Dalíland (2023)
Biopic - eindringliches Porträt eines der größten Künstler des 20. Jahrhunderts in seinem späten Leben.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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1974 verbringt der 70-jährige Surrealist Salvador Dalí wie jedes Jahr zusammen mit seiner Frau und Muse Gala ein paar Monate im St. Regis Hotel in New York. Der junge Galerieassistent James Linton wird von Dalí überraschend gebeten, ihn bei den Vorbereitungen für eine neue Ausstellung zu unterstützen. Und damit führt der Weg direkt in das schillernde DALíLAND, eine von Models, Musik- und Filmstars sowie einer bunten Mischung aus High und Low Society bevölkerten Welt. Im Zentrum der alternde exzentrische Künstler Dalí, der alle mit seiner Genialität beeindruckt, und gleichzeitig eine berührende Verletzlichkeit offenbart, besonders in Hinblick auf seine Frau. Als Gala sich in einen aufstrebenden jungen Musical-Star verguckt und ihn großzügig finanziert, riskiert sie damit nicht nur den gemeinsamen Ruin, so bringt auch die fast fünfzigjährige Ehe ins Wanken.
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Filmkritik
"Dalíland": Feiern mit Salvador
Während das Biopic "Little Ashes" (2008) mit Robert Pattinson in der Hauptrolle die jungen Jahre des spanischen Malers Salvador Dalí (1909-1989) schilderte, widmen sich der Drehbuchautor John C. Walsh und die Regisseurin Mary Harron ("American Psycho") in "Dalíland", abgesehen von einigen kurzen Flashbacks, dem späteren Leben des exzentrischen Künstlers, der die Wintermonate gerne mit seiner Gattin Gala im New Yorker St. Regis Hotel verbrachte und dort große Feiern steigen ließ.
Schillernde Dekadenz
Harron, die selbst in den 1970er Jahren in New York City lebte, fängt die rauschhaften Partys zusammen mit ihrem Kameramann Marcel Zyskind stimmungsvoll ein. Das Kostümdesign, die Frisuren und das Make-up der Feiernden werden genussvoll erfasst; zudem werden Champagner, aufwendige Büfetts mit Hummer und Kaviar sowie Koks und sexuelle Ausschweifungen präsentiert.
Der fiktive, von Christopher Briney ("Der Sommer, als ich schön wurde") verkörperte Assistent James, der von Dalí stets "San Sebastián" genannt wird, dient (ausschließlich) als Figur, die den Kosmos der Ikone allmählich begreift. Er selbst bleibt dabei ziemlich reizlos – was auch seine Subplots um eine Romanze mit der hedonistischen Ginesta und um einen von ihm entdeckten Betrug im Kunstbetrieb betrifft. Zuweilen verlässt sich der Film bei der Vermittlung von Informationen zu sehr auf erklärende Worte, die an James (und somit an uns) gerichtet werden.
Ein außergewöhnliches Paar
Oscar-Preisträger Ben Kingsley ("Gandhi") und die deutsche Charakterdarstellerin Barbara Sukowa ("Die bleierne Zeit") liefern wiederum großartige Leistungen. Harron zeigt, wie sich Salvador und Gala vor dem Spiegel schminken und ankleiden, wie er sich den berühmten Bart modelliert und sie sich eine edle Perücke überzieht – wie die beiden sich also gewissermaßen selbst als Kunstwerke erschaffen. Die komplexe Beziehung zwischen ihnen, in der Gala das Finanzielle regelt und (wie es an einer Stelle heißt) "die Macht hat", wird spannungsreich erzählt und intensiv dargeboten.
Fazit: Ein Film über einen stilprägenden Künstler, mit einnehmenden Party-Passagen und dem starken Duo Ben Kingsley und Barbara Sukowa.
Während das Biopic "Little Ashes" (2008) mit Robert Pattinson in der Hauptrolle die jungen Jahre des spanischen Malers Salvador Dalí (1909-1989) schilderte, widmen sich der Drehbuchautor John C. Walsh und die Regisseurin Mary Harron ("American Psycho") in "Dalíland", abgesehen von einigen kurzen Flashbacks, dem späteren Leben des exzentrischen Künstlers, der die Wintermonate gerne mit seiner Gattin Gala im New Yorker St. Regis Hotel verbrachte und dort große Feiern steigen ließ.
Schillernde Dekadenz
Harron, die selbst in den 1970er Jahren in New York City lebte, fängt die rauschhaften Partys zusammen mit ihrem Kameramann Marcel Zyskind stimmungsvoll ein. Das Kostümdesign, die Frisuren und das Make-up der Feiernden werden genussvoll erfasst; zudem werden Champagner, aufwendige Büfetts mit Hummer und Kaviar sowie Koks und sexuelle Ausschweifungen präsentiert.
Der fiktive, von Christopher Briney ("Der Sommer, als ich schön wurde") verkörperte Assistent James, der von Dalí stets "San Sebastián" genannt wird, dient (ausschließlich) als Figur, die den Kosmos der Ikone allmählich begreift. Er selbst bleibt dabei ziemlich reizlos – was auch seine Subplots um eine Romanze mit der hedonistischen Ginesta und um einen von ihm entdeckten Betrug im Kunstbetrieb betrifft. Zuweilen verlässt sich der Film bei der Vermittlung von Informationen zu sehr auf erklärende Worte, die an James (und somit an uns) gerichtet werden.
Ein außergewöhnliches Paar
Oscar-Preisträger Ben Kingsley ("Gandhi") und die deutsche Charakterdarstellerin Barbara Sukowa ("Die bleierne Zeit") liefern wiederum großartige Leistungen. Harron zeigt, wie sich Salvador und Gala vor dem Spiegel schminken und ankleiden, wie er sich den berühmten Bart modelliert und sie sich eine edle Perücke überzieht – wie die beiden sich also gewissermaßen selbst als Kunstwerke erschaffen. Die komplexe Beziehung zwischen ihnen, in der Gala das Finanzielle regelt und (wie es an einer Stelle heißt) "die Macht hat", wird spannungsreich erzählt und intensiv dargeboten.
Fazit: Ein Film über einen stilprägenden Künstler, mit einnehmenden Party-Passagen und dem starken Duo Ben Kingsley und Barbara Sukowa.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Dalíland"
Jahr: 2023Genre: Drama, Biopic
Länge: 104 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 07.09.2023
Regie: Mary Harron
Darsteller: Ben Kingsley als Salvador Dali, Barbara Sukowa als Gala, Ezra Miller als Young Dali, Christopher Briney als James, Rupert Graves als Captain Moore
Kamera: Marcel Zyskind
Verleih: SquareOne
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