Die Herrlichkeit des Lebens (2023)
The Glory of Life
Biografisches Drama: Der schwer kranke Franz Kafka begegnet Dora Diamant und verliebt sich in sie.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 29 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der 40-jährige Franz Kafka (Sabin Tambrea) hält sich im Jahre 1923 am Ostseestrand bei seiner Schwester Elli (Daniela Golpashin) und deren Familie auf. Dort trifft er die 25-jährige Erzieherin Dora Diamant (Henriette Confurius), die aus Polen stammt. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander und kommen sich näher. Als Franz Dora von seiner Tuberkuloseerkrankung erzählt, will diese dennoch eine Beziehung mit ihm eingehen. Franz plant, Dora nach Berlin zu folgen. Doch das Paar muss etliche Hindernisse überwinden.
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Filmkritik
"Die Herrlichkeit des Lebens": Kampf um Unabhängigkeit
Der Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924) ist für seine rätselhaften, oft unheimlichen und ziemlich absurden Werke (zum Beispiel "Der Prozess" und "Das Schloss") bekannt. Für die befremdliche Anmutung seiner Arbeit wurde gar das Wort "kafkaesk" erfunden. Das Regieduo Georg Maas und Judith Kaufmann liefert mit dem biografischen Drama "Die Herrlichkeit des Lebens", dessen Skript auf dem gleichnamigen Roman von Michael Kumpfmüller basiert, nun indes einen überraschend zarten Film, der sich weit von den üblichen Assoziationen entfernt, um das letzte Lebensjahr Kafkas zu schildern.
Eine Begegnung am Ostseestrand
Eingeführt wird der Protagonist in auffällig vornehmer Kleidung, die einen starken Kontrast zum ausgelassen-sommerlichen Umfeld bildet: Er sitzt im schwarzen Jackett samt Krawatte und Hut in einem Strandkorb und unterhält eine Gruppe von Kindern. Auch die Beziehung, die sich zwischen Franz Kafka und Dora Diamant entwickelt, hat etwas sehr Sanftes an sich: In beinahe träumerisch wirkenden Bildern erfasst die von Co-Regisseurin Judith Kaufmann geführte Kamera, wie das frisch verliebte Paar in der Ostsee badet, lange Strandspaziergänge unternimmt und fröhlich miteinander plaudert.
Das Drehbuch und die Inszenierung verzichten weitgehend auf Pathos, wenn es darum geht, Kafkas Tuberkuloseerkrankung darzustellen. Hier setzt der Film nicht auf Schicksalsergebenheit, sondern zeigt zwei Menschen, die versuchen, sich aus Abhängigkeiten zu befreien und ihren Gefühlen zu folgen. "Die Herrlichkeit des Lebens" schafft es, Tragik und leisen Humor stimmig zu verbinden.
Einfühlsam gespielt
Sabin Tambrea ("Ludwig II.") und Henriette Confurius ("Die geliebten Schwestern") verkörpern ihre Rollen sehr einnehmend. Die beiden bringen glaubhaft zum Ausdruck, dass Franz Kafka und Dora Diamant das gemeinsame Glück entdeckt haben – und bereit sind, bei aller Fragilität dafür zu kämpfen.
Fazit: Eine sensibel erzählte Liebesgeschichte mit empathischen Schauspielleistungen – und einem ungewöhnlichen Blick auf Franz Kafka.
Der Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924) ist für seine rätselhaften, oft unheimlichen und ziemlich absurden Werke (zum Beispiel "Der Prozess" und "Das Schloss") bekannt. Für die befremdliche Anmutung seiner Arbeit wurde gar das Wort "kafkaesk" erfunden. Das Regieduo Georg Maas und Judith Kaufmann liefert mit dem biografischen Drama "Die Herrlichkeit des Lebens", dessen Skript auf dem gleichnamigen Roman von Michael Kumpfmüller basiert, nun indes einen überraschend zarten Film, der sich weit von den üblichen Assoziationen entfernt, um das letzte Lebensjahr Kafkas zu schildern.
Eine Begegnung am Ostseestrand
Eingeführt wird der Protagonist in auffällig vornehmer Kleidung, die einen starken Kontrast zum ausgelassen-sommerlichen Umfeld bildet: Er sitzt im schwarzen Jackett samt Krawatte und Hut in einem Strandkorb und unterhält eine Gruppe von Kindern. Auch die Beziehung, die sich zwischen Franz Kafka und Dora Diamant entwickelt, hat etwas sehr Sanftes an sich: In beinahe träumerisch wirkenden Bildern erfasst die von Co-Regisseurin Judith Kaufmann geführte Kamera, wie das frisch verliebte Paar in der Ostsee badet, lange Strandspaziergänge unternimmt und fröhlich miteinander plaudert.
Das Drehbuch und die Inszenierung verzichten weitgehend auf Pathos, wenn es darum geht, Kafkas Tuberkuloseerkrankung darzustellen. Hier setzt der Film nicht auf Schicksalsergebenheit, sondern zeigt zwei Menschen, die versuchen, sich aus Abhängigkeiten zu befreien und ihren Gefühlen zu folgen. "Die Herrlichkeit des Lebens" schafft es, Tragik und leisen Humor stimmig zu verbinden.
Einfühlsam gespielt
Sabin Tambrea ("Ludwig II.") und Henriette Confurius ("Die geliebten Schwestern") verkörpern ihre Rollen sehr einnehmend. Die beiden bringen glaubhaft zum Ausdruck, dass Franz Kafka und Dora Diamant das gemeinsame Glück entdeckt haben – und bereit sind, bei aller Fragilität dafür zu kämpfen.
Fazit: Eine sensibel erzählte Liebesgeschichte mit empathischen Schauspielleistungen – und einem ungewöhnlichen Blick auf Franz Kafka.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Die Herrlichkeit des Lebens"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Herrlichkeit des Lebens"
Land: Deutschland, ÖsterreichJahr: 2023
Genre: Drama, Romantik
Originaltitel: The Glory of Life
Länge: 98 Minuten
Kinostart: 30.05.2024
Regie: Judith Kaufmann, Georg Maas
Darsteller: Henriette Confurius, Sabin Tambrea, Manuel Rubey, Daniela Golpashin, Leo Altaras
Kamera: Judith Kaufmann
Verleih: Majestic Filmverleih GmbH