L'immensità - Meine Fantastische Mutter (2023)
L'immensità
Drama: Eine unglücklich verheiratete Frau versucht in den 1970er Jahren, sich um ihre Kinder zu kümmern.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Rom in den 1970er Jahren: Clara Borghetti (Penélope Cruz) bezieht mit ihrem Ehemann Felice (Vincenzo Amato) und den drei gemeinsamen Kindern eine neue Wohnung in einer modernen Mehrfamilienhaussiedlung. Die Ehe des Paares ist zerrüttet. Eine Trennung ist für Felice allerdings völlig ausgeschlossen.
Clara bemüht sich darum, für ihre Kinder da zu sein. Ihr ältestes, 12-jähriges Kind (Luana Giuliani) spürt die Krise der Eltern jedoch. Den Nachbarskindern stellt es sich unter einem männlich konnotierten Namen statt unter dem weiblich konnotierten Geburtsnamen vor.
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Filmkritik
"L'immensità – Meine Fantastische Mutter": Im goldenen Käfig
"L'immensità – Meine Fantastische Mutter" ist das neue Werk des 1965 in Rom geborenen Drehbuchautors und Regisseurs Emanuele Crialese ("Terraferma"), das seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2022 feierte. Das Skript, das Crialese gemeinsam mit Vittorio Moroni und Francesca Manieri verfasst hat, trägt autobiografische Züge. Es zeichnet zum einen ein komplexes Frauenporträt im Italien der 1970er-Jahre und widmet sich zum anderen einer intensiven Mutter-Kind-Beziehung.
Ein farbkräftiges Zeitstück
Die Protagonistin Clara gehört mit ihrem untreuen Gatten und den drei Kindern der gehobenen Mittelschicht in Rom an. Wir sehen eine Stadt im Bau, in der Entwicklung. Einerseits werden moderne Wohn- und Lebensentwürfe präsentiert – und andererseits doch die alten (Geschlechter-)Rollen vermittelt. Ein Entfliehen, eine endgültige Befreiung scheint für die damalige Frauengeneration (noch) nicht möglich.
Die Kamera von Gergely Pohárnok taucht die Schauplätze in berückende Sommerfarben; hinzu kommen stilvolle surreale Musik- und Tanzeinlagen. Aber wie in anderen großen Melodramen, etwa von Douglas Sirk ("Was der Himmel erlaubt") oder von Pedro Almodóvar ("Volver – Zurückkehren"), wird hinter der Pracht stets die tiefe Traurigkeit deutlich.
… und eine Liebeserklärung an La Cruz
Der spanischen Oscar-Preisträgerin Penélope Cruz ("Vicky Cristina Barcelona") wird in "L'immensità" eine Bühne geboten – und diese wird von ihr auch glänzend genutzt. Der Film feiert ihre Schönheit und lässt sie zugleich als facettenreiche Schauspielerin brillieren.
Die Geschichte einer Mutter, deren Kind auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist, lässt unter anderem an die Coming-of-Age-Werke "Tomboy" (2011) von Céline Sciamma und "20.000 Arten von Bienen" (2023) von Estibaliz Urresola Solaguren denken. Dadurch, dass der Plot in einer weiter zurückliegenden Dekade angesiedelt ist, wird das Thema indes noch einmal auf eine andere Weise behandelt. Das Nachwuchstalent Luana Giuliani überzeugt in der adoleszenten Rolle.
Fazit: Ein edel gefilmtes Drama über eine dysfunktionale Familie mit viel Zeitkolorit und einer hervorragenden Penélope Cruz im Zentrum.
"L'immensità – Meine Fantastische Mutter" ist das neue Werk des 1965 in Rom geborenen Drehbuchautors und Regisseurs Emanuele Crialese ("Terraferma"), das seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2022 feierte. Das Skript, das Crialese gemeinsam mit Vittorio Moroni und Francesca Manieri verfasst hat, trägt autobiografische Züge. Es zeichnet zum einen ein komplexes Frauenporträt im Italien der 1970er-Jahre und widmet sich zum anderen einer intensiven Mutter-Kind-Beziehung.
Ein farbkräftiges Zeitstück
Die Protagonistin Clara gehört mit ihrem untreuen Gatten und den drei Kindern der gehobenen Mittelschicht in Rom an. Wir sehen eine Stadt im Bau, in der Entwicklung. Einerseits werden moderne Wohn- und Lebensentwürfe präsentiert – und andererseits doch die alten (Geschlechter-)Rollen vermittelt. Ein Entfliehen, eine endgültige Befreiung scheint für die damalige Frauengeneration (noch) nicht möglich.
Die Kamera von Gergely Pohárnok taucht die Schauplätze in berückende Sommerfarben; hinzu kommen stilvolle surreale Musik- und Tanzeinlagen. Aber wie in anderen großen Melodramen, etwa von Douglas Sirk ("Was der Himmel erlaubt") oder von Pedro Almodóvar ("Volver – Zurückkehren"), wird hinter der Pracht stets die tiefe Traurigkeit deutlich.
… und eine Liebeserklärung an La Cruz
Der spanischen Oscar-Preisträgerin Penélope Cruz ("Vicky Cristina Barcelona") wird in "L'immensità" eine Bühne geboten – und diese wird von ihr auch glänzend genutzt. Der Film feiert ihre Schönheit und lässt sie zugleich als facettenreiche Schauspielerin brillieren.
Die Geschichte einer Mutter, deren Kind auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist, lässt unter anderem an die Coming-of-Age-Werke "Tomboy" (2011) von Céline Sciamma und "20.000 Arten von Bienen" (2023) von Estibaliz Urresola Solaguren denken. Dadurch, dass der Plot in einer weiter zurückliegenden Dekade angesiedelt ist, wird das Thema indes noch einmal auf eine andere Weise behandelt. Das Nachwuchstalent Luana Giuliani überzeugt in der adoleszenten Rolle.
Fazit: Ein edel gefilmtes Drama über eine dysfunktionale Familie mit viel Zeitkolorit und einer hervorragenden Penélope Cruz im Zentrum.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "L'immensità - Meine Fantastische Mutter"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "L'immensità - Meine Fantastische Mutter"
Land: Italien, FrankreichJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: L'immensità
Länge: 97 Minuten
Kinostart: 27.07.2023
Regie: Emanuele Crialese
Darsteller: Penélope Cruz als Clara, Vincenzo Amato als Felice, Luana Giuliani als Adri, Patrizio Francioni als Gino, María Chiara Goretti als Diana
Kamera: Gergely Pohárnok
Verleih: Prokino