Fallende Blätter (2023)
Kuolleet lehdet
Tragikomödie: Zwei einsame Seelen begegnen sich – und versuchen, trotz aller Widrigkeiten eine Beziehung aufzubauen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ansa (Alma Pöysti) arbeitet in einem Supermarkt in Helsinki, wird allerdings fristlos entlassen, weil sie abgelaufene Lebensmittel mitgehen lässt. Als sie als Küchenhilfe in einem Pub anfängt, endet rasch auch dieser Job. Sie lernt auf diesem Wege jedoch den Fabrikarbeiter Holappa (Jussi Vatanen) kennen. Die beiden gehen gemeinsam einen Kaffee trinken und ins Kino. Bald machen sich indes Hindernisse bemerkbar. Insbesondere Holappas Alkoholsucht droht das mögliche Liebesglück zu verhindern.
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Filmkritik
"Fallende Blätter": Ein Herz für Underdogs
Der finnische Autorenfilmer Aki Kaurismäki, Jahrgang 1957, hat etwa schon mit "Le Havre" (2011) und mit "Die andere Seite der Hoffnung" (2017) ganz wunderbar humorvolle und zugleich traurige sowie nachdenklich stimmende Werke geschaffen, die von Einsamkeit, Solidarität und Humanität und somit von zeitlos relevanten Themen erzählen. Auch seine neue Arbeit "Fallende Blätter" besticht durch diese besondere Mischung.
Klar erkennbare Handschrift
Zusammen mit seinem Kameramann Timo Salminen und mit seinem kreativen Licht- und Setdesign-Team erweckt Kaurismäki durch eine sehr charakteristische Farbwahl sowie durch die minimalistischen und doch mit zahlreichen charmanten Details versehenen Kulissen einen (Mikro-)Kosmos zum Leben, der einerseits recht artifiziell und obendrein anachronistisch ist, da aktuelle und alte Elemente hier äußerst eigenwillig verbunden werden – und der andererseits diverse Bezüge zu unserer Realität offenbart und in sich erstaunlich stimmig und glaubhaft anmutet.
So kommen die Nachrichtenmeldungen etwa aus altmodischen Radioempfangsgeräten, behandeln aber den momentanen Angriffskrieg Russlands. Im Kino läuft Jim Jarmuschs relativ neue Zombiesatire "The Dead Don't Die" (2019); das cineastische Umfeld wirkt indes entschieden nostalgischer.
Der Konflikt zwischen kaum zu verdrängenden politischen und gesellschaftlichen Problemen wie Krieg, Korruption und drohender Armut und der Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und ein bisschen Eskapismus wird in "Fallende Blätter" immer wieder reflektiert – zum Beispiel, wenn die Protagonistin bei den Schreckensmeldungen im Radio kurzerhand umschaltet, um stattdessen Musik zu hören.
Eine hinreißende Besetzung
"Ich mag die Einsamkeit", heißt es an einer Stelle. Doch eigentlich wird deutlich, dass die zwei Hauptfiguren Ansa und Holappa zusammengehören. Nachdem wir zunächst den eher tristen Alltag der beiden getrennt voneinander beobachtet haben, erleben wir die Annäherung, die mit einigen Missgeschicken und Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Alma Pöysti ("Tove") und Jussi Vatanen spielen das absolut großartig. "Ich hab' noch nie so viel gelacht", meint Ansa völlig trocken nach dem gemeinsamen Kinobesuch. Und auch wir können lachen, weinen und mit dem Leinwandpaar hoffen.
Fazit: Ein melancholischer Liebesfilm mit leisem Humor und sympathischen Figuren, mit denen wir mitfühlen.
Der finnische Autorenfilmer Aki Kaurismäki, Jahrgang 1957, hat etwa schon mit "Le Havre" (2011) und mit "Die andere Seite der Hoffnung" (2017) ganz wunderbar humorvolle und zugleich traurige sowie nachdenklich stimmende Werke geschaffen, die von Einsamkeit, Solidarität und Humanität und somit von zeitlos relevanten Themen erzählen. Auch seine neue Arbeit "Fallende Blätter" besticht durch diese besondere Mischung.
Klar erkennbare Handschrift
Zusammen mit seinem Kameramann Timo Salminen und mit seinem kreativen Licht- und Setdesign-Team erweckt Kaurismäki durch eine sehr charakteristische Farbwahl sowie durch die minimalistischen und doch mit zahlreichen charmanten Details versehenen Kulissen einen (Mikro-)Kosmos zum Leben, der einerseits recht artifiziell und obendrein anachronistisch ist, da aktuelle und alte Elemente hier äußerst eigenwillig verbunden werden – und der andererseits diverse Bezüge zu unserer Realität offenbart und in sich erstaunlich stimmig und glaubhaft anmutet.
So kommen die Nachrichtenmeldungen etwa aus altmodischen Radioempfangsgeräten, behandeln aber den momentanen Angriffskrieg Russlands. Im Kino läuft Jim Jarmuschs relativ neue Zombiesatire "The Dead Don't Die" (2019); das cineastische Umfeld wirkt indes entschieden nostalgischer.
Der Konflikt zwischen kaum zu verdrängenden politischen und gesellschaftlichen Problemen wie Krieg, Korruption und drohender Armut und der Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und ein bisschen Eskapismus wird in "Fallende Blätter" immer wieder reflektiert – zum Beispiel, wenn die Protagonistin bei den Schreckensmeldungen im Radio kurzerhand umschaltet, um stattdessen Musik zu hören.
Eine hinreißende Besetzung
"Ich mag die Einsamkeit", heißt es an einer Stelle. Doch eigentlich wird deutlich, dass die zwei Hauptfiguren Ansa und Holappa zusammengehören. Nachdem wir zunächst den eher tristen Alltag der beiden getrennt voneinander beobachtet haben, erleben wir die Annäherung, die mit einigen Missgeschicken und Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Alma Pöysti ("Tove") und Jussi Vatanen spielen das absolut großartig. "Ich hab' noch nie so viel gelacht", meint Ansa völlig trocken nach dem gemeinsamen Kinobesuch. Und auch wir können lachen, weinen und mit dem Leinwandpaar hoffen.
Fazit: Ein melancholischer Liebesfilm mit leisem Humor und sympathischen Figuren, mit denen wir mitfühlen.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Fallende Blätter"
Land: FinnlandWeitere Titel: Fallen Leaves
Jahr: 2023
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Kuolleet lehdet
Kinostart: 14.09.2023
Regie: Aki Kaurismäki
Darsteller: Alma Pöysti als Ansa, Alina Tomnikov, Jussi Vatanen als Holappa, Martti Suosalo, Sakari Kuosmanen
Kamera: Timo Salminen
Verleih: Pandora Film
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