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Running Against the Wind (2019)
Deutsch-Äthiopisches Drama über zwei zwölfjährige Jungen mit unterschiedlichen Träumen und Lebensvorstellungen, die sich nach vielen Jahren versuchen wiederzufinden.Kritiker-Film-Bewertung:
4 / 5User-Film-Bewertung:
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Zwei zwölfjährige Jungen wachsen gemeinsam in einem abgelegenen äthiopischen Dorf auf –Solomon (Mikias Wolde) und Abdi (Ashenafi Nigusu). Eines Tages verändert ein einziges Foto ihr Dasein für immer, mit wesentlichen Auswirkungen auf deren künftige Lebenswege: Solomon verlässt heimlich das Dorf und träumt in der Hauptstadt Addis Abeba von einer Karriere als Fotograf. Abdi hingegen bleibt im heimischen Ort und stürzt sich ins Training. Sein Ziel: Er will ein berühmter und erfolgreicher Langstreckenläufer wie einst Haile Gebrselassie werden. Zehn Jahre später kommt Abdi als Teil der Nationalmannschaft seines Landes nach Addis Abeba. Sein innerstes befiehlt ihm, nach Solomon zu suchen, doch Abdi nicht weiß, ob dieser überhaupt noch lebt. Tatsächlich finden die beiden Freunde nach langer Suche wieder zueinander.
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Filmkritik
4 / 5
Der Reiz ergibt sich aus den Gegensätzen
Der deutsche Regisseur Jan Philipp Weyl erzählt in seinem Debütfilm von der Kraft des unbändigen Zusammenhalts und der Freundschaft, die auch noch nach Jahren der Trennung Zuversicht, Mut und ein Gefühl von Gemeinschaft erzeugen kann. Eine solche enge Verbindung besteht zwischen Solomon und Abdi, die sich als erwachsene Männer in der äthiopischen Boom- und Weltstadt Addis Abeba erst wieder neu finden und kennenlernen müssen. Kontrastreich stellt Weyl das Leben in der Steppe Äthiopiens, in der die Jungs ihre Kindheit und frühe Jugend erleben, dem Alltag in Addis Abeba entgegen.
Die schroffe Schönheit und endlosen Weiten der afrikanischen Natur wirken dabei wie ein unwirklicher Gegenpart zu den die Nacht erhellenden, Neon-beleuchteten Reklametafeln und riesigen Hochhäusern der Hauptstadt. In diesem Gegensatz, den Weyl visuell gelungen einfängt, spiegeln sich ebenso die unterschiedlichen Lebenswege von Solomon und Abdi.
Aufmerksame, bescheidene Regie
Während Solomon in den Slums mit Frau und Tochter ums Überleben kämpft, gehört Abdi der gehobenen Mittelschicht an und darf sich auf Pressekonferenzen mit dem ehemaligen Weltklasseläufer Haile Gebrselassie (der sich selbst spielt) ablichten lassen. Weyl setzt dabei stets auf eine aufmerksame, naturalistische und schlichte Regie, wenn er Solomon in seinem täglichen Überlebenskampf oder Abdi bei den Trainingseinheiten mit der Nationalmannschaft zeigt. Man könnte die Botschaft des Films als etwas simpel und naiv bezeichnen: Glaube an deine Träume und überwinde jegliche Hindernisse. Doch Weyl glaubst selbst scheinbar so fest an jenen Leitgedanken und hält diese Prämisse in den Dialogen, Bildern und dem Soundtrack durchgehend und derart aufrecht, dass man "Running against the wind" letztlich nur Positives abgewinnen kann.
Fazit: Ein von großer (Mit)Menschlich- und Wahrhaftigkeit geprägter, visuell beachtenswerter Film über die Verwirklichung eigener Träume und die Macht von Freundschaft und Solidarität.
Der deutsche Regisseur Jan Philipp Weyl erzählt in seinem Debütfilm von der Kraft des unbändigen Zusammenhalts und der Freundschaft, die auch noch nach Jahren der Trennung Zuversicht, Mut und ein Gefühl von Gemeinschaft erzeugen kann. Eine solche enge Verbindung besteht zwischen Solomon und Abdi, die sich als erwachsene Männer in der äthiopischen Boom- und Weltstadt Addis Abeba erst wieder neu finden und kennenlernen müssen. Kontrastreich stellt Weyl das Leben in der Steppe Äthiopiens, in der die Jungs ihre Kindheit und frühe Jugend erleben, dem Alltag in Addis Abeba entgegen.
Die schroffe Schönheit und endlosen Weiten der afrikanischen Natur wirken dabei wie ein unwirklicher Gegenpart zu den die Nacht erhellenden, Neon-beleuchteten Reklametafeln und riesigen Hochhäusern der Hauptstadt. In diesem Gegensatz, den Weyl visuell gelungen einfängt, spiegeln sich ebenso die unterschiedlichen Lebenswege von Solomon und Abdi.
Aufmerksame, bescheidene Regie
Während Solomon in den Slums mit Frau und Tochter ums Überleben kämpft, gehört Abdi der gehobenen Mittelschicht an und darf sich auf Pressekonferenzen mit dem ehemaligen Weltklasseläufer Haile Gebrselassie (der sich selbst spielt) ablichten lassen. Weyl setzt dabei stets auf eine aufmerksame, naturalistische und schlichte Regie, wenn er Solomon in seinem täglichen Überlebenskampf oder Abdi bei den Trainingseinheiten mit der Nationalmannschaft zeigt. Man könnte die Botschaft des Films als etwas simpel und naiv bezeichnen: Glaube an deine Träume und überwinde jegliche Hindernisse. Doch Weyl glaubst selbst scheinbar so fest an jenen Leitgedanken und hält diese Prämisse in den Dialogen, Bildern und dem Soundtrack durchgehend und derart aufrecht, dass man "Running against the wind" letztlich nur Positives abgewinnen kann.
Fazit: Ein von großer (Mit)Menschlich- und Wahrhaftigkeit geprägter, visuell beachtenswerter Film über die Verwirklichung eigener Träume und die Macht von Freundschaft und Solidarität.
Björn Schneider
TrailerAlle "Running Against the Wind"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Running Against the Wind"
Land: Äthiopien, DeutschlandJahr: 2019
Genre: Drama
Länge: 120 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 20.07.2023
Regie: Jan Philipp Weyl
Darsteller: Ashenafi Nigusu, Mikias Wolde, Joseph Reta Belay, Ferhane Beker, Alamudin Abduselam
Kamera: Mateusz Smolka
Verleih: W-Film
