Die einfachen Dinge (2023)
Les choses simples
Französische Komödie über einen Workaholic, der nach dem Zusammentreffen mit einem Einsiedler sein bisheriges Leben hinterfragt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Unternehmer Vincent Delcourt (Lambert Wilson) ist dank seiner erfolgreichen Firma, ein weltweit operierender Technologie-Konzern, reich geworden. Allerdings ist auch er nicht vor Autopannen gefeit. Und so strandet er in der Idylle der französischen Alpen, ohne Handyempfang. Andere Menschen passieren die Strecke nur alle paar Stunden. Dann kommt der schweigsame Einsiedler Pierre Vernant (Grégory Gadebois) vorbei, der Vincent zu sich auf die Berghütte einlädt. Dort erfährt der sonst so gestresste Workaholic, wie sich Ruhe und Entschleunigung anfühlen. Als er in seinen Alltag zurückkehrt, wünscht er sich schnell das Leben in der Abgeschiedenheit und den Minimalismus von Pierres Leben zurück. Unangekündigt steht Vincent bald wieder vor Pierres Hütte – was dieser nicht gutheißt, schließlich mag er es gar nicht, wenn sich "Städter" in sein Leben einmischen.
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Filmkritik
Wohlfühl-Film im Gewand einer Buddy-Komödie
Regisseur Eric Besnard ist bekannt für seine leichten Feelgood-Movies, die die französische Lebensart preisen. "Die einfachen Dinge" reiht sich hier nur logisch in Besnards Schaffen, handelt es sich bei diesem Werk doch letztlich ebenso um einen gefühlsbetonten Wohlfühl-Film. Und zwar im Gewand einer heiteren Buddy-Komödie, die nicht zuletzt die Erhabenheit der (französischen) Natur preist.
Die Botschaften von "Die einfachen Dinge" sind früh klar und wer nicht von selber draufkommt, dem hämmert sie der Film Brechstangen-artig ein. Dies geschieht in Form einer Wutrede Pierres, in der es auf den Punkt bringt: Eine Rückkehr zur Natur, eine Abkehr vom kommerziellen Gewinnstreben und ein sorgsamer Umgang mit Klima und Umwelt sind das, was zählt. Zumindest für Pierre und für Regisseur Besnard. Subtil geht anders, sympathisch sind die Kernaussagen des Films natürlich dennoch.
"Die einfachen Dinge": Zwei gegensätzliche Lebensentwürfe
Die spannende Frage, die der Film aufwirft, ist vielmehr, ob Pierres radikaler Lebensentwurf mit einem vollständigen Rückzug aus Gesellschaft und von der Zivilisation am Ende wirklich so viel besser ist als Vincents stressiges, unglückliches Leben als Erfolgsunternehmer, Business Angel und Medienstar. Dieses Konträre und Gegensätzliche zu betrachten ist interessant und das Nachdenken sowie Reflektieren darüber lohnt in jedem Fall. "Die einfachen Dinge" lebt außerdem von seiner beschwingten Komik, die sich aus der so widersprüchlichen Art der beiden Hauptfiguren speist.
Grégory Gadebois als wortkarger, sich selbst versorgender Zivilisationsflüchtling und Lambert Wilson als geschniegelter, Armani-Anzug tragender Lebemann brillieren in ihren Rollen und legen starke darstellerische Darbietungen aufs Parkett. Verzichtbar wäre hingegen der hohe Kitsch- und Sentimentalitätsfaktor gewesen, der sich bei Filmen dieser Gattung aber nur schwer vermeiden lässt. Schwerer wiegen da schon die Drehbuch-Schwächen. Besnard bringt zu oft verschiedenste Subplots und Nebenhandlungen (zum Beispiel jene rund um Pierres heimliche Liebe Camille) ins Spiel, denen er aber zu wenig Raum sowie Zeit gewährt und die folglich ins Leere laufen.
Fazit: Zivilisationsflüchtling trifft auf erfolgreichen aber ausgebrannten Tech-Unternehmer. Naturverbundenheit trifft auf Großstadtleben. Die Komödie "Die einfachen Dinge" steckt mit seiner lebensbejahenden Aura und der positiven Botschaft an. Die Darsteller sind phantastisch, Schwächen zeigen sich jedoch beim lückenhaften Drehbuch mit seinen vagen inhaltlichen Nebenschauplätzen.
Regisseur Eric Besnard ist bekannt für seine leichten Feelgood-Movies, die die französische Lebensart preisen. "Die einfachen Dinge" reiht sich hier nur logisch in Besnards Schaffen, handelt es sich bei diesem Werk doch letztlich ebenso um einen gefühlsbetonten Wohlfühl-Film. Und zwar im Gewand einer heiteren Buddy-Komödie, die nicht zuletzt die Erhabenheit der (französischen) Natur preist.
Die Botschaften von "Die einfachen Dinge" sind früh klar und wer nicht von selber draufkommt, dem hämmert sie der Film Brechstangen-artig ein. Dies geschieht in Form einer Wutrede Pierres, in der es auf den Punkt bringt: Eine Rückkehr zur Natur, eine Abkehr vom kommerziellen Gewinnstreben und ein sorgsamer Umgang mit Klima und Umwelt sind das, was zählt. Zumindest für Pierre und für Regisseur Besnard. Subtil geht anders, sympathisch sind die Kernaussagen des Films natürlich dennoch.
"Die einfachen Dinge": Zwei gegensätzliche Lebensentwürfe
Die spannende Frage, die der Film aufwirft, ist vielmehr, ob Pierres radikaler Lebensentwurf mit einem vollständigen Rückzug aus Gesellschaft und von der Zivilisation am Ende wirklich so viel besser ist als Vincents stressiges, unglückliches Leben als Erfolgsunternehmer, Business Angel und Medienstar. Dieses Konträre und Gegensätzliche zu betrachten ist interessant und das Nachdenken sowie Reflektieren darüber lohnt in jedem Fall. "Die einfachen Dinge" lebt außerdem von seiner beschwingten Komik, die sich aus der so widersprüchlichen Art der beiden Hauptfiguren speist.
Grégory Gadebois als wortkarger, sich selbst versorgender Zivilisationsflüchtling und Lambert Wilson als geschniegelter, Armani-Anzug tragender Lebemann brillieren in ihren Rollen und legen starke darstellerische Darbietungen aufs Parkett. Verzichtbar wäre hingegen der hohe Kitsch- und Sentimentalitätsfaktor gewesen, der sich bei Filmen dieser Gattung aber nur schwer vermeiden lässt. Schwerer wiegen da schon die Drehbuch-Schwächen. Besnard bringt zu oft verschiedenste Subplots und Nebenhandlungen (zum Beispiel jene rund um Pierres heimliche Liebe Camille) ins Spiel, denen er aber zu wenig Raum sowie Zeit gewährt und die folglich ins Leere laufen.
Fazit: Zivilisationsflüchtling trifft auf erfolgreichen aber ausgebrannten Tech-Unternehmer. Naturverbundenheit trifft auf Großstadtleben. Die Komödie "Die einfachen Dinge" steckt mit seiner lebensbejahenden Aura und der positiven Botschaft an. Die Darsteller sind phantastisch, Schwächen zeigen sich jedoch beim lückenhaften Drehbuch mit seinen vagen inhaltlichen Nebenschauplätzen.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Die einfachen Dinge"
Land: FrankreichJahr: 2023
Genre: Komödie
Originaltitel: Les choses simples
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 21.09.2023
Regie: Eric Besnard
Darsteller: Lambert Wilson, Grégory Gadebois, Marie Gillain, Félix Fournier, Antoine Gouy
Kamera: Jean-Marie Dreujou
Verleih: Neue Visionen