Auf dem Weg (2023)
Sur les chemins noirs
Französisches Drama über einen Schriftsteller, der nach einem schweren Unfall Frankreich zu Fuß durchqueren will.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Pierre (Jean Dujardin) hat als berühmter Schriftsteller stets auf der Überholspur gelebt. Im Rausch kletterte er eines Nachts aus einem Hotelfenster und stürzte in die Tiefe. Der schwere Unfall kostete ihn beinahe die Fähigkeit zu gehen. Gegen den Rat der Ärzte und noch nicht richtig genesen, ergreift Pierre die Flucht nach vorne, um sein Seelenheil und seine Freiheit wiederzuerlangen. Er begibt sich auf eine Wanderschaft durch Frankreich, auf der er 1300 Kilometer zu Fuß zurücklegen will.
Im August startet Pierre im Süden der Provence, besteigt Berge und schläft nachts im Freien. Seine Route bis zum Ziel bei La Hague an der Küste der Normandie liegt abseits der Touristenpfade, besteht aus alten Wegen und Strecken, die in Vergessenheit geraten sind. Manchmal begleiten ihn vertraute oder auch fremde Personen ein Stück weit. Die körperliche Anstrengung und das Naturerlebnis führen dazu, dass sich Pierre intensiv mit sich und schließlich auch mit der selbst verursachten Katastrophe auseinandersetzt.
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Filmkritik
"Auf dem Weg": Eine Wanderung zu sich selbst
Für einen leidenschaftlichen Reiseschriftsteller wäre es wohl das Schlimmste, seine Bewegungsfreiheit zu verlieren. Um ein Haar hätte der von Jean Dujardin ("The Artist") gespielte Pierre bei seinem Sturz vom Balkon eine Querschnittslähmung erlitten. Auf seine Wanderstöcke gestützt, flieht er vor der Rehaklinik und begibt sich wie zum Trotz auf eine 1300 Kilometer lange Reise zu Fuß durch Frankreich. Das Drama "Auf dem Weg", das der Regisseur Denis Imbert ("Vicky") inszeniert hat, basiert auf dem autobiografischen Bestseller "Auf versunkenen Wegen" von Sylvain Tesson.
Poetische Betrachtungen
Das deutsche Publikum kennt Tesson auch als Protagonisten des Dokumentarfilms "Der Schneeleopard". Die Wanderschaft seines filmischen Alter Egos Pierre durch Frankreich ist durchzogen von Voice-Over-Betrachtungen, die aus der Buchvorlage zitieren. Ihre Sprache reichert die Atmosphäre mit poetischer Schönheit an. Pierre fühlt unterwegs auch seiner Heimat auf den Puls. Er lernt ein urtümliches Land kennen, in erhabener, menschenleerer Natur. Pierre denkt darüber nach, wo die Gesellschaft – so wie er selbst – falsch abgebogen ist und attestiert ihr eine Überlastung, ein Zuviel an Menschen, an Wachstum und Gier. Von diesen vagen, sparsamen Betrachtungen und dem Umweltthema können sich Vertreter aller politischen Richtungen angesprochen fühlen.
Erinnerung an ein Ego im Rausch
Imbert und der als Charmeur aus dem Stummfilm "The Artist" bekannte Hauptdarsteller Dujardin charakterisieren Pierre als zwiespältige Figur. In kurzen Rückblenden kristallisiert sich heraus, dass er vor dem Unfall ein Lebemann mit Hang zur Selbstüberschätzung war. Und auch auf dieser extrem langen Wanderung rebelliert er gegen seine Grenzen. Zum Glück begleitet ihn gerade ein alter Freund ein Stück weit, als er einen epileptischen Anfall erleidet. Als interessanter erweist sich mit ihrem Dialog zwischen Generationen die kurze Episode, in welcher sich Pierre ein junger Fremder namens Dylan (Dylan Robert) anschließt.
In Frankreich lockte der Film über eine Million Besucher in die Kinos. Dem Vergleich mit großen Wander- und Selbsterfahrungstrips wie zum Beispiel "Spuren" mit Mia Wasikowska aus dem Jahr 2013 hält er allerdings nicht stand. Pierre durchschreitet nämlich kein packendes Drama – weder in der Natur noch innerlich - und wird als Person zu wenig greifbar.
Fazit: In diesem Drama des französischen Regisseurs Denis Imbert spielt der bekannte Schauspieler Jean Dujardin einen Schriftsteller, der sich nach einem Unfall auf eine Wanderung durch Frankreich begibt. Die Erlebnisse auf der 1300 Kilometer langen Strecke in freier Natur folgen der autobiografischen Buchvorlage "Auf versunkenen Wegen" von Sylvain Tesson. Aus der Flucht vor der eigenen Vergangenheit auf der Überholspur wird eine schmerzhafte, aber auch stärkende Auseinandersetzung mit ihren Folgen. Die Geschichte wirkt jedoch eher unspektakulär und der Hauptcharakter kommt dem Publikum im Verlauf emotional kaum näher.
Für einen leidenschaftlichen Reiseschriftsteller wäre es wohl das Schlimmste, seine Bewegungsfreiheit zu verlieren. Um ein Haar hätte der von Jean Dujardin ("The Artist") gespielte Pierre bei seinem Sturz vom Balkon eine Querschnittslähmung erlitten. Auf seine Wanderstöcke gestützt, flieht er vor der Rehaklinik und begibt sich wie zum Trotz auf eine 1300 Kilometer lange Reise zu Fuß durch Frankreich. Das Drama "Auf dem Weg", das der Regisseur Denis Imbert ("Vicky") inszeniert hat, basiert auf dem autobiografischen Bestseller "Auf versunkenen Wegen" von Sylvain Tesson.
Poetische Betrachtungen
Das deutsche Publikum kennt Tesson auch als Protagonisten des Dokumentarfilms "Der Schneeleopard". Die Wanderschaft seines filmischen Alter Egos Pierre durch Frankreich ist durchzogen von Voice-Over-Betrachtungen, die aus der Buchvorlage zitieren. Ihre Sprache reichert die Atmosphäre mit poetischer Schönheit an. Pierre fühlt unterwegs auch seiner Heimat auf den Puls. Er lernt ein urtümliches Land kennen, in erhabener, menschenleerer Natur. Pierre denkt darüber nach, wo die Gesellschaft – so wie er selbst – falsch abgebogen ist und attestiert ihr eine Überlastung, ein Zuviel an Menschen, an Wachstum und Gier. Von diesen vagen, sparsamen Betrachtungen und dem Umweltthema können sich Vertreter aller politischen Richtungen angesprochen fühlen.
Erinnerung an ein Ego im Rausch
Imbert und der als Charmeur aus dem Stummfilm "The Artist" bekannte Hauptdarsteller Dujardin charakterisieren Pierre als zwiespältige Figur. In kurzen Rückblenden kristallisiert sich heraus, dass er vor dem Unfall ein Lebemann mit Hang zur Selbstüberschätzung war. Und auch auf dieser extrem langen Wanderung rebelliert er gegen seine Grenzen. Zum Glück begleitet ihn gerade ein alter Freund ein Stück weit, als er einen epileptischen Anfall erleidet. Als interessanter erweist sich mit ihrem Dialog zwischen Generationen die kurze Episode, in welcher sich Pierre ein junger Fremder namens Dylan (Dylan Robert) anschließt.
In Frankreich lockte der Film über eine Million Besucher in die Kinos. Dem Vergleich mit großen Wander- und Selbsterfahrungstrips wie zum Beispiel "Spuren" mit Mia Wasikowska aus dem Jahr 2013 hält er allerdings nicht stand. Pierre durchschreitet nämlich kein packendes Drama – weder in der Natur noch innerlich - und wird als Person zu wenig greifbar.
Fazit: In diesem Drama des französischen Regisseurs Denis Imbert spielt der bekannte Schauspieler Jean Dujardin einen Schriftsteller, der sich nach einem Unfall auf eine Wanderung durch Frankreich begibt. Die Erlebnisse auf der 1300 Kilometer langen Strecke in freier Natur folgen der autobiografischen Buchvorlage "Auf versunkenen Wegen" von Sylvain Tesson. Aus der Flucht vor der eigenen Vergangenheit auf der Überholspur wird eine schmerzhafte, aber auch stärkende Auseinandersetzung mit ihren Folgen. Die Geschichte wirkt jedoch eher unspektakulär und der Hauptcharakter kommt dem Publikum im Verlauf emotional kaum näher.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Auf dem Weg"
Land: FrankreichJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: Sur les chemins noirs
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 30.11.2023
Regie: Denis Imbert
Darsteller: Jean Dujardin als Pierre Girard, Joséphine Japy als Anna, Izïa Higelin als Céline, Anny Duperey als Hél?ne, Jonathan Zaccai als Arnaud
Kamera: Magali Silvestre de Sacy
Verleih: X Verleih, Warner Bros.
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