Ernte Teilen (2023)
Der Dokumentarfilm stellt drei Betriebe mit Solidarischer Landwirtschaft vor.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Erzeuger*innen von Gemüse und anderen Lebensmitteln bekommen zu wenig Geld für ihre Produkte, die Gewinne streicht zum großen Teil der Handel ein. Die Agrarsubventionen fördern den Anbau auf großen Flächen, der wiederum die Böden auslaugen, den Einsatz chemischer Mittel nötig machen und intensive, ausbeuterische Nutztierhaltung zur Folge haben kann. Es werden nur noch Sorten angebaut, die besonders ertragsreich, transport- und lagerfähig sind. Das Prinzip wirtschaftlichen Wachstums und Profitstrebens geht auf Kosten der Natur.
Viele Menschen, auch in den Großstädten, wollen dieses aus dem Ruder gelaufene System der Lebensmittelversorgung nicht mehr unterstützen. Auch der Filmemacher und Aktivist Philipp Petruch gehört zu ihnen. Er stellt drei Betriebe der Solidarischen Landwirtschaft, kurz SoLaWi, vor. Unter diesem Begriff versteht man eine direkte finanzielle Beteiligung der Verbraucher*innen am Hof, von dem sie ihre Produkte regelmäßig beziehen. Sie bezahlen einen monatlichen Mitgliedsbetrag und bekommen im Gegenzug Produkte, die der Hof ökologisch erzeugt, beispielsweise saisonal bestückte Gemüsekisten. Sie werden entweder direkt am Hof oder von Verteilstationen in der Stadt abgeholt.
Bildergalerie zum Film "Ernte Teilen"
Filmkritik
"Ernte teilen": Das Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft
In seinem ersten langen Dokumentarfilm plädiert der Filmemacher und Aktivist Philipp Petruch für die Solidarische Landwirtschaft. Sie ist eine Form ökologischer und regionaler Lebensmittelerzeugung in direkter Verbindung zu den Käufer*innen. Anders als bei einem gewöhnlichen Hofmarkt zahlen die Kunden und Kundinnen monatliche Beiträge und werden feste Abnehmer. So sichern die Mitglieder dem SoLaWi-Betrieb eine finanzielle Grundlage, auf der eine umwelt- und menschenverträgliche Landwirtschaft möglich ist und auch Sorten angebaut werden können, die sonst nicht in den Handel kommen. Petruch schaut sich auf drei SoLaWi-Höfen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg um. Den Film "Ernte teilen - Anders Ackern für die Zukunft", der die positiven Seiten dieser Landwirtschaft anpreist, finanzierte er über Sponsoren und Crowdfunding.
Aktive Mithilfe auf dem Hof erwünscht
Die SoLaWi "Klein Trebbow" in Mecklenburg-Vorpommern besteht aus vier Freund*innen, die den Hof betreiben und 100 sogenannten Mitbauern und Mitbäuerinnen. Jette, Markus, Eileen und Thomas erzählen, wie ihr Alltag aussieht und was sie motiviert. Markus kümmert sich um die Tiere. Für die viele Arbeit bekomme er Wertschätzung, sagt er. Die Mitglieder können aktiv mitarbeiten, beispielsweise beim Pflanzen von Bäumen oder in der Kräutergruppe. Eileen sagt, dass gerade auf dem Land viele Leute das Gefühl hätten, von der Gesellschaft abgehängt zu werden. Ihnen sei es wichtig, sich sinnvoll einzubringen in einer Gemeinschaft.
Gesicherte Abnahme, keine Verschwendung
Die SoLaWi "Gemüsegenossen" im brandenburgischen Brieselang wurde von einer alleinerziehenden Mutter gegründet, die nun vom 28 Mitglieder zählenden Verein angestellt ist. Die Mitglieder beziehen ganzjährig Gemüse. Wie viel sie jeweils einzahlen, wird in einer Bieterrunde festgelegt, die individuelle Spielräume offen lässt, sich aber auch an notwendigen Investitionen orientiert. Doch ob die Anbaufläche weiter zur Verfügung steht, ist derzeit ungewiss. Die SoLaWi "Hof Apfeltraum" im brandenburgischen Müncheberg erzeugt ganzjährig Gemüse. 200 Berliner Haushalte finanzieren den Hof des Ehepaars Boris und Annette und holen ihre Gemüsekisten aus Depots in der Stadt ab. Ihr Monatsbeitrag von 83 Euro erlaubt es, eine höhere Anzahl von Sorten anzubauen. Boris lobt, dass in der SoLaWi so gut wie alles, was reif sei, auch abgenommen werde. "Genau die Arbeit, die ich machen will", lautet sein Fazit.
Fazit: Der Dokumentarfilmer Philipp Petruch stellt drei Höfe in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vor, die Solidarische Landwirtschaft praktizieren. Die Kleinbetriebe versorgen einen Stamm von Verbraucher*innen, die Mitgliedsbeiträge entrichten. Umweltfreundlicher Anbau, kurze Transportwege, eine solide wirtschaftliche Grundlage, Sortenvielfalt sind die Vorteile der SoLaWi. Die ansprechenden Aufnahmen in Petruchs aktivistischem Film und die Aussagen vermitteln glaubhaft, wie sinnstiftend diese Form der Lebensmittelerzeugung ist.
In seinem ersten langen Dokumentarfilm plädiert der Filmemacher und Aktivist Philipp Petruch für die Solidarische Landwirtschaft. Sie ist eine Form ökologischer und regionaler Lebensmittelerzeugung in direkter Verbindung zu den Käufer*innen. Anders als bei einem gewöhnlichen Hofmarkt zahlen die Kunden und Kundinnen monatliche Beiträge und werden feste Abnehmer. So sichern die Mitglieder dem SoLaWi-Betrieb eine finanzielle Grundlage, auf der eine umwelt- und menschenverträgliche Landwirtschaft möglich ist und auch Sorten angebaut werden können, die sonst nicht in den Handel kommen. Petruch schaut sich auf drei SoLaWi-Höfen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg um. Den Film "Ernte teilen - Anders Ackern für die Zukunft", der die positiven Seiten dieser Landwirtschaft anpreist, finanzierte er über Sponsoren und Crowdfunding.
Aktive Mithilfe auf dem Hof erwünscht
Die SoLaWi "Klein Trebbow" in Mecklenburg-Vorpommern besteht aus vier Freund*innen, die den Hof betreiben und 100 sogenannten Mitbauern und Mitbäuerinnen. Jette, Markus, Eileen und Thomas erzählen, wie ihr Alltag aussieht und was sie motiviert. Markus kümmert sich um die Tiere. Für die viele Arbeit bekomme er Wertschätzung, sagt er. Die Mitglieder können aktiv mitarbeiten, beispielsweise beim Pflanzen von Bäumen oder in der Kräutergruppe. Eileen sagt, dass gerade auf dem Land viele Leute das Gefühl hätten, von der Gesellschaft abgehängt zu werden. Ihnen sei es wichtig, sich sinnvoll einzubringen in einer Gemeinschaft.
Gesicherte Abnahme, keine Verschwendung
Die SoLaWi "Gemüsegenossen" im brandenburgischen Brieselang wurde von einer alleinerziehenden Mutter gegründet, die nun vom 28 Mitglieder zählenden Verein angestellt ist. Die Mitglieder beziehen ganzjährig Gemüse. Wie viel sie jeweils einzahlen, wird in einer Bieterrunde festgelegt, die individuelle Spielräume offen lässt, sich aber auch an notwendigen Investitionen orientiert. Doch ob die Anbaufläche weiter zur Verfügung steht, ist derzeit ungewiss. Die SoLaWi "Hof Apfeltraum" im brandenburgischen Müncheberg erzeugt ganzjährig Gemüse. 200 Berliner Haushalte finanzieren den Hof des Ehepaars Boris und Annette und holen ihre Gemüsekisten aus Depots in der Stadt ab. Ihr Monatsbeitrag von 83 Euro erlaubt es, eine höhere Anzahl von Sorten anzubauen. Boris lobt, dass in der SoLaWi so gut wie alles, was reif sei, auch abgenommen werde. "Genau die Arbeit, die ich machen will", lautet sein Fazit.
Fazit: Der Dokumentarfilmer Philipp Petruch stellt drei Höfe in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vor, die Solidarische Landwirtschaft praktizieren. Die Kleinbetriebe versorgen einen Stamm von Verbraucher*innen, die Mitgliedsbeiträge entrichten. Umweltfreundlicher Anbau, kurze Transportwege, eine solide wirtschaftliche Grundlage, Sortenvielfalt sind die Vorteile der SoLaWi. Die ansprechenden Aufnahmen in Petruchs aktivistischem Film und die Aussagen vermitteln glaubhaft, wie sinnstiftend diese Form der Lebensmittelerzeugung ist.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Ernte Teilen"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Kinostart: 01.06.2023
Regie: Philipp Petruch
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