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Touki Bouki (1973)

Afrikanischer Jugendfilm-Klassiker, der zum 50. Jubiläum wieder auf die große Leinwand zurückkehrt. Umgesetzt als Tragikomödie, in der zwei senegalesische Jugendliche in Paris einen Neuanfang wagen wollen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Mory (Magaye Niang) und seine Freundin Anta (Myriam Niang) haben ein großes Ziel vor Augen: Sie wollen ihre senegalesische Heimat Dakar verlassen und in der französischen Hauptstadt Paris einen Neuanfang wagen. Da ihnen das nötige Geld für die Schiffsreise fehlt, beschließen sie, sich mit allen Mitteln das benötigte Geld zu verschaffen – notfalls auch mit illegalen Methoden. Dann ist eines Tages tatsächlich der Moment gekommen und Anta geht auf das Schiff, doch eine Durchsage an Bord hält Mory zurück. Er will sich stattdessen auf die Suche nach seinen Wurzeln begeben.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Fantasievoll und visuell eigensinnig

Von der französischen Nouvelle Vague inspiriert, inszenierte der Senegalese Djibril Diop Mambéty mit "Touki Bouki" ein kraftvolles, visuell eigensinniges und fantasievolles Spielfilmdebüt. Dem Filmemacher, der hier sein eigenes Drehbuch verfilmte, stand ein Budget von 30 000 Dollar zur Verfügung, teilweise von der senegalesischen Regierung geliehen um den Film realisieren zu können. Trotz der aufwendigen Neubearbeitung und digitalen Frischzellenkur sieht man "Touki Bouki" das Alter bisweilen an. Farbgebung und Kontraste sind teils etwas dunkel und uneinheitlich, doch das schmälert nicht die Qualität dieses Films.

Denn seine Botschaft von der Sehnsucht nach einem besseren Leben und Neuanfang sowie dem Wunsch nach (gesellschaftlicher) Veränderung fernab der Heimat sind universell. Und besitzen heute natürlich noch genauso Relevanz und Gültigkeit wie in den frühen 70er-Jahren. Glaubhaft und eindrücklich schildert "Touki Bouki" zudem die Armut, die die Menschen in den Slums Dakar umgibt – und mit der Mory und Anta aufgewachsen sind. Dieser zu entfliehen, davon träumt das junge Paar schon lange.

Touki Bouki: zwei naive, aber liebevolle Sympathieträger

Einen Kontrast zum zermürbenden Alltag als Marktfrau-Tochter (Anta) und Kuhhirte (Mory) stellen die Tagträume Morys dar, der sich Frankreich, und insbesondere das mondäne Paris, als Paradies vorstellt. Als Eingangstor zu einer besseren, sorgenfreien Zukunft – inklusive Champagner en masse und wunderschöner Frauen. Auf der Tonspur entführen die jubilierenden, heiteren Chanson-Klänge (allen voran Jospehine Bakers "Paris, Paris") in eine andere Welt und künden damit auf akustischer Ebene vom fernen Europa.

Spannung kommt bei den Diebstouren der zwei Hauptfiguren auf, die sich ihr Geld für den Neustart auf diese Weise "erarbeiten" wollen. Und egal, was Anta und Mory tun um an die benötigten Gelder zu gelangen. Mit ihrer ansteckenden Naivität und der ungestillten, alles verzehrenden Sehnsucht nach Frankreich haben sie die Sympathien der Zuschauer von Beginn an auf ihrer Seite.

Fazit: Visuell einfallsreicher, fantasievoller afrikanischer Experimentalfilm über zwei Träumer, die für ihr Recht auf ein Leben ohne Armut und Sorgen kämpfen.




Besetzung & Crew von "Touki Bouki"

Land: Senegal
Jahr: 1973
Genre: Drama
Länge: 89 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 01.06.2023
Regie: Djibril Diop Mambéty
Darsteller: Magaye Niang als Mory, Myriam Niang als Anta (als Mareme Niang), Christoph Colomb als (als Christophe Colomb), Mustapha Ture als (als Moustapha Toure), Aminata Fall als Tante Oumy
Kamera: Georges Bracher
Verleih: trigon-film



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