Wenzel - Glaubt nie, was ich singe (2023)
Dokumentarfilm über den ostdeutschen Künstler Hans-Eckard Wenzel, einen poetisch-philosophischen Liedermacher, der in Westdeutschland nie die Bekanntheit wie in der DDR erreichte.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Die Doku "Wenzel - Glaubt nie, was ich singe" von Filmemacher Lew Hohmann widmet sich dem Multiinstrumentalisten, Autor und Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel, der seine Laufbahn einst in der DDR begann. Liedertheater und Kabarett, oft angereichert mit subtil eingewobener Kritik an den Mächtigen und Regierenden, sind bis heute seine große Liebe geblieben. Und: die Musik von Folk-Legende Woody Guthrie, deren Songs Wenzel uminterpretiert und übersetzt. In Ostdeutschland für seine hintergründig-philosophischen Kabaretteinlagen sowie seine ehrlichen Lieder geliebt (und von den Politikern gefürchtet), kennen ihn im Westen eher wenige. Der Film "Wenzel" will das ändern.
Bildergalerie zum Film "Wenzel - Glaubt nie, was ich singe "
Filmkritik
"Wenzel": große Nähe zum Porträtierten
Regisseur und Drehbuchautor Lew Hohmann erweist dem Porträtierten seine Ehrerbietung, indem er Wenzel dem Zuschauer in allen Facetten, im Beruflichen wie Privaten und den prägenden Lebenssituationen ausführlich vorstellt. Und ihn in vielen Szenen hautnah mit seiner Kamera beobachtet sowie begleitet. Etwa wenn er dem Kinobesucher in den Sequenzen im heimischen Garten, im Beisein von Wenzels Lebensgefährtin und Sohn, die persönliche, intime Seite des Künstlers präsentiert.
Subjektive Kameraeinstellungen und die ungeschliffenen, ebenso unsteten wie authentischen Handkamerabilder schaffen eine große Nähe zu den Figuren, allen voran natürlich zu Wenzel, der selbst reichlich erzählen darf. Ebenso wie die vielen prominenten Weggefährten, Freunde und Interviewten, die erklären, wieso der ostdeutsche Liedermacher so besonders ist und was ihn von der Konkurrenz abhebt. Was seine Charakterzüge, was sein Wesen ausmacht. Zu den Gesprächspartnern zählen Regisseur Andreas Dresen, Komponist Konstantin Wecker, Politiker Reiner Haseloff oder auch Wenzels Schwester, die Schauspielerin Claudia Wenzel.
Gewohnter Künstler-Doku-Mix
Ohne belehrende, dauererklärende Off-Kommentare kommt man der Persona Wenzel auf diese Weise näher. Dazu tragen auch die vielen Live-Impressionen und Bühnenszenen bei, die den autodidaktischen Multiinstrumentalisten in seinem Element zeigen. Zu sehen etwa in den spannenden Mitschnitten vom alljährlichen KAMP Open Air mit Wenzel und seiner Band, ins Leben gerufen von Wenzel selbst. Allerdings geht Hohmann mit "Wenzel" auch ziemlich auf Nummer sicher und verlässt sich auf den gewohnten, bekannten (Künstler-)Doku-Mix aus Archivaufnahmen, Interviewpassagen und Konzertmomenten. Der Einsatz dieser konventionellen Erzählweise und Bilder ist zwar weitestgehend stimmig, aber auch ebenso erwartbar und unspektakulär.
Fazit: Anekdotenreiche, informative Doku über einen außergewöhnlichen Künstler und scharfsinnigen politischen Beobachter, die voller Bewunderung für den Porträtierten steckt. In ihrer konventionellen, risikoarmen Machart aber auch ziemlich erwartbar bleibt.
Regisseur und Drehbuchautor Lew Hohmann erweist dem Porträtierten seine Ehrerbietung, indem er Wenzel dem Zuschauer in allen Facetten, im Beruflichen wie Privaten und den prägenden Lebenssituationen ausführlich vorstellt. Und ihn in vielen Szenen hautnah mit seiner Kamera beobachtet sowie begleitet. Etwa wenn er dem Kinobesucher in den Sequenzen im heimischen Garten, im Beisein von Wenzels Lebensgefährtin und Sohn, die persönliche, intime Seite des Künstlers präsentiert.
Subjektive Kameraeinstellungen und die ungeschliffenen, ebenso unsteten wie authentischen Handkamerabilder schaffen eine große Nähe zu den Figuren, allen voran natürlich zu Wenzel, der selbst reichlich erzählen darf. Ebenso wie die vielen prominenten Weggefährten, Freunde und Interviewten, die erklären, wieso der ostdeutsche Liedermacher so besonders ist und was ihn von der Konkurrenz abhebt. Was seine Charakterzüge, was sein Wesen ausmacht. Zu den Gesprächspartnern zählen Regisseur Andreas Dresen, Komponist Konstantin Wecker, Politiker Reiner Haseloff oder auch Wenzels Schwester, die Schauspielerin Claudia Wenzel.
Gewohnter Künstler-Doku-Mix
Ohne belehrende, dauererklärende Off-Kommentare kommt man der Persona Wenzel auf diese Weise näher. Dazu tragen auch die vielen Live-Impressionen und Bühnenszenen bei, die den autodidaktischen Multiinstrumentalisten in seinem Element zeigen. Zu sehen etwa in den spannenden Mitschnitten vom alljährlichen KAMP Open Air mit Wenzel und seiner Band, ins Leben gerufen von Wenzel selbst. Allerdings geht Hohmann mit "Wenzel" auch ziemlich auf Nummer sicher und verlässt sich auf den gewohnten, bekannten (Künstler-)Doku-Mix aus Archivaufnahmen, Interviewpassagen und Konzertmomenten. Der Einsatz dieser konventionellen Erzählweise und Bilder ist zwar weitestgehend stimmig, aber auch ebenso erwartbar und unspektakulär.
Fazit: Anekdotenreiche, informative Doku über einen außergewöhnlichen Künstler und scharfsinnigen politischen Beobachter, die voller Bewunderung für den Porträtierten steckt. In ihrer konventionellen, risikoarmen Machart aber auch ziemlich erwartbar bleibt.
Björn Schneider
TrailerAlle "Wenzel - Glaubt nie, was ich singe "-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Wenzel - Glaubt nie, was ich singe "
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 106 Minuten
Kinostart: 11.05.2023
Regie: Lew Hohmann
Verleih: Arsenal