How to Blow Up a Pipeline (2023)
Thriller über eine Gruppe junger Umweltaktivist*innen, die in Texas Bombenanschläge auf eine Ölpipeline verüben wollen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Eine Gruppe junger Aktivist*innen trifft sich in einem einsamen Haus in der texanischen Wüste. Sie kommen aus verschiedenen Regionen der USA und haben einen Anschlag auf eine Ölpipeline geplant. An zwei verschiedenen Stellen wollen sie Bomben detonieren lassen, damit die Öllieferung für eine Weile unterbrochen wird. Den Sabotageakt verstehen sie als moralisch gerechtfertigt, um die umweltschädliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen anzuprangern und zu bekämpfen. Die Initiatorin Xochitl (Ariela Barer) entwickelte die Idee, weil ihr der Umweltaktivismus mit legalen Mitteln nicht mehr ausreichte.
Zur achtköpfigen Gruppe gehört auch der Familienvater Dwayne (Jake Weary), dessen Grund für den Bau der Pipeline beschlagnahmt wurde. Der indigene Aktivist Michael (Forrest Goodluck) ist in Texas für die gefährliche Fertigstellung der Bomben zuständig. Dabei kommt es zu einer vorzeitigen Explosion. Jeder Fehler kann fatale Folgen für die ganze Gruppe haben. Dennoch geschehen weitere Pannen und Alisha (Jayme Lawson) und Logan (Lukas Gage) werden erheblich verletzt.
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Filmkritik
"How to Blow Up a Pipeline": Das Attentat der Öko-Rebellen
Der fiktionale Thriller, den der amerikanische Regisseur Daniel Goldhaber inszeniert hat, verspricht in doppelter Hinsicht spannend zu sein. Mit seinem Thema, der Radikalisierung einer Gruppe junger Umweltaktivist*innen, denen friedlicher Protest nicht wirksam genug erscheint, besitzt er hohe Aktualität. Und der minutiös geplante Anschlag auf eine texanische Ölpipeline wird als Heist-Movie erzählt, bei dem man mit den Charakteren Schritt für Schritt mitfiebert, gleichgültig ob sie eine Bank ausrauben oder einen Sabotageakt begehen. "How to Blow Up a Pipeline" basiert auf dem gleichnamigen Buchmanifest von Andreas Malm, der argumentiert, dass Sabotage eine moralisch gerechtfertigte und sogar notwendige Form des Klimaaktivismus sei.
Nachvollziehbare Motive
Goldhaber, der mit Ariela Barer und Jordan Sjol das Drehbuch schrieb, verzichtet darauf, über die Filmcharaktere mit erhobenem Zeigefinger zu urteilen. Sein Film erinnert an den ähnlich gelagerten Thriller "The East" von 2012 über eine Undercover-Agentin, die Sympathien für eine Gruppe von Öko-Terroristen entwickelt. Goldhaber beleuchtet in Rückblenden, wie die einzelnen Personen für ihre Sabotage-Aktion zusammenfanden und wie sie sich radikalisierten. Die leukämiekranke Theo (Sasha Lane) beispielsweise wuchs in der Nähe einer Raffinerie auf, durch die sie vermutlich geschädigt wurde. Diese Rückblenden erklären die Entschlossenheit der Gruppenmitglieder, beleuchten ihre Persönlichkeiten etwas näher. Aber zwischen ihnen herrscht bei der Ausführung des Plans ein nüchterner Ton, während gleichzeitig ihre jugendlich wirkende Unbekümmertheit die Atmosphäre bestimmt. Das spaßorientierte Pärchen Rowan (Kristine Froseth "The Assistant") und Logan lässt gar befürchten, dass ihm im entscheidenden Moment der nötige Ernst fehlen könnte.
Nichts darf schiefgehen
Viel Raum nimmt am Handlungsort in Texas die Durchführung des Sabotageakts ein. Der Film verfolgt im Detail, wie die Sprengstoffladungen zusammengestellt und an der Pipeline montiert werden. Dabei entsteht eine oft atemberaubende Spannung – der explosive Stoff könnte vorzeitig in die Luft gehen, jemand in der Nähe aufkreuzen, Spuren unbemerkt gestreut werden. Am Abend vor dem Anschlag diskutieren die jungen Leute, ob ihr Handeln terroristisch ist oder ob ihnen die Geschichte recht geben wird. Dass die Bundespolizei sie jagen wird, ist allen klar. Goldhaber ist ein interessanter, auch handwerklich überzeugender Film über ein kontrovers diskutiertes Thema gelungen.
Fazit: Ist es moralisch gerechtfertigt oder sogar geboten, Sabotageakte gegen eine klimaschädliche Industrie zu verüben? Eine Gruppe junger Menschen, die dieser Ansicht ist, findet sich in der texanischen Wüste ein, um eine Ölpipeline in die Luft zu jagen. Der spannende Thriller des Regisseurs Daniel Goldhaber verzichtet darauf, ein eigenes Urteil über die fiktionalen Täter*innen zu fällen. Stattdessen lässt er Sympathien für das ökologisch engagierte Milieu der jungen Generation erkennen, in dem manche den friedlichen Protest für nicht mehr ausreichend halten.
Der fiktionale Thriller, den der amerikanische Regisseur Daniel Goldhaber inszeniert hat, verspricht in doppelter Hinsicht spannend zu sein. Mit seinem Thema, der Radikalisierung einer Gruppe junger Umweltaktivist*innen, denen friedlicher Protest nicht wirksam genug erscheint, besitzt er hohe Aktualität. Und der minutiös geplante Anschlag auf eine texanische Ölpipeline wird als Heist-Movie erzählt, bei dem man mit den Charakteren Schritt für Schritt mitfiebert, gleichgültig ob sie eine Bank ausrauben oder einen Sabotageakt begehen. "How to Blow Up a Pipeline" basiert auf dem gleichnamigen Buchmanifest von Andreas Malm, der argumentiert, dass Sabotage eine moralisch gerechtfertigte und sogar notwendige Form des Klimaaktivismus sei.
Nachvollziehbare Motive
Goldhaber, der mit Ariela Barer und Jordan Sjol das Drehbuch schrieb, verzichtet darauf, über die Filmcharaktere mit erhobenem Zeigefinger zu urteilen. Sein Film erinnert an den ähnlich gelagerten Thriller "The East" von 2012 über eine Undercover-Agentin, die Sympathien für eine Gruppe von Öko-Terroristen entwickelt. Goldhaber beleuchtet in Rückblenden, wie die einzelnen Personen für ihre Sabotage-Aktion zusammenfanden und wie sie sich radikalisierten. Die leukämiekranke Theo (Sasha Lane) beispielsweise wuchs in der Nähe einer Raffinerie auf, durch die sie vermutlich geschädigt wurde. Diese Rückblenden erklären die Entschlossenheit der Gruppenmitglieder, beleuchten ihre Persönlichkeiten etwas näher. Aber zwischen ihnen herrscht bei der Ausführung des Plans ein nüchterner Ton, während gleichzeitig ihre jugendlich wirkende Unbekümmertheit die Atmosphäre bestimmt. Das spaßorientierte Pärchen Rowan (Kristine Froseth "The Assistant") und Logan lässt gar befürchten, dass ihm im entscheidenden Moment der nötige Ernst fehlen könnte.
Nichts darf schiefgehen
Viel Raum nimmt am Handlungsort in Texas die Durchführung des Sabotageakts ein. Der Film verfolgt im Detail, wie die Sprengstoffladungen zusammengestellt und an der Pipeline montiert werden. Dabei entsteht eine oft atemberaubende Spannung – der explosive Stoff könnte vorzeitig in die Luft gehen, jemand in der Nähe aufkreuzen, Spuren unbemerkt gestreut werden. Am Abend vor dem Anschlag diskutieren die jungen Leute, ob ihr Handeln terroristisch ist oder ob ihnen die Geschichte recht geben wird. Dass die Bundespolizei sie jagen wird, ist allen klar. Goldhaber ist ein interessanter, auch handwerklich überzeugender Film über ein kontrovers diskutiertes Thema gelungen.
Fazit: Ist es moralisch gerechtfertigt oder sogar geboten, Sabotageakte gegen eine klimaschädliche Industrie zu verüben? Eine Gruppe junger Menschen, die dieser Ansicht ist, findet sich in der texanischen Wüste ein, um eine Ölpipeline in die Luft zu jagen. Der spannende Thriller des Regisseurs Daniel Goldhaber verzichtet darauf, ein eigenes Urteil über die fiktionalen Täter*innen zu fällen. Stattdessen lässt er Sympathien für das ökologisch engagierte Milieu der jungen Generation erkennen, in dem manche den friedlichen Protest für nicht mehr ausreichend halten.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "How to Blow Up a Pipeline"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Drama, Krimi
Länge: 94 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 08.06.2023
Regie: Daniel Goldhaber
Darsteller: Ariela Barer als Xochitl, Kristine Froseth als Rowan, Lukas Gage als Logan, Forrest Goodluck als Michael, Sasha Lane als Theo
Kamera: Tehillah De Castro
Verleih: Fugu Filmverleih