält sich der Rest der Welt?

Zu unkritisch und brav

An dieser Stelle bleibt "Be Water" leider zu unkritisch. Unkommentiert stellt Erbal den unsauberen und teils körnigen, aber dafür echten und authentischen Massenprotest-Szenen glattgebügelte, fast klinisch steril wirkende Aufnahmen von Politikern entgegen. Aus ihren sicheren, makellos aussehenden Büroräumen und Schaltzentralen der Macht heraus agieren sie oder halten flammende, pathetische Ansprachen und Plädoyers. Angereichert mit viel Lobhudelei und Eigenlob, wie beim chinesischen Vorzeige-Diplomaten Zhang Ming, der die Errungenschaften der chinesischen Außenpolitik in einer Rede bei den Vereinten Nationen herausstellt.

Überhaupt kommen die UNO und vor allem auch die EU (zu sehen und zu hören sind viele deutsche Politiker wie Rainhard Bütikofer oder Jürgen Trittin) zu gut in diesem Film weg. Gelungen sind hingegen die kreativen (Schwarz-Weiß-)Animationen, die Erbal an dramaturgisch sinnhaften Passagen einfließen lässt und die eine gelungene künstlerische Note in "Be Water" darstellen.

Kritik: Aufwendige, visuell und akustisch anspruchsvolle Doku mit wichtigem, heftigem Bildmaterial, der an den entscheidenden Stellen aber der Mut verlässt – wenn es darum geht, die Taten (bzw. deren Ausbleiben) auf Seiten der europäischen Politik, Organisationen und der Weltengemeinschaft differenziert zu hinterfragen.




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Besetzung & Crew von "Be Water - Voices from Hong Kong"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Be water - voices from Hong Kong
Länge: 92 Minuten
Kinostart: 07.09.2023
Regie: Lia Erbal
Darsteller: Thorsten Benner als Self, Antony Blinken als Selbst (Archivmaterial), Reinhard Bütikofer als Selbst, Michael Gahler als Selbst, Xi Jinping als Selbst (Archivmaterial)
Kamera: Alexander Gheorghiu, Ines Thomsen
Verleih: Drop-Out Cinema eG

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