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La Chimera (2023)

Bildermagie im Spielfilm-Format: Ein hinreißender und überragend gefilmter KunstfilmKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
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Eine Reise zwischen den Lebenden und den Toten: In ihrem neuesten Film taucht Alice Rohrwacher in die Welt toskanischer Grabräuber in den 1980ern ein. Für die Bande der Tombaroli, die Diebe antiker Grabbeigaben und archäologischer Kostbarkeiten, bedeutet die "Chimäre" die Erlösung von Arbeit und der Traum von leichtem Reichtum. Unter Anleitung des jungen britischen Archäologen Arthur (Josh O'Connor) suchen, finden und plündern sie alte Gräber und verscherbeln die dort gefundenen Kostbarkeiten an Kunsthändler. Als Arthur die junge Sängerin Italia (Carol Duarte) kennenlernt, die seiner kranken Mutter im Haushalt hilft, beginnt er, seinen Lebenswandel zu hinterfragen. Er passt an sich nicht in die Gruppe Kleinkrimineller, das Schicksal (und der Tod seiner Geliebten) hat ihn in die Toskana verschlagen, wo er ein heruntergekommenes und unstetes Leben führt.

Durch einen Glücksfund stoßt die Gang auf eine besonders reiche Grabkammer, die die Erfüllung ihrer Träume sein sollte. Doch die Polizei und andere Grabräuber sind ihnen auf den Fersen und der Fund endet im Desaster. Arthur kann nicht von seiner verstorbenen Geliebten loslassen, obwohl ihm inzwischen Italia eine Zukunft an seiner Seite bietet: Um sie zu finden, fordert er das Schicksal heraus und begibt sich erneut unter die Erde - auf der Suche nach der Tür zum Jenseits, von der die alten Mythen sprechen...

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse5 / 5

Die italienische Autorenfilmerin Alice Rohrwacher beendet mit "La Chimera" ihre Trilogie über das Leben in der italienischen Provinz, die auch eine filmische Befragung der Vergangenheit sein soll. Wie "Glücklich wie Lazzaro" ist dieses Werk eine kunstvoll gestaltete Reise mit mythischen Aspekten, übertrifft den Vorgänger aber noch: Es ist schlicht beeindruckend und faszinierend, mit welcher Kreativität und hohen technischen Fertigkeit "La Chimera" umgesetzt ist. Das Resultat ist ein überragender, wunderschöner Film, der Ethnografie, Märchen, Liebesfilm, Gesellschaftsporträt und Drama in einem ist.

Besonders hervorstechend ist die geniale Verbindung zwischen Bild und Ton: Ein magischer Soundtrack unterstützt die magnetischen Bilder von Kamerafrau Helene Louvart und die Inszenierung von Rohrwacher, die auch das Drehbuch schrieb. Mit diesem Film etabliert sie sich endgültig als eine der bedeutendsten Filmemacherinnen der Gegenwart.

Auch die Charaktere in "La Chimera" sind interessant konstruiert und gestaltet: Zum einen ist da der Protagonist Arthur, über dessen Vergangenheit wir wenig wissen. Er, ursprünglich Brite, den es in die Toskana verschlagen hat, ist ein typischer Drifter, der ziellos und ohne Gedanken an das Morgen durch sein Leben geistert, festgehalten von der Vergangenheit, getrieben und geleitet von einem ebensolchen Geist: Seiner verstorbenen Geliebten. Über ihr Schicksal wird auch kaum etwas bekannt, nur soviel, dass es Arthur offenbar schwer getroffen hat und es ihm unmöglich ist, von ihr loszulassen.

Dabei böte sich ihm die Chance: Mit Italia, der zweiten Hauptfigur in "La Chimera", trifft er auf eine junge, schöne Frau, die ihm zugetan ist, ihm Hoffnung, Liebe und eine Zukunft bieten könnte. Nur zaghaft (oder gar nicht) lässt sich Arthur auf diese zarte, aufkeimende Liebe ein, schließlich sind es aber immer wieder die Geister der Vergangenheit (seiner Geliebte und die Geister der Toten in den Gräbern), die ihn locken und ihn auf einen unheilvollen Weg schicken. Sowohl John O'Connor, als auch Carol Duarte spielen ihre Parts überzeugend und glaubhaft, wobei Duarte die größte Entdeckung des Films ist.

Fazit: "La Chimera" ist großartiges Erzählkino, realistisch und fantastisch zugleich, toll gespielt und überragend inszeniert. In jedem Fall einer der besten Filme dieses Filmjahres bisher, für Freunde des anspruchsvollen, "ernsten" Autorenfilms ein Muss.




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Besetzung & Crew von "La Chimera"

Jahr: 2023
Genre: Komödie, Abenteuer
Länge: 130 Minuten
Kinostart: 11.04.2024
Regie: Alice Rohrwacher
Darsteller: Isabella Rossellini, Josh O'Connor, Alba Rohrwacher, Carol Duarte, Luca Chikovani
Kamera: Hélène Louvart
Verleih: Piffl Medien

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