Die Sirene (2023)
The Siren
"Die Sirene“ geht zurück ins Jahr 1980 und wirft einen Blick auf die iranische Stadt Abadan, die nach der Iranischen Revolution von Iraks Truppen belagert und bombardiert wurde.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Iran im September 1980. Die irakischen Truppen stehen kurz vor dem Einmarsch in Abadan, dem Zentrum der iranischen Erdölindustrie. Kurz darauf treffen die ersten Raketen die Stadt und der jugendliche Omid wird vom Angriff des Nachbarlandes ebenso überrascht wie fast alle Iraner. Während sich viele seiner Landsleute dazu entscheiden, die Stadt schnellstmöglich zu verlassen, bleibt Omid bei seinem Großvater. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt, die mehr und mehr in Schutt und Asche gebombt wird, trifft er auf skurrile Charaktere, die trotz des Kriegs und der Kämpfe in der Stadt alle ihre Gründe haben in Abadan zu bleiben. Außerdem treibt Omid noch eine ganz persönliche Sorge um: Er muss seinen Bruder finden, der kurz nach den ersten Bombardements an die Front geschickt wurde.
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Filmkritik
Magische Begegnungen
Die iranische Regisseurin und Drehbuchautorin Sepideh Farsi erzählt in ihrem poetischen Animationsfilm die Geschichte eines Teenager-Jungen, der sich nicht nur auf der Suche nach einem Familienmitglied befindet – sondern auch auf der Suche nach sich selbst. Nach seiner eigenen Identität. Und das inmitten einer düsteren Episode in der iranischen Geschichte, als Ende 1980 der Krieg über die islamische Republik am Persischen Golf hereinbricht. Insofern mixt "Die Sirene“ inhaltlich und thematisch sehr geschickt Coming-of-Drama mit historischen Bezügen und (Kriegs-)Drama, obwohl kriegerische Handlungen oder Kämpfe nur vereinzelt zu sehen sind.
Im Hintergrund und beiläufig-subtil, etwa durch die Geräuschkulisse oder die Soundeffekte auf der Tonspur, sind sie jedoch allgegenwärtig. Dieser beständigen Atmosphäre der Bedrohung setzt Farsi kurze Momente des Glücks und emotionale zwischenmenschliche Begegnungen entgegen. So etwa das magische Aufeinandertreffen zwischen Omid und Pari, die Tochter einer ehemals erfolgreichen Sängerin, die nicht mehr auftreten darf. Die Beiden, Omid und Pari, fühlen sich zueinander hingezogen.
Ausharren oder fliehen?
Omid trifft auf seiner Odyssee weitere Gestrandete, Abgehängte oder schlicht und ergreifend ums Überleben kämpfende, darunter einen Ex-Ingenieur, einen Fotografen sowie einen früheren Kapitän. Sie alle verbindet eines: Es fällt ihnen schwer, die zerstörte Stadt zu verlassen und ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sie wollen ihre Heimat, so, wie sie sie kennen, nicht aufgeben – und klammern sich an die Hoffnung der baldigen Befreiung durch das iranische Militär. Das alles macht den punktgenau und detailreich animierten Film letztlich auch zu einem sehr gegenwärtigen Film. Schließlich durch- und erleben Millionen von Menschen durch die verheerenden Kriege in Europa aktuell genau diese Unsicherheiten und inneren Konflikte.
Fazit: Diese beachtenswerte, von einer unbehaglichen Stimmung durchzogene Mischung aus Animationsfilm, Coming-of-Age und Drama entführt in die Frühphase des Ersten Golfkriegs. "Die Sirene“ zeigt den Schauplatz einer wichtigen iranischen Industriestadt, in der die Bewohner bis zuletzt ausharren und ums Überleben kämpfen.
Die iranische Regisseurin und Drehbuchautorin Sepideh Farsi erzählt in ihrem poetischen Animationsfilm die Geschichte eines Teenager-Jungen, der sich nicht nur auf der Suche nach einem Familienmitglied befindet – sondern auch auf der Suche nach sich selbst. Nach seiner eigenen Identität. Und das inmitten einer düsteren Episode in der iranischen Geschichte, als Ende 1980 der Krieg über die islamische Republik am Persischen Golf hereinbricht. Insofern mixt "Die Sirene“ inhaltlich und thematisch sehr geschickt Coming-of-Drama mit historischen Bezügen und (Kriegs-)Drama, obwohl kriegerische Handlungen oder Kämpfe nur vereinzelt zu sehen sind.
Im Hintergrund und beiläufig-subtil, etwa durch die Geräuschkulisse oder die Soundeffekte auf der Tonspur, sind sie jedoch allgegenwärtig. Dieser beständigen Atmosphäre der Bedrohung setzt Farsi kurze Momente des Glücks und emotionale zwischenmenschliche Begegnungen entgegen. So etwa das magische Aufeinandertreffen zwischen Omid und Pari, die Tochter einer ehemals erfolgreichen Sängerin, die nicht mehr auftreten darf. Die Beiden, Omid und Pari, fühlen sich zueinander hingezogen.
Ausharren oder fliehen?
Omid trifft auf seiner Odyssee weitere Gestrandete, Abgehängte oder schlicht und ergreifend ums Überleben kämpfende, darunter einen Ex-Ingenieur, einen Fotografen sowie einen früheren Kapitän. Sie alle verbindet eines: Es fällt ihnen schwer, die zerstörte Stadt zu verlassen und ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sie wollen ihre Heimat, so, wie sie sie kennen, nicht aufgeben – und klammern sich an die Hoffnung der baldigen Befreiung durch das iranische Militär. Das alles macht den punktgenau und detailreich animierten Film letztlich auch zu einem sehr gegenwärtigen Film. Schließlich durch- und erleben Millionen von Menschen durch die verheerenden Kriege in Europa aktuell genau diese Unsicherheiten und inneren Konflikte.
Fazit: Diese beachtenswerte, von einer unbehaglichen Stimmung durchzogene Mischung aus Animationsfilm, Coming-of-Age und Drama entführt in die Frühphase des Ersten Golfkriegs. "Die Sirene“ zeigt den Schauplatz einer wichtigen iranischen Industriestadt, in der die Bewohner bis zuletzt ausharren und ums Überleben kämpfen.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Die Sirene"Jurybegründung anzeigen
Der Animationsfilm DIE SIRENE führt uns in die iranische Stadt Abadan am Beginn des Iran-Irak-Krieges. Erzählt wird die Odyssee des Jungen Omid durch die von Bombardierung betroffene Heimatstadt. Die Coming-of-Age-Geschichte weitet sich zur [...mehr]TrailerAlle "Die Sirene"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Sirene"
Land: Frankreich, Deutschland, Luxemburg, BelgienJahr: 2023
Genre: Animation
Originaltitel: The Siren
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 30.11.2023
Regie: Sepideh Farsi
Darsteller: Hamidreza Djavdan, Mina Kavani
Verleih: Grandfilm
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