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Die Purpursegel (2023)
L'envol
Französisches Drama: Ein Mädchen in der Provinz wird in der Nachkriegszeit zur Frau.Kritiker-Film-Bewertung:
4 / 5User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Als der Erste Weltkrieg zu Ende geht, begibt sich Raphaël (Raphaël Thiéry) zurück in seinen Heimatort in Nordfrankreich. Dort erfährt er, dass seine Ehefrau Marie gestorben ist. Von Madame Adeline (Noémie Lvovsky) bekommt er indes ein kleines Kind überreicht, das angeblich seine Tochter ist.
Trotz aller Zweifel, ob es sich tatsächlich um sein eigenes Kind handelt, kümmert sich Raphaël fortan liebevoll um Juliette, die zu einer schlauen 10-Jährigen (verkörpert von Asia Bréchat) heranwächst. Statt eine Schule in der Stadt zu besuchen, bleibt Juliette bei Raphaël. Als junge Frau (nun verkörpert von Juliette Jouan) ist sie eine Außenseiterin im Dorf. Für den Piloten Jean (Louis Garrel), der buchstäblich vom Himmel fällt, entwickelt sie starke Gefühle.
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Filmkritik
4 / 5
"Die Purpursegel": Magie und Realismus
In seinem neuen Film "Die Purpursegel" kombiniert der 1976 in der italienischen Stadt Caserta geborene Regisseur Pietro Marcello ("Martin Eden") ein in der nordfranzösischen Provinz angesiedeltes Coming-of-Age-Drama mit fantastischen Elementen und erschafft so ein Werk, das sich dem magischen Realismus zuordnen lässt. Auf loser Basis des gleichnamigen, 1923 veröffentlichten Romans des russischen Schriftstellers Alexander Grin treffen dabei kurze dokumentarische Aufnahmen auf eine fiktive Story; das Drehbuch verfasste Marcello gemeinsam mit Maurizio Braucci und Maud Ameline.
Eine harte Welt der Wunder
Die auf 16-mm-Film gedrehten Bilder des Kameramanns Marco Graziaplena erzeugen eine nostalgische Atmosphäre. Obendrein arbeitet der Film auf schöne Weise mit Musik – etwa wenn der Kriegsveteran Raphaël am Grab seiner Ehefrau auf seinem Akkordeon spielt. Wenn die adoleszente Juliette im Wald einer alten Frau begegnet, die angeblich mit der Krötenkönigin kommunizieren und die Zukunft vorhersagen kann, werden die märchenhaften Züge des Werks noch unterstrichen – obschon die Härte der Wirklichkeit stets präsent bleibt. Aus der 10-jährigen Protagonistin wird schließlich innerhalb einer Kamerabewegung eine junge Frau – und "Die Purpursegel" erzählt im weiteren Verlauf auch eine wilde Liebesgeschichte zwischen Juliette und dem Piloten Jean, die sogar mit einer Musicalsequenz in der Natur aufwartet.
Viele Assoziationen
Der Film lässt an diverse Vorbilder denken – von klassischen Märchen bis hin zu Romanklassikern wie Emily Brontës "Sturmhöhe". Dennoch findet "Die Purpursegel" seinen ganz eigenen, besonderen Stil, nicht zuletzt dank des eindringlich agierenden Ensembles um Raphaël Thiéry, Juliette Jouan, Louis Garrel ("Die Träumer") und Yolande Moreau ("Séraphine").
Fazit: Ein einnehmender Mix aus historischem Drama und Märchen, mit zahlreichen Einfällen, spannenden Figuren und guter Besetzung.
In seinem neuen Film "Die Purpursegel" kombiniert der 1976 in der italienischen Stadt Caserta geborene Regisseur Pietro Marcello ("Martin Eden") ein in der nordfranzösischen Provinz angesiedeltes Coming-of-Age-Drama mit fantastischen Elementen und erschafft so ein Werk, das sich dem magischen Realismus zuordnen lässt. Auf loser Basis des gleichnamigen, 1923 veröffentlichten Romans des russischen Schriftstellers Alexander Grin treffen dabei kurze dokumentarische Aufnahmen auf eine fiktive Story; das Drehbuch verfasste Marcello gemeinsam mit Maurizio Braucci und Maud Ameline.
Eine harte Welt der Wunder
Die auf 16-mm-Film gedrehten Bilder des Kameramanns Marco Graziaplena erzeugen eine nostalgische Atmosphäre. Obendrein arbeitet der Film auf schöne Weise mit Musik – etwa wenn der Kriegsveteran Raphaël am Grab seiner Ehefrau auf seinem Akkordeon spielt. Wenn die adoleszente Juliette im Wald einer alten Frau begegnet, die angeblich mit der Krötenkönigin kommunizieren und die Zukunft vorhersagen kann, werden die märchenhaften Züge des Werks noch unterstrichen – obschon die Härte der Wirklichkeit stets präsent bleibt. Aus der 10-jährigen Protagonistin wird schließlich innerhalb einer Kamerabewegung eine junge Frau – und "Die Purpursegel" erzählt im weiteren Verlauf auch eine wilde Liebesgeschichte zwischen Juliette und dem Piloten Jean, die sogar mit einer Musicalsequenz in der Natur aufwartet.
Viele Assoziationen
Der Film lässt an diverse Vorbilder denken – von klassischen Märchen bis hin zu Romanklassikern wie Emily Brontës "Sturmhöhe". Dennoch findet "Die Purpursegel" seinen ganz eigenen, besonderen Stil, nicht zuletzt dank des eindringlich agierenden Ensembles um Raphaël Thiéry, Juliette Jouan, Louis Garrel ("Die Träumer") und Yolande Moreau ("Séraphine").
Fazit: Ein einnehmender Mix aus historischem Drama und Märchen, mit zahlreichen Einfällen, spannenden Figuren und guter Besetzung.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Die Purpursegel"
Land: Frankreich, Italien, DeutschlandJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: L'envol
Länge: 105 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 06.07.2023
Regie: Pietro Marcello
Darsteller: Raphaël Thiéry als Raphaël, Juliette Jouan als Juliette, Noemie Lvovsky als Madame Adeline, Louis Garrel als Jean, Yolande Moreau als Der Zauberer
Kamera: Marco Graziaplena
Verleih: Piffl Medien
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