Abenteuerland (2023)
In diesem deutschen Dokumentarfilm reist ein Mann ganz allein vom höchsten zum nördlichsten Punkt Deutschlands – und wählt dafür ein ungewöhnliches Fortbewegungsmittel.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Was machen Abenteuerlustige, die keine Zeit oder nicht das nötige Kleingeld für Abenteuer haben? Christo Foerster hat für sie und sich selbst das Mikroabenteuer erfunden. Es darf maximal 72 Stunden dauern und muss ohne Auto oder Flugzeug absolviert werden. Übernachtet wird unter freiem Himmel und ohne Zelt. Und Spuren dürfen keine hinterlassen werden. Quasi ein umweltfreundliches Abenteuer vor der eigenen Haustür.
In der Corona-Zeit kommt Foerster eine neue Idee. Wie wäre es, lauter kleine Mikroabenteuer miteinander zu verbinden? Gesagt, getan. Foerster plant, von der Zugspitze im Süden Deutschlands bis an Sylts nördlichsten Zipfel zu reisen; zu Fuß und auf dem Stand-up-Paddelboard. Aus den 72 Stunden werden zwei Monate, in denen er knapp 1600 Kilometer zurücklegt. Die restlichen Regeln bleiben bestehen.
Unterwegs hält er sich selbst mit der Kamera fest. Und an 20, über die zwei Monate verteilten Drehtagen schaut Foersters Kumpel, der Filmemacher Kai Hattermann, mit einem kleinen, durch Crowdfunding finanzierten Team vorbei.
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Filmkritik
"Abenteuerland": Von der Zugspitze bis nach Sylt
Nein, in diesem Dokumentarfilm geht es nicht um die Band Pur. Das Abenteuerland, in das der Protagonist Christo Foerster uns mitnimmt, kostet beim Eintritt weder den Verstand, noch ist es ein Fantasiegebilde. Eine eigene Reise ist es aber sehr wohl, die Foerster hier unternimmt. Und eine, in der er Deutschland von Süd nach Nord von einer Seite zeigt, die vor ihm vermutlich niemand so gesehen hat. Denn der durchquert unseren Staat zu Fuß und auf dem Stand-up-Paddelboard.
Und täglich grüßt die Reisedoku
Damit reiht sich Foerster ein in all die anderen wagemutigen Weltenbummler, die ihre außergewöhnliche Reise festgehalten haben, und Kai Hattermann in die Riege der Regisseure, die daraus einen Dokumentarfilm gemacht haben. Diese Art des Reisefilms, in der Abenteuerlustige (oft auf Sinnsuche und oft mit ungewöhnlichen Fortbewegungsmitteln) von A nach B kommen wollen, nimmt dank erschwinglicher Produktionsmittel in den deutschen Kinos überhand und könnte inzwischen als eigenes Subgenre bezeichnet werden. Wie alle Vertreter dieser Selbstfindungs-Reisedokus steht und fällt auch "Abenteuerland" mit seinem Protagonisten. Und der hat erschwerte Bedingungen. Denn unterwegs trifft er so gut wie keine Menschenseele.
Charismatischer Protagonist
Doch Foerster, ausgebildeter Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift "Men's Fitness", der seine Brötchen mittlerweile als Podcaster, Buchautor und Redner verdient, macht aus der Not eine Tugend. Während viele vergleichbare Reisedokus daran kranken, auf am Wegesrand getroffene Menschen nicht ausreichend eingehen zu können, stellt sich Foerster und Hattermann das umgekehrte Problem. Wie halte ich das Publikum bei der Stange, wenn der Protagonist 90 Minuten lang allein unterwegs ist? Also gibt Foerster, mal direkt in die Kamera, mal als Kommentar aus dem Off, seine Gedanken und Gefühle preis. Dass er Redner ist, gereicht dem Film zum Vorteil. Foersters Stimme und auch sein Charisma tragen "Abenteuerland" mühelos bis zum Ende.
Der Trip hat eine spannende Prämisse, verläuft letztlich aber unspektakulär. Im Vergleich zu all den anderen unabhängig finanzierten Reisedokus pendelt er sich damit irgendwo in der Mitte ein.
Fazit: Es muss nicht immer die weite Welt sein. "Abenteuerland" ist eine Reisedoku vor der eigenen Haustür, wobei diese von der Zugspitze bis nach Sylt reicht. Dank eines charismatischen Protagonisten bleibt das Kinopublikum bis zum Schluss bei der Stange. Im Vergleich mit anderen unabhängig finanzierten Reisefilmen pendelt sich "Abenteuerland" irgendwo in der Mitte ein.
Nein, in diesem Dokumentarfilm geht es nicht um die Band Pur. Das Abenteuerland, in das der Protagonist Christo Foerster uns mitnimmt, kostet beim Eintritt weder den Verstand, noch ist es ein Fantasiegebilde. Eine eigene Reise ist es aber sehr wohl, die Foerster hier unternimmt. Und eine, in der er Deutschland von Süd nach Nord von einer Seite zeigt, die vor ihm vermutlich niemand so gesehen hat. Denn der durchquert unseren Staat zu Fuß und auf dem Stand-up-Paddelboard.
Und täglich grüßt die Reisedoku
Damit reiht sich Foerster ein in all die anderen wagemutigen Weltenbummler, die ihre außergewöhnliche Reise festgehalten haben, und Kai Hattermann in die Riege der Regisseure, die daraus einen Dokumentarfilm gemacht haben. Diese Art des Reisefilms, in der Abenteuerlustige (oft auf Sinnsuche und oft mit ungewöhnlichen Fortbewegungsmitteln) von A nach B kommen wollen, nimmt dank erschwinglicher Produktionsmittel in den deutschen Kinos überhand und könnte inzwischen als eigenes Subgenre bezeichnet werden. Wie alle Vertreter dieser Selbstfindungs-Reisedokus steht und fällt auch "Abenteuerland" mit seinem Protagonisten. Und der hat erschwerte Bedingungen. Denn unterwegs trifft er so gut wie keine Menschenseele.
Charismatischer Protagonist
Doch Foerster, ausgebildeter Journalist und ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift "Men's Fitness", der seine Brötchen mittlerweile als Podcaster, Buchautor und Redner verdient, macht aus der Not eine Tugend. Während viele vergleichbare Reisedokus daran kranken, auf am Wegesrand getroffene Menschen nicht ausreichend eingehen zu können, stellt sich Foerster und Hattermann das umgekehrte Problem. Wie halte ich das Publikum bei der Stange, wenn der Protagonist 90 Minuten lang allein unterwegs ist? Also gibt Foerster, mal direkt in die Kamera, mal als Kommentar aus dem Off, seine Gedanken und Gefühle preis. Dass er Redner ist, gereicht dem Film zum Vorteil. Foersters Stimme und auch sein Charisma tragen "Abenteuerland" mühelos bis zum Ende.
Der Trip hat eine spannende Prämisse, verläuft letztlich aber unspektakulär. Im Vergleich zu all den anderen unabhängig finanzierten Reisedokus pendelt er sich damit irgendwo in der Mitte ein.
Fazit: Es muss nicht immer die weite Welt sein. "Abenteuerland" ist eine Reisedoku vor der eigenen Haustür, wobei diese von der Zugspitze bis nach Sylt reicht. Dank eines charismatischen Protagonisten bleibt das Kinopublikum bis zum Schluss bei der Stange. Im Vergleich mit anderen unabhängig finanzierten Reisefilmen pendelt sich "Abenteuerland" irgendwo in der Mitte ein.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Abenteuerland"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 87 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 22.06.2023
Regie: Kai Hattermann
Darsteller: Christo Foerster
Verleih: 24 Bilder
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