oder

The Happiness of the Katakuris (2001)

Katakuri-ke no kôfuku

In diesem japanischen Musical von Takashi Miike geraten die Betreiber eines Landgasthauses in Schwierigkeiten.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Masao Katakuri (Kenji Sawada) wagt einen Neuanfang. Nachdem ihm kurz vor der Rente gekündigt wurde, zieht er mit seiner Familie in die Berge und eröffnet ein Landgasthaus. Die Region ist idyllisch, touristisch aber noch nicht erschlossen. Ein geplanter Straßenbau soll das bald ändern. Bis es so weit ist, haben Masao und seine Familie mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Als ihr erster Gast Selbstmord begeht und die Katakuris beschließen, den Suizid zu vertuschen und den Gast am nahe gelegenen See zu verbuddeln, tritt das eine Welle unvorhergesehener Tode los. Die Gräber häufen sich.

Mit von der Partie in diesem morbiden Spiel sind Masaos Ehefrau Teruo (Keiko Matsuzaka), seine erwachsenen Kinder Masayuki (Shinji Takeda) und Shizue (Naomi Nishida), Shizues Tochter Yurie (Tamaki Miyazaki) und deren Urgroßvater Jinpei (Tetsurō Tamba). Und als ob die Leichen und deren Entsorgung nicht schon genug wären, verliebt sich die alleinerziehende Shizue zu allem Überfluss auch noch in den Hochstapler Richard Sagawa (Kiyoshirō Imawano), der den Katakuris gefährlich werden könnte.

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"The Happiness of the Katakuris": Ein herzhaftes Horror-Musical

Schräg, schräger, Takashi Miike. Japans Vielfilmer führte seit seinem Einstieg in die Branche im Jahr 1991 nicht nur bei mehr als 100 Kino-, Direct-to-Video- und Fernsehproduktionen Regie, er ist auch immer für eine Überraschung gut. Wer das 1960 in der Präfektur Osaka geborenen Enfant terrible auf seine bekanntesten Werke von "Audition" und "Dead or Alive" (beide 1999) über "Ichi the Killer" (2001) und "Izo" (2004) bis "13 Assassins" (2010) und "Blade of the Immortal" (2017) festnagelt, tut ihm Unrecht. Denn Miike bedient nicht nur Fans knallharter Kost, sondern längst auch jedes Genre und jede Altersfreigabe.

So hat er in seiner etwas mehr als 30-jährigen Karriere beispielsweise familienfreundliche Manga-, Anime- und Computerspieladaptionen sowie Kinderfilme gedreht. Dass mit "The Happiness of the Katakuris" auch ein Musical in seiner Filmografie auftaucht, verwundert also nicht. Ein Musical wie dieses bekommt man allerdings selten zu Gesicht. Der Verleiher Rapid Eye Movies führt es dem Kinopublikum im Rahmen seiner "Zeitlos"-Filmreihe noch einmal vor Augen.

Ein sehr freies Remake

"The Happiness of the Katakuris" ist im doppelten Sinn nicht neu. Zum einen hat der Film bereits mehr als 20 Jahre auf dem Buckel. Am 31. Oktober 2001 in Tokio uraufgeführt, erschien er hierzulande Ende Februar 2006 direkt auf DVD. Zum anderen handelt es sich um ein loses Remake des Debütfilms von Regisseur Kim Jee-woon ("A Tale of Two Sisters", "The Good, The Bad, The Weird"), der schwarzhumorigen südkoreanischen Krimikomödie "Die verschwiegene Familie" (1998). Was Miike aus der Vorlage macht, sucht jedoch seinesgleichen.

In der für die 1990er- und frühen 2000er-Jahre typischen High-Key-Ausleuchtung, die auch einer Seifenoper entnommen sein könnte, präsentiert Miike einen Genremix, der seinem Namen alle Ehre macht. Denn die Mischung aus Knetanimation (auf die Miike immer dann zurückgreift, wenn eine entsprechende real gefilmte Darstellung den Kostenrahmen zu sprengen scheint), Krimi, Komödie, Familiendrama, Horror und Musical wirkt exakt so, als habe der Regisseur alles einmal durch den Mixer gejagt. Herausgekommen ist eine klebrige, beinahe undefinierbare Masse, die nicht allen munden wird.

Eine rabenschwarze Version von "The Sound of Music"

Takashi Miikes Filme fordern ihr Publikum heraus. Man liebt diesen Filmemacher entweder oder man hasst ihn. Dazwischen gibt es wenig. Miike-Fans kommen in "The Happiness of the Katakuris" jedenfalls voll auf ihre Kosten. Die Figuren sind überzeichnet, Handlung und Inszenierung überdreht. Wie rotzfrech Miike hier eine Art rabenschwarze Version des Kitsch-Klassikers "Meine Lieder - Meine Träume" (1965; Originaltitel: "The Sound of Music") auf die Leinwand wirft, muss man allein schon für seine Respektlosigkeit bewundern. Und dann baut er darin auch noch eine Karaoke-Passage zum Mitsingen ein! Wann hat man so etwas schon mal auf der großen Leinwand gesehen?!

Fazit: Im Zuge seiner "Zeitlos"-Filmreihe bringt der auf asiatisches Kino spezialisierte Verleiher Rapid Eye Movies Takashi Miikes Horror-Musical "The Happiness of the Katakuris" erstmals in Deutschland in die Kinos. Ein Muss für jeden Miike-Fan und garantiert ein schräges Filmerlebnis.




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Besetzung & Crew von "The Happiness of the Katakuris"

Land: Japan
Jahr: 2001
Genre: Komödie, Horror, Fantasy, Musical
Originaltitel: Katakuri-ke no kôfuku
Länge: 113 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 20.07.2023
Regie: Takashi Miike
Darsteller: Kenji Sawada als Masao Katakuri, Keiko Matsuzaka als Terue Katakuri, Shinji Takeda als Masayuki Katakuri, Naomi Nishida als Shizue Katakuri, Kiyoshirô Imawano
Kamera: Hideo Yamamoto
Verleih: Rapid Eye Movies, Real Fiction

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