Elemental (2023)
Pixars 27. animierter Spielfilm entführt sein Publikum in eine Stadt, in der die vier Elemente Seite an Seite leben.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 52 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In Element City wohnen die Elemente Wasser, Luft und Erde friedlich nebeneinander. Nur ein Element muss draußen bleiben: das Feuer. Dessen Angehörige leben in ihrem eigenen Viertel am Rande der großen Stadt. Hier arbeitet die junge Ember in der "Feuerstelle", dem Gemischtwarenladen ihrer Eltern, die einst mit leeren Händen nach Element City gekommen sind, um sich eine neue Existenz aufzubauen.
Geht es nach Embers Vater, dann wird sie seinen Laden in Kürze von ihm übernehmen. Dafür muss sie aber erst ihr feuriges Temperament in den Griff bekommen. Ein unvorhergesehener Wasserschaden im Keller, der zu allem Überfluss den Gesundheitsinspektor Wade in Embers Leben spült, ist dabei keine große Hilfe. Bevor Ember den Laden übernehmen kann, muss sie verhindern, dass er dichtgemacht wird.
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Filmkritik
"Elemental": Eine heiß-kalte Romanze geht baden
Die Filme der in Kalifornien ansässigen Pixar Animation Studios zählen zur absoluten Weltspitze. Seit die US-Amerikaner, die seit 2006 zum Disney-Konzern gehören, mit "Toy Story 4: Alles hört auf kein Kommando" Ende 1995 ihren ersten abendfüllenden Animationsfilm auf die Menschheit losließen, setzen sie regelmäßig neue Maßstäbe. Selbst eine schlechte Pixar-Produktion liegt weit über dem internationalen Durchschnitt. Das ist auch beim nunmehr 27. Werk aus der Pixelschmiede so. Ob er dem Studio aus der Krise helfen kann, ist mehr als fraglich.
Zweifach abgekupfert
In den vergangenen Jahren hatte es Pixar erstaunlich schwer. Trotz guter bis sehr guter Kritiken starteten deren Filme "Soul" (2020), "Luca" (2021) und "Rot" (2022) in Deutschland nicht in den Kinos, sondern direkt beim Streamingdienst Disney+. Waren diese Herabstufungen noch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen und von den Machern unverschuldet, so hatten sie sich das krachende Scheitern von "Lightyear" (2022) selbst zuzuschreiben. Der Film, in dem der aus den vier "Toy Story"-Teilen bekannte Spielzeug-Astronaut im Mittelpunkt steht, ist konventionell geschrieben und lässt an allen Ecken und Enden Pixars Markenzeichen vermissen: Originalität. Was sich letztlich an den Kinokassen niederschlug und dem Studio schätzungsweise mehr als 100 Millionen US-Dollar Verlust einbrachte.
Wenn mit "Elemental" nun die erste Pixar-Produktion seit "Onward: Keine halben Sachen" (2020) endlich auch wieder in die Kinos kommt, dann lastet die Bürde, einen Erfolg einzufahren, schwer. Leider ist die Story ähnlich uninspiriert wie schon in "Lightyear" oder "Onwards". Schlimmer noch: Sie wirkt so, als hätte Pixar bei sich selbst und der hauseigenen Konkurrenz von Disney abgekupfert. Denn die Geschichte erinnert frappierend an eine Kreuzung aus "Alles steht Kopf" (2015) und "Zoomania" (2017).
Der Funke springt nicht über
Beim neuesten Pixar-Abenteuer nahm Peter Sohn auf dem Regiestuhl Platz. Der 1977 geborene Animator und Synchronsprecher, der unter anderem der Ratte Emile in "Ratatouille" (2007) seine Stimme lieh, führte bislang bei nur einem einzigen abendfüllenden Animationsfilm Regie: "Arlo & Spot" (2015), der ausgerechnet zu den schlechtesten Werken der Kalifornier zählt. In "Elemental" macht Sohn seine Sache nun allerdings deutlich besser.
Wie jeder gute Pixar-Film (und im Gegensatz zu "Arlo & Spot") richtet sich "Elemental" nicht nur an Kinder. Doch die Metaebene, in der es diesmal um so gewichtige Themen wie Vorurteile und Diskriminierung, kulturelle Zugehörigkeit und Ausgrenzung, erzwungene Emigration und gelungene Immigration geht, wird dem erwachsenen Publikum nicht sonderlich subtil vermittelt. Und was noch schwerer wiegt: bedient dabei oft selbst Klischees. In dieser heiß-kalten Romanze aus den Elementen Feuer und Wasser springt der Funke nicht aufs Publikum über.
Fazit: Nicht jeder neue Pixar-Film kann ein Meisterwerk sein. "Elemental" ist weit davon entfernt. Während sich die Qualität der Animationen des kalifornischen Studios weiter auf Weltklasseniveau bewegt, lassen die abgekupferte Story und deren wenig subtile Vermittlung zu wünschen übrig. Im Rennen um einen Oscar dürfte "Elemental" gegen "Spider-Man: Across the Spider-Verse" den Kürzeren ziehen.
Die Filme der in Kalifornien ansässigen Pixar Animation Studios zählen zur absoluten Weltspitze. Seit die US-Amerikaner, die seit 2006 zum Disney-Konzern gehören, mit "Toy Story 4: Alles hört auf kein Kommando" Ende 1995 ihren ersten abendfüllenden Animationsfilm auf die Menschheit losließen, setzen sie regelmäßig neue Maßstäbe. Selbst eine schlechte Pixar-Produktion liegt weit über dem internationalen Durchschnitt. Das ist auch beim nunmehr 27. Werk aus der Pixelschmiede so. Ob er dem Studio aus der Krise helfen kann, ist mehr als fraglich.
Zweifach abgekupfert
In den vergangenen Jahren hatte es Pixar erstaunlich schwer. Trotz guter bis sehr guter Kritiken starteten deren Filme "Soul" (2020), "Luca" (2021) und "Rot" (2022) in Deutschland nicht in den Kinos, sondern direkt beim Streamingdienst Disney+. Waren diese Herabstufungen noch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen und von den Machern unverschuldet, so hatten sie sich das krachende Scheitern von "Lightyear" (2022) selbst zuzuschreiben. Der Film, in dem der aus den vier "Toy Story"-Teilen bekannte Spielzeug-Astronaut im Mittelpunkt steht, ist konventionell geschrieben und lässt an allen Ecken und Enden Pixars Markenzeichen vermissen: Originalität. Was sich letztlich an den Kinokassen niederschlug und dem Studio schätzungsweise mehr als 100 Millionen US-Dollar Verlust einbrachte.
Wenn mit "Elemental" nun die erste Pixar-Produktion seit "Onward: Keine halben Sachen" (2020) endlich auch wieder in die Kinos kommt, dann lastet die Bürde, einen Erfolg einzufahren, schwer. Leider ist die Story ähnlich uninspiriert wie schon in "Lightyear" oder "Onwards". Schlimmer noch: Sie wirkt so, als hätte Pixar bei sich selbst und der hauseigenen Konkurrenz von Disney abgekupfert. Denn die Geschichte erinnert frappierend an eine Kreuzung aus "Alles steht Kopf" (2015) und "Zoomania" (2017).
Der Funke springt nicht über
Beim neuesten Pixar-Abenteuer nahm Peter Sohn auf dem Regiestuhl Platz. Der 1977 geborene Animator und Synchronsprecher, der unter anderem der Ratte Emile in "Ratatouille" (2007) seine Stimme lieh, führte bislang bei nur einem einzigen abendfüllenden Animationsfilm Regie: "Arlo & Spot" (2015), der ausgerechnet zu den schlechtesten Werken der Kalifornier zählt. In "Elemental" macht Sohn seine Sache nun allerdings deutlich besser.
Wie jeder gute Pixar-Film (und im Gegensatz zu "Arlo & Spot") richtet sich "Elemental" nicht nur an Kinder. Doch die Metaebene, in der es diesmal um so gewichtige Themen wie Vorurteile und Diskriminierung, kulturelle Zugehörigkeit und Ausgrenzung, erzwungene Emigration und gelungene Immigration geht, wird dem erwachsenen Publikum nicht sonderlich subtil vermittelt. Und was noch schwerer wiegt: bedient dabei oft selbst Klischees. In dieser heiß-kalten Romanze aus den Elementen Feuer und Wasser springt der Funke nicht aufs Publikum über.
Fazit: Nicht jeder neue Pixar-Film kann ein Meisterwerk sein. "Elemental" ist weit davon entfernt. Während sich die Qualität der Animationen des kalifornischen Studios weiter auf Weltklasseniveau bewegt, lassen die abgekupferte Story und deren wenig subtile Vermittlung zu wünschen übrig. Im Rennen um einen Oscar dürfte "Elemental" gegen "Spider-Man: Across the Spider-Verse" den Kürzeren ziehen.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Elemental"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Komödie, Abenteuer, Animation
Länge: 93 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 22.06.2023
Regie: Peter Sohn
Darsteller: Leah Lewis als Ember Lumen (Stimme), Mamoudou Athie als Wade Ripple (Stimme), Ronaldo Del Carmen als Bernie Lumen (Stimme), Shila Ommi als Cinder Lumen (Stimme), Wendi McLendon-Covey als Gale (Stimme)
Kamera: David Juan Bianchi, Jean-Claude Kalache
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
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