Fearless Flyers - Fliegen für Anfänger (2023)

"Fearless Flyers – Fliegen für Anfänger": Angsthasen in Aktion

Der isländische Regisseur Haffstein Gunnar Sigurðsson ("Under the Tree") hat sich zu dieser Komödie von der Flugangst seines Bruders inspirieren lassen. Wie es sich für einen Film aus Nordischen Ländern gehört, ist "Fearless Flyers – Fliegen für Anfänger" mit trockenem bis schwarzem Humor gespickt. Als englischsprachige Koproduktion, an der auch Großbritannien und Deutschland beteiligt sind, verfügt die Komödie aber über ein internationales Schauspielensemble. Die witzige Grundidee der abenteuerlichen Geschichte besteht darin, dass auf dem zu Übungszwecken angesetzten Islandtrip eines Londoner Kurses gegen Flugangst schiefgeht, was nur schiefgehen kann.

Die Panik hat reale Gründe

Die Flugangst der Kursteilnehmer – ihre Zahl verringert sich bereits vor dem Start am Londoner Flughafen – erweist sich als durchaus begründet. Die Turbulenzen sorgen selbst unter Gewohnheitsfliegern für Panik. Das Wetter, die technischen Pannen, die Unruhe in der kleinen Truppe sind schwere Herausforderungen. Der unerfahrene Kursleiter Charles kann die Probleme bald nicht mehr richtig auffangen und verliert das Vertrauen der Gruppe. Dafür übernimmt der im Falklandkrieg gestählte – und schwer geprüfte - Edward das Kommando mit ruppigen Methoden. Die Charaktere müssen sich nicht nur der Flugangst, sondern auch ihren Lebenskrisen und dem lebensgefährlichen Abenteuer einer Autofahrt auf verschneiter Landstraße stellen.

Beziehungsstress und Fluchtversuche

Die wichtigste Figur des Ensembles ist Sarah, die von Lydia Leonard abwechselnd als pragmatisch-patent und als Nervenbündel dargestellt wird und stets glaubhaft wirkt. Sie hat sich mit ihrer Heimlichtuerei gegenüber ihrem Freund in eine Sackgasse manövriert. Jetzt steht plötzlich nicht nur der gemeinsame Urlaub, sondern auch die Beziehung auf dem Spiel. Erst will sie nachkommen, dann sieht er sie am Londoner Flughafen mit Charles und glaubt, dass sie ihn betrügt. Timothy Spall verleiht Edward eine grimmige, kriegerische Entschlossenheit, die ihm anfangs nicht anzumerken war. Es passiert viel während des verlängerten Aufenthalts auf Island. Ein Hotel in einsamer Landschaft wird zum Schauplatz sexueller Eskapaden und wilder Fluchten. Trotz der abenteuerlichen und actionreichen Elemente aber wirkt die Geschichte zu statisch und unschlüssig. Es gibt für die Figuren zu viel Raum zum Sinnieren. Sie bleiben trotz aller Interaktionen irgendwie in sich eingekapselt. So gestaltet sich das Filmvergnügen insgesamt etwas durchwachsen.

Fazit: In der Komödie des isländischen Regisseurs Haffstein Gunnar Sigurðsson werden die Teilnehmer eines Kurses gegen Flugangst schwer auf die Probe gestellt. Auf einem Testflug von London nach Island kommt es zu Komplikationen, der Rückflug verzögert sich und die kleine Gruppe muss zur Selbsthilfe greifen. Zu den Attraktionen der schwarzhumorigen Geschichte zählt das internationale Schauspielensemble um Timothy Spall und Lydia Leonard. Der Komödie aber fällt es trotz actionreicher Einfälle zuweilen schwer, vom Boden abzuheben.