Unser Fluss... Unser Himmel (2023)
Our River...Our Sky
Das Drama "Unser Fluss... unser Himmel" folgt einigen irakischen Familien durch ihren Alltag nach der vernichtenden US-Invasion.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Irak, drei Jahre nach dem Einmarsch des US-Militärs: Ausgangssperren, Bombenanschläge und Gewalt bestimmen den Alltag der Menschen, zugleich versuchen die Einwohner vor Ort, sich ihre Menschlichkeit zu bewahren. Und Normalität einkehren zu lassen. Mitten in diesen unsicheren, turbulenten Zuständen lebt die alleinerziehende Mutter und Romanautorin Sara (Darina Al Joundi). Täglich überlegt Sara, ob die Flucht einen Ausweg aus dem Dilemma darstellen würde. Schließlich haben bereits so viele Nachbarn im Viertel das Weite gesucht. Immer auf der Suche nach einer besseren Zukunft für die Kinder und nächste Generation. Der einzige Lichtblick in Saras Leben: ihre 9-jährige Tochter Rima, die die Geschehnisse besonders belasten.
Bildergalerie zum Film "Unser Fluss... Unser Himmel"
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Filmkritik
Bagdad 2006: Trostlosigkeit und Todesangst
Das eigene Land, die Heimat, sei wie ein kranker, sterbender Mensch. Man lasse ihn nicht alleine. In diesem einen, metaphorisch aufgeladenen Satz vergegenwärtigen sich die Ansichten und Begründung von Sara, wieso es ihr so schwerfällt, den Irak zu verlassen. Dabei ist ihr Leben – und jenes der Menschen in ihrem Viertel – trostlos und geprägt von Angst und Restriktionen. Die stets gegenwärtige, immer präsente Bedrohung vermittelt "Unser Fluss…unser Himmel" sehr dringlich und authentisch.
Patrouillierende US-Soldaten erinnern die Menschen fast durchgehend an die Besatzung ihres Landes durch einen anderen Staat. Nächtliche Ausgangssperren machen sie zu Gefangenen in ihren eigenen Wohnungen. Und die täglichen Bombenattentate bringen Tod und Elend. Allein das intensive Sounddesign, darunter Detonationsgeräusche aus der Ferne sowie menschliche Schreie, versetzt den Zuschauer unmittelbar in die Hölle des Nachkriegs-Irak.
Protagonisten, die einem fremd bleiben
Der Film ist episodenhaft als Ensemble-Drama angelegt und beobachtet insgesamt fast ein Dutzend Bewohner und wie diese ihren Alltag zu bewältigen versuchen. Da "Unser Fluss... unser Himmel" seinen Schwerpunkt immer wieder auf Sara und Rami sowie deren Beziehung legt, geraten die anderen Figuren jedoch aus dem Blickfeld – und bleiben einem seltsam fremd. Aufgrund der bedächtigen, entschleunigten Erzählweise, die auf lange Einstellungen und beinahe ausladende Dialoge setzt, schleichen sich zudem einige Längen ein. Spätestens im letzten Drittel fühlt sich "Unser Fluss... unser Himmel" ziemlich zäh und bleiern an.
Fazit: Schlicht gehaltenes und bewusst unaufdringlich gefilmtes Episoden-Drama, dessen Unmittelbarkeit und Realismus zu den großen Stärken zählen. Durch die hohe Zahl an handelnden Figuren und der dramaturgischen Längen gerät der Fokus aber bisweilen aus dem Blick.
Das eigene Land, die Heimat, sei wie ein kranker, sterbender Mensch. Man lasse ihn nicht alleine. In diesem einen, metaphorisch aufgeladenen Satz vergegenwärtigen sich die Ansichten und Begründung von Sara, wieso es ihr so schwerfällt, den Irak zu verlassen. Dabei ist ihr Leben – und jenes der Menschen in ihrem Viertel – trostlos und geprägt von Angst und Restriktionen. Die stets gegenwärtige, immer präsente Bedrohung vermittelt "Unser Fluss…unser Himmel" sehr dringlich und authentisch.
Patrouillierende US-Soldaten erinnern die Menschen fast durchgehend an die Besatzung ihres Landes durch einen anderen Staat. Nächtliche Ausgangssperren machen sie zu Gefangenen in ihren eigenen Wohnungen. Und die täglichen Bombenattentate bringen Tod und Elend. Allein das intensive Sounddesign, darunter Detonationsgeräusche aus der Ferne sowie menschliche Schreie, versetzt den Zuschauer unmittelbar in die Hölle des Nachkriegs-Irak.
Protagonisten, die einem fremd bleiben
Der Film ist episodenhaft als Ensemble-Drama angelegt und beobachtet insgesamt fast ein Dutzend Bewohner und wie diese ihren Alltag zu bewältigen versuchen. Da "Unser Fluss... unser Himmel" seinen Schwerpunkt immer wieder auf Sara und Rami sowie deren Beziehung legt, geraten die anderen Figuren jedoch aus dem Blickfeld – und bleiben einem seltsam fremd. Aufgrund der bedächtigen, entschleunigten Erzählweise, die auf lange Einstellungen und beinahe ausladende Dialoge setzt, schleichen sich zudem einige Längen ein. Spätestens im letzten Drittel fühlt sich "Unser Fluss... unser Himmel" ziemlich zäh und bleiern an.
Fazit: Schlicht gehaltenes und bewusst unaufdringlich gefilmtes Episoden-Drama, dessen Unmittelbarkeit und Realismus zu den großen Stärken zählen. Durch die hohe Zahl an handelnden Figuren und der dramaturgischen Längen gerät der Fokus aber bisweilen aus dem Blick.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Unser Fluss... Unser Himmel"
Land: Irak, Frankreich, Kuwait, Großbritannien, Deutschland, Vereinigte arabische Emirate, KatarJahr: 2023
Genre: Drama, Kriegsfilm
Originaltitel: Our River...Our Sky
Länge: 117 Minuten
Kinostart: 06.07.2023
Regie: Maysoon Pachachi
Darsteller: Mahmoud Abu Abbas, Myriam Abbas, Darina Al Joundi, Sami Al-Ali, Labwa Arab
Kamera: Jonathan Bloom
Verleih: barnsteiner-film