Rose - Eine unvergessliche Reise nach Paris (2023)
Rose
Dänisches Drama über eine psychisch kranke Frau, die an einer Gruppenreise nach Frankreich teilnimmt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Inger (Sofie Gråbøl) hat sich eine Reise nach Paris gewünscht. Ihre Schwester Ellen (Lene Maria Christensen) und ihr Schwager Vagn (Anders W. Berthelsen) begleiten sie also im Jahr 1997 auf einer einwöchigen Busfahrt nach Frankreich. Inger lebt in einem Heim, weil sie als junge Frau an Schizophrenie erkrankte. Dass sie nun, rund 20 Jahre später, wieder Paris besuchen will, liegt daran, dass sie die Stadt nie vergaß. Dort verliebte sie sich als 18-Jährige unsterblich in einen Mann, der sie sitzen ließ. So begann ihre Krankheit.
Im Bus erregt Inger mit ihrer direkten Art sofort Aufsehen. Missbilligend und schließlich gar feindselig beobachtet sie der mitreisende Schulinspektor und Familienvater Skelbæk (Søren Malling). Dessen 12-jähriger Sohn Christian (Luca Reichardt Ben Coker) aber sucht Ingers Nähe. Ellen und Vagn haben keine ruhige Minute, denn Inger kann plötzlich auf die Straße laufen wollen, wegen eines toten Igels an der Raststätte die Weiterfahrt verzögern oder sich weigern, im Hotel ein Bad zu nehmen. Aber sie kann als einzige im Bus gut Französisch und erfasst Stimmungen blitzschnell. Diese Fähigkeiten setzt sie hilfsbereit ein. Die Reise wird zu einem Abenteuer voller Höhen und Tiefen.
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Filmkritik
"Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris": Dramatische Busfahrt
Der dänische Regisseur und Drehbuchautor Niels Arden Oplev ("Verblendung") hat zwei Schwestern, die 1997 eine Busreise nach Frankreich unternahmen. Seither erzählt sich die Familie immer wieder gern, wie die schizophrene Inger Tag für Tag zum Erfolg der Reise beitrug und die Herzen der Mitreisenden eroberte. "Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris" ist den Worten Oplevs zufolge "ein Film über die Schönheit des Andersseins und mehr noch eine Liebeserklärung an meine beiden Schwestern". Das humorvolle Drama schildert dabei eine Woche gelebter Inklusion als ein Wagnis, das sich lohnt.
Eine Person mit vielen Fähigkeiten
Oplev beschönigt oder verharmlost das Krankheitsbild der Schizophrenie zu keinem Zeitpunkt. Gepeinigt von der Stimme eines Engels, den nur sie hört, will Inger immer wieder ihrem Leben spontan ein Ende setzen. Inger ist aber nicht nur krank, vielmehr kann sie vermitteln zwischen französischem Personal und der Reisegruppe, großzügig und feinfühlig sein. Der Junge Christian gewinnt ihr Vertrauen. In schönen Rückblenden, die wie Traumsequenzen wirken, erinnert sich Inger an die große Liebe in Paris, deren Scheitern ihr das Herz brach. Sofie Gr?b?l, auch bekannt für ihre TV-Rolle der "Kommissarin Lund", spielt Inger berührend als facettenreiche Persönlichkeit, die sich oft erfolgreich gegen die Vereinnahmung durch das Leiden stemmt.
Der Widersacher stiftet Unruhe
Das gefühlvolle und bis in Nuancen authentisch wirkende Drama zeigt, wie umgänglich eine so belastete Person wie Inger sein kann, wenn sie stützende und verständnisvolle Menschen an ihrer Seite hat. Ellen hat als Schwester den Anspruch, Ingers Selbstbestimmung zu achten, sie nicht zu bevormunden – und macht sich große Vorwürfe, wenn sie an ihre Grenzen kommt. Schwager Vagn wirkt mit seinem Optimismus wie ein Fels in der Brandung, während Anders W. Berthelsen dem spießigen Mitreisenden Skelb?k eine lauernde Feindseligkeit verleiht, die ihn zu einem ernstzunehmenden Widersacher macht. Oplev demonstriert mit dieser Figur, wie stark die vorurteilsvolle Ablehnung sein kann, die Menschen wie Inger entgegengebracht wird. Aber gerade wer sich wie dieser Schulinspektor für ein Bollwerk der korrekten Normalität hält, kann schnell aus der Rolle fallen, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Diesen Aspekt weiß Oplev komödiantisch zu nutzen. Ihm ist ein bewegender Film mit Substanz gelungen.
Fazit: Das humorvolle und berührende Drama des dänischen Regisseurs Niels Arden Oplev basiert auf der wahren Geschichte einer Busreise, die seine beiden Schwestern im Jahr 1997 unternahmen. Die schizophrene Inger, ihre Schwester und ihr Schwager versuchen, mit dem Rest der Reisegruppe gut auszukommen, obwohl es Vorbehalte und Proteste gibt. Die von Sofie Gr?b?l grandios gespielte Inger gewinnt trotz zahlreicher Eskapaden die Sympathien der Mitreisenden, weil sie ein feinfühliger und hilfsbereiter Mensch ist. So plädiert dieser gelungene Film für den Mut zu gelebter Inklusion, ohne in Blauäugigkeit zu verfallen.
Der dänische Regisseur und Drehbuchautor Niels Arden Oplev ("Verblendung") hat zwei Schwestern, die 1997 eine Busreise nach Frankreich unternahmen. Seither erzählt sich die Familie immer wieder gern, wie die schizophrene Inger Tag für Tag zum Erfolg der Reise beitrug und die Herzen der Mitreisenden eroberte. "Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris" ist den Worten Oplevs zufolge "ein Film über die Schönheit des Andersseins und mehr noch eine Liebeserklärung an meine beiden Schwestern". Das humorvolle Drama schildert dabei eine Woche gelebter Inklusion als ein Wagnis, das sich lohnt.
Eine Person mit vielen Fähigkeiten
Oplev beschönigt oder verharmlost das Krankheitsbild der Schizophrenie zu keinem Zeitpunkt. Gepeinigt von der Stimme eines Engels, den nur sie hört, will Inger immer wieder ihrem Leben spontan ein Ende setzen. Inger ist aber nicht nur krank, vielmehr kann sie vermitteln zwischen französischem Personal und der Reisegruppe, großzügig und feinfühlig sein. Der Junge Christian gewinnt ihr Vertrauen. In schönen Rückblenden, die wie Traumsequenzen wirken, erinnert sich Inger an die große Liebe in Paris, deren Scheitern ihr das Herz brach. Sofie Gr?b?l, auch bekannt für ihre TV-Rolle der "Kommissarin Lund", spielt Inger berührend als facettenreiche Persönlichkeit, die sich oft erfolgreich gegen die Vereinnahmung durch das Leiden stemmt.
Der Widersacher stiftet Unruhe
Das gefühlvolle und bis in Nuancen authentisch wirkende Drama zeigt, wie umgänglich eine so belastete Person wie Inger sein kann, wenn sie stützende und verständnisvolle Menschen an ihrer Seite hat. Ellen hat als Schwester den Anspruch, Ingers Selbstbestimmung zu achten, sie nicht zu bevormunden – und macht sich große Vorwürfe, wenn sie an ihre Grenzen kommt. Schwager Vagn wirkt mit seinem Optimismus wie ein Fels in der Brandung, während Anders W. Berthelsen dem spießigen Mitreisenden Skelb?k eine lauernde Feindseligkeit verleiht, die ihn zu einem ernstzunehmenden Widersacher macht. Oplev demonstriert mit dieser Figur, wie stark die vorurteilsvolle Ablehnung sein kann, die Menschen wie Inger entgegengebracht wird. Aber gerade wer sich wie dieser Schulinspektor für ein Bollwerk der korrekten Normalität hält, kann schnell aus der Rolle fallen, wenn ihm etwas gegen den Strich geht. Diesen Aspekt weiß Oplev komödiantisch zu nutzen. Ihm ist ein bewegender Film mit Substanz gelungen.
Fazit: Das humorvolle und berührende Drama des dänischen Regisseurs Niels Arden Oplev basiert auf der wahren Geschichte einer Busreise, die seine beiden Schwestern im Jahr 1997 unternahmen. Die schizophrene Inger, ihre Schwester und ihr Schwager versuchen, mit dem Rest der Reisegruppe gut auszukommen, obwohl es Vorbehalte und Proteste gibt. Die von Sofie Gr?b?l grandios gespielte Inger gewinnt trotz zahlreicher Eskapaden die Sympathien der Mitreisenden, weil sie ein feinfühliger und hilfsbereiter Mensch ist. So plädiert dieser gelungene Film für den Mut zu gelebter Inklusion, ohne in Blauäugigkeit zu verfallen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Rose - Eine unvergessliche Reise nach Paris"
Land: DänemarkJahr: 2023
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Rose
Kinostart: 28.09.2023
Regie: Niels Arden Oplev
Darsteller: Sofie Gråbøl als Inger, Lene Maria Christensen als Ellen, Anders W. Berthelsen, Søren Malling, Luca Reichardt Ben Coker
Kamera: Rasmus Videbæk
Verleih: mindjazz pictures