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Schock (2023)

Deutscher Thriller über einen Arzt im Untergrund, der Kriminelle behandelt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.6 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 34 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Bruno (Denis Moschitto) hat seine Approbation als Arzt wegen Drogenproblemen verloren. Nun arbeitet er im Untergrund, versorgt Menschen ohne Krankenversicherung oder solche, die sich vor der Polizei verstecken. Die nötigen Medikamente bezieht er über einen Dealer. In einem Bordell hat er gerade eine Prostituierte behandelt, als Männer das Haus stürmen und Schüsse fallen. Bruno eilt zurück ins Haus und trifft auf den verletzten Giuli (Fahri Yardim), den Mann seiner Schwester Laura (Aenne Schwarz). Er legt dem Mann, der nicht in die Klinik gehen will, einen Notverband an. Bei einem nächsten Besuch wird Giuli ihn fragen, ob er einen alten Italiener kennt.

Tatsächlich hat Bruno von einer Anwältin (Anne Engelke) ein lukratives Angebot erhalten, von dem er Giuli nichts erzählt. Er soll einen krebskranken alten Italiener mit Antikörper-Infusionen behandeln. Bei der Fahrt zu ihm muss sich Bruno immer einen Sack über den Kopf ziehen, um nichts zu sehen. Das Mittel hat er sich von einem befreundeten Apotheker besorgt, aber er bemerkt nach der ersten Infusion, dass er von diesem betrogen wurde. Nun spitzt sich die Lage zu: Der Mafioso und seine Leute sind gefährlich, Bruno muss schnell das richtige Mittel für die nächste Infusion auftreiben. Und da gibt es ja noch den unberechenbaren Giuli, der den Italiener sucht.

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SchockSchock - Bruno (Denis Moschitto)Schock - Bruno (Denis Moschitto)Schock - Bruno (Denis Moschitto) und Laura (Aenne Schwarz)Schock - Giuli (Fahri Yardim)

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Schock“: Ein Arzt für die Gangster

Der Schauspieler Denis Moschitto hat bereits eine Schwäche für Genrefilme bewiesen. So war schon der Thriller "Chiko“, in dem er die Hauptrolle spielte, im kriminellen Milieu angesiedelt. In "Schock“ stellt er einen Hauptcharakter dar, der nicht wirklich in sein Umfeld passt. Als Mediziner will er Leben retten und Menschen heilen, aber dabei bekommt er es mit Personen zu tun, die skrupellos neue Opfer schaffen. Moschitto führte zusammen mit Daniel Rakete Siegel (TV-Serie "Im Knast) Regie nach einem gemeinsam verfassten Drehbuch. Indem das Duo die Geschichte aus der Perspektive des Arztes erzählt, gibt es dem spannenden, melancholisch-düsteren Film eine besondere Note.

Schweigsam und besorgt

Es wird wenig gesprochen. Oft ist Bruno allein, und wenn mal nicht, gibt er sich einsilbig. Wie es kam, dass Bruno seine Erlaubnis verlor, als Arzt zu arbeiten, wird lediglich mit dem Drogentest angedeutet, den er macht. Offenbar hofft er also, irgendwann wieder praktizieren zu dürfen. Aber warum übt er seinen Beruf in der Zwischenzeit heimlich und wie besessen aus, obwohl das für ihn riskant ist? Eine fatalistische Stimmung herrscht in dieser Stadt – K für Köln steht auf dem Autonummernschild -, in der sich Mafiosi tummeln und ein Zuhälter eine Zwangsprostituierte in den Tod treibt. Auch scheinbar ganz unauffällige Bürger wie das junge Pärchen, das seinen Lebensunterhalt mit Medikamentendeals verdient oder wie der Apotheker, mit dem Bruno im Fitnessstudio einen Handel vereinbart, überraschen mit kaltherzigen, brutalen Manövern.

Moschittos Spiel überzeugt

Denis Moschitto verleiht Bruno eine starke Ausstrahlung als nachdenklicher Mensch, der sich um das Wohl der anderen sorgt. Seine Wohnung mit Blick auf ein reizloses Stadtpanorama wirkt abweisend leer, das Fitnesstraining wie eine freudlos stumme Pflicht. Über die Tochter aus gescheiterter Beziehung erfährt man nur, dass sie existiert. Meistens ist Bruno im Auto unterwegs zu Patienten und Patientinnen, oft in dunkler Nacht. Die Aufnahmen spielen mit den Lichtern der Stadt, mit den farbigen Reflexionen auf regennassen Autofenstern. Glaubt dieser Mann, dass er in die Menschen, denen er hilft, einen guten Keim sät? Man fiebert mit Bruno mit in der Dunkelheit, die ihn jederzeit verschlingen kann.

Fazit: Der Held dieses Thrillers von Denis Moschitto und Daniel Rakete Siegel hat als Arzt Heilung im Sinn, seine oft kriminellen Patienten hingegen Mord und Totschlag. Wie der Protagonist eines Noirfilms trotzt der im Untergrund ohne Genehmigung arbeitende Mediziner einem Gefühl der Vergeblichkeit. Es lauert sowohl in seiner einsamen Freizeit, als auch bei der Arbeit. Denis Moschitto spielt diesen stillen Hauptcharakter, der die Sorgen der Welt auf seinen Schultern zu tragen scheint und sich stets eigene Menschlichkeit bewahrt, bewegend. Seine Wege durch die nächtliche Stadt steuern auf spannende Weise ins Dickicht lauernder Gefahren.




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Besetzung & Crew von "Schock"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Drama
Kinostart: 15.02.2024
Regie: Denis Moschitto, Daniel Rakete Siegel
Darsteller: Sandro Di Stefano, Anke Engelke, Denis Moschitto, Marissa Möller, Aenne Schwarz
Kamera: Paul Pieck
Verleih: Filmwelt

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