Le Mali 70 (2022)

"Le Mali 70": Erkundung der musikalischen Vergangenheit

In seinem Dokumentarfilm "Le Mali 70" begleitet der 1967 geborene Regisseur Markus C. M. Schmidt ("Heirate mich", "Freedom2speak V2.0") die seit 2011 aktive Bigband Omniversal Earkestra aus Berlin. Diese besteht aus zwölf Bläsern plus Bass und Schlagzeug. In ihren eigenen Plattenkollektionen sind die Mitglieder auf eine Bigband-Epoche aus dem Mali der 1970er Jahre gestoßen – und so starten sie mit Schmidt und dessen Kameramann Martin Langner eine Reise in den Binnenstaat in Westafrika.

Eine Annäherung …

Musikfilme, sowohl fiktionale als auch dokumentarische, vermögen natürlich in erster Linie dadurch zu glänzen, dass wir Menschen dabei zusehen können, wie sie ihre Musik darbieten und mit anderen teilen. "Le Mali 70" setzt ebenfalls auf die mitreißende Energie, die sich vor allem in den gezeigten Jam-Sessions entfaltet – wenn sich die deutsche Band mit malischen Talenten vereint, um die geschätzte Tradition des damaligen Afrobeats gemeinsam wieder aufleben zu lassen. Schmidt und Langner fangen diverse Auftritte an unterschiedlichen Locations ein. Kurzzeitige künstlerische Differenzen werden dabei wiederum keineswegs ausgespart; sie gehören zum Prozess dazu.

… und eine akribische Spurensuche

Darüber hinaus finden Gespräche mit einigen Alt-Stars statt – und auch hier ist es sehr schön, die große Begeisterung und Ehrfurcht der Berliner Bandmitglieder zu spüren und zugleich mehr über die historischen Hintergründe sowie die Stimmung von einst zu erfahren. Verschrammtes Archivmaterial wird aufgespürt und gesichtet – und dem Rhythmus eines Songs wird ausdauernd nachgegangen, bis dessen Ursprung in einem Dorf tatsächlich entdeckt wird.

"Le Mali 70" zeigt, wie die Reise am Ende zur Aufnahme einer Platte in Bamako, der Hauptstadt Malis, im Studio des bekannten Sängers und Songschreibers Salif Keïta führt. Das Album ist bereits erschienen. Somit werden wir Zeug:innen einer musikalischen Erfolgsgeschichte.

Fazit: Eine dokumentarische Reise, in der die musikalische Begeisterung der Protagonisten deutlich zu spüren ist.