Thomas Schütte - Ich bin nicht allein (2023)
Dokumentarfilm über den Künstler, Zeichner und Bildhauer Thomas Schütte, dessen Werke von einer großen Vielseitigkeit geprägt sind.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben bislang 0 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ängste, Abhängigkeitsstrukturen, Machtverschiebungen, facettenreiche Gestalten – die Werke und Arbeiten des in Oldenburg geborenen Künstlers Thomas Schütte sind thematisch und visuell vielschichtig. Die Doku "Thomas Schütte - Ich bin nicht allein" widmet sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren dem heute 69-Jährigen, der zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart zählt. Studiert hatte Schütte in den 70er- und frühen 80er-Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler und Gerhard Richter. Schütte kreiert Plastiken, Aquarelle, Werke aus Ton und Holz – berühmt wurde er aber vor allem für seine Modelle und Skulpturen. In "Ich bin nicht allein" kommt man dem Künstler ganz nah.
Bildergalerie zum Film "Thomas Schütte - Ich bin nicht allein"
Filmkritik
Kunst als schöpferischer Akt
Die Marburger Regisseurin und Drehbuchautorin Corinna Belz brachte dem Zuschauer vor über zehn Jahren in "Gerhard Richter Painting" bereits einen der wichtigsten deutschen Künstler der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts näher. In "Thomas Schütte – Ich bin nicht allein" porträtiert sie mit dem seit vielen Jahren in Düsseldorf lebenden Schütte einen weiteren Meister seines Fachs. Und stellt in ihrem neuen Werk mehr denn je den kreativen Akt und schöpferischen Prozess ins Zentrum.
Dabei erweist sich der Protagonist in seiner umgänglichen, offenen Art als echter Glücksfall. Sowohl für Belz und ihre Kamera, die ausführlich Zugang und Einblicke in sein Atelier und Ausstellungen erhält. Als auch für den Zuschauer – dem sich Schütte stets auf Augenhöhe und nie abgehoben oder gar unnahbar präsentiert. Hinzu kommt ein sympathischer, trockener Humor, der den Künstler als hintersinnigen, reflektierten Zeitgenossen mit einem Hang zu augenzwinkernden Betrachtungen entlarvt.
Thomas Schüttes Kunst und die Arbeit der Werkstätten
Im Mittelpunkt stehen indes zwei weitere Themen und Aspekte: die Kunst Schüttes einerseits, die wir in all ihren Ausprägungen und Variationen zu sehen bekommen. Darunter vor allem die figurativen Kunstwerke Schüttes, die beeindruckenden Skulpturen und verschiedenen Modelle. Andererseits fängt Belz in sorgsamen Kamerafahrten den bereits erwähnten künstlerisch-kreativen Schaffensprozess ein und zeigt Kunst als "Handwerk und Handarbeit".
Wir beobachten Schütte beim Formen, Modellieren, Schnitzen und Bearbeiten und wie er mit all den unterschiedlichen Materialen (Bronze, Ton, Keramik u.a.) exakt umzugehen weiß. Kunst als sinnliche, haptische und körperlich anspruchsvolle Tätigkeit. Davon zeugen nicht zuletzt die Aufnahmen aus einem italienischen Glaswerk und von einem Bronzegießer. Sie verarbeiten Schüttes Werke weiter und veranschaulichen, wie abhängig gerade die Bildhauer bzw. bildenden Künstler von der Verlässlichkeit und Qualität der Werkstätten und Glashütten sind.
Fazit: Spannende, authentische Einblicke in die Welt der bildenden, handwerklichen Künste mit einem Porträtierten, der sich als nahbar und offen erweist.
Die Marburger Regisseurin und Drehbuchautorin Corinna Belz brachte dem Zuschauer vor über zehn Jahren in "Gerhard Richter Painting" bereits einen der wichtigsten deutschen Künstler der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts näher. In "Thomas Schütte – Ich bin nicht allein" porträtiert sie mit dem seit vielen Jahren in Düsseldorf lebenden Schütte einen weiteren Meister seines Fachs. Und stellt in ihrem neuen Werk mehr denn je den kreativen Akt und schöpferischen Prozess ins Zentrum.
Dabei erweist sich der Protagonist in seiner umgänglichen, offenen Art als echter Glücksfall. Sowohl für Belz und ihre Kamera, die ausführlich Zugang und Einblicke in sein Atelier und Ausstellungen erhält. Als auch für den Zuschauer – dem sich Schütte stets auf Augenhöhe und nie abgehoben oder gar unnahbar präsentiert. Hinzu kommt ein sympathischer, trockener Humor, der den Künstler als hintersinnigen, reflektierten Zeitgenossen mit einem Hang zu augenzwinkernden Betrachtungen entlarvt.
Thomas Schüttes Kunst und die Arbeit der Werkstätten
Im Mittelpunkt stehen indes zwei weitere Themen und Aspekte: die Kunst Schüttes einerseits, die wir in all ihren Ausprägungen und Variationen zu sehen bekommen. Darunter vor allem die figurativen Kunstwerke Schüttes, die beeindruckenden Skulpturen und verschiedenen Modelle. Andererseits fängt Belz in sorgsamen Kamerafahrten den bereits erwähnten künstlerisch-kreativen Schaffensprozess ein und zeigt Kunst als "Handwerk und Handarbeit".
Wir beobachten Schütte beim Formen, Modellieren, Schnitzen und Bearbeiten und wie er mit all den unterschiedlichen Materialen (Bronze, Ton, Keramik u.a.) exakt umzugehen weiß. Kunst als sinnliche, haptische und körperlich anspruchsvolle Tätigkeit. Davon zeugen nicht zuletzt die Aufnahmen aus einem italienischen Glaswerk und von einem Bronzegießer. Sie verarbeiten Schüttes Werke weiter und veranschaulichen, wie abhängig gerade die Bildhauer bzw. bildenden Künstler von der Verlässlichkeit und Qualität der Werkstätten und Glashütten sind.
Fazit: Spannende, authentische Einblicke in die Welt der bildenden, handwerklichen Künste mit einem Porträtierten, der sich als nahbar und offen erweist.
Björn Schneider
TrailerAlle "Thomas Schütte - Ich bin nicht allein"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Thomas Schütte - Ich bin nicht allein"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 94 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 29.06.2023
Regie: Corinna Belz
Verleih: Real Fiction