A Thousand and One (2023)
Drama: Eine Frau entführt ihren kleinen Sohn aus der Obhut des Pflegesystems, um dem Jungen ein gutes Leben zu bieten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Inez (Teyana Taylor) wird aus dem Gefängnis entlassen. Um zu verhindern, dass ihr sechsjähriger Sohn Terry (Aaron Kingsley Adetola) bei Pflegeeltern und in Heimen aufwächst, entführt sie das Kind kurzerhand, als sich hierfür eine Möglichkeit auftut. Terry kommt ins Teenageralter (mit 13 Jahren: Aven Courtney; mit 17 Jahren: Josiah Cross); gemeinsam mit ihrem Freund Lucky (William Catlett) versucht Inez, für ihren Sohn eine stabile Familiensituation zu schaffen. Doch neben der illegalen Lage wird das Glück von Inez und Terry von einem Geheimnis überschattet, das schließlich ans Licht kommt.
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Filmkritik
"A Thousand and One": Im Kampf gegen systemische Ungerechtigkeit
"A Thousand and One" ist das Langfilmdebüt der in Queens geborenen und aufgewachsenen Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin A.V. Rockwell. In dem Mix aus Drama und Krimi nimmt uns die Filmemacherin mit ins raue New York der 1990er und frühen 2000er Jahre, das sie mit ihrem Kameramann Eric Yue auf eindrückliche und glaubhafte Weise in unruhigen, impulsiv wirkenden Bildern zum Leben erweckt und damit an das urbane Kino von Spike Lee ("Do the Right Thing") denken lässt. Die zentralen Sujets des Films sind die Diskriminierung gegen Schwarze und deren strukturelle Ursachen.
Ein Plädoyer voller Wahrhaftigkeit
Das Werk, das auf dem Sundance Film Festival seine Premiere feierte und dort mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, umfasst in seiner Erzählung einen längeren Zeitraum und fängt gekonnt die Gentrifizierung ein, die währenddessen in New York vonstattengeht. Durch Fernseh- und Radioausschnitte werden der herrschende Zeitgeist und die politischen Geschehnisse demonstriert. In der Darstellung der Gesellschaft und der Hürden auf dem Weg zu einem Dasein in Sicherheit erweist sich "A Thousand and One" als ausgesprochen differenziert. Statt sich mit einem simplen Gut-Böse-Schema zu begnügen, bemüht sich der Film um Realismus und vermeidet Klischees und Kitsch.
Eine starke Leistung von Teyana Taylor
Die vor allem als R&B-Sängerin bekannte Teyana Taylor (Jahrgang 1990), die zuvor etwa einen kleinen Part in der Komödie "Der Prinz aus Zamunda 2" (2021) hatte, überzeugt in ihrer ersten Kinohauptrolle, indem sie die Protagonistin Inez mit absoluter Hingabe verkörpert und deren Schmerz jederzeit spürbar macht. Inez wird als ambivalente Figur gezeichnet, die keine strahlende Heldin ist – weil die Umstände dies auch gar nicht erlauben.
Fazit: Eine beeindruckend inszenierte, leidenschaftlich geschilderte Auseinandersetzung mit sozialer Unterdrückung, toll gespielt von Teyana Taylor.
"A Thousand and One" ist das Langfilmdebüt der in Queens geborenen und aufgewachsenen Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin A.V. Rockwell. In dem Mix aus Drama und Krimi nimmt uns die Filmemacherin mit ins raue New York der 1990er und frühen 2000er Jahre, das sie mit ihrem Kameramann Eric Yue auf eindrückliche und glaubhafte Weise in unruhigen, impulsiv wirkenden Bildern zum Leben erweckt und damit an das urbane Kino von Spike Lee ("Do the Right Thing") denken lässt. Die zentralen Sujets des Films sind die Diskriminierung gegen Schwarze und deren strukturelle Ursachen.
Ein Plädoyer voller Wahrhaftigkeit
Das Werk, das auf dem Sundance Film Festival seine Premiere feierte und dort mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, umfasst in seiner Erzählung einen längeren Zeitraum und fängt gekonnt die Gentrifizierung ein, die währenddessen in New York vonstattengeht. Durch Fernseh- und Radioausschnitte werden der herrschende Zeitgeist und die politischen Geschehnisse demonstriert. In der Darstellung der Gesellschaft und der Hürden auf dem Weg zu einem Dasein in Sicherheit erweist sich "A Thousand and One" als ausgesprochen differenziert. Statt sich mit einem simplen Gut-Böse-Schema zu begnügen, bemüht sich der Film um Realismus und vermeidet Klischees und Kitsch.
Eine starke Leistung von Teyana Taylor
Die vor allem als R&B-Sängerin bekannte Teyana Taylor (Jahrgang 1990), die zuvor etwa einen kleinen Part in der Komödie "Der Prinz aus Zamunda 2" (2021) hatte, überzeugt in ihrer ersten Kinohauptrolle, indem sie die Protagonistin Inez mit absoluter Hingabe verkörpert und deren Schmerz jederzeit spürbar macht. Inez wird als ambivalente Figur gezeichnet, die keine strahlende Heldin ist – weil die Umstände dies auch gar nicht erlauben.
Fazit: Eine beeindruckend inszenierte, leidenschaftlich geschilderte Auseinandersetzung mit sozialer Unterdrückung, toll gespielt von Teyana Taylor.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "A Thousand and One"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "A Thousand and One"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Drama, Krimi
Länge: 117 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 18.05.2023
Regie: A.V. Rockwell
Darsteller: Teyana Taylor als Inez de la Paz, Aaron Kingsley Adetola als Terry 6 Years Old, Aven Courtney als Terry 13 Years Old, Josiah Cross als Terry 17 Years Old, William Catlett als Lucky
Kamera: Eric Yue
Verleih: Universal Pictures International