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Blue Beetle (2023)

Generischer Ethno-Superheldenfilm ohne jegliche herausragende QualitätenKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.9 / 5

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Der frisch gebackene College-Absolvent Jaime Reyes (Xolo Maridueña) kehrt hoffnungsvoll in seine Heimat zurück. Doch er muss feststellen, dass sein Zuhause längst nicht mehr so ist, wie er es einst zurückgelassen hat. Seine Familie hat mit finanziellen Problemen zu kämpfen, der Verlust des Hauses steht kurz bevor. So nimmt Jaime gemeinsam mit seiner besserwisserischen Schwester einen Aushilfsjob bei der reichen Victoria Kord (Susan Sarandon) an, die ein Rüstungsunternehmen führt. Deren Nichte Jenny (Bruna Marquezine) bietet Jaime ein Vorstellungsgespräch bei Kord Industries an. Dort gelangt er unerwartet in den Besitz des "Skarabäus" – eines uralten Relikts, das auf außerirdischer Biotechnologie basiert.

Als der geheimnisvolle Käfer ihn als symbiotischen Wirt auswählt, sieht sich Jaime plötzlich mit einer fantastischen Rüstung ausgestattet, die ihm außergewöhnliche Kräfte verleiht. Schnell wird klar, dass sich sein Leben durch den Fund für immer verändern wird: Jaime wird zum Superhelden Blue Beetle. Doch Kord Industries und dessen Chefin Victoria hatten mit dem Skarabäus ganz andere Pläne: Ein wilde Jagd auf Jaime und seine Familie beginnt...

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Erste "Blue Beetle"-Realverfilmung

"Blue Beetle" ist die erste Realverfilmung der gleichnamigen DC-Figur. Ursprünglich sollte das Werk, das sich als "Familien-Superhelden-Unterhaltung" bezeichnen lässt, bei HBO Max als Streamingtitel erscheinen, schließlich entschied man sich doch für einen Kinostart unter dem Schirm von Warner. Angesichts des gefloppten Anlaufs in den Lichtspielhäusern, aber auch des generischen Charakters von "Blue Beetle" hätte man es dabei belassen sollen.

Denn der Film ist das Paradebeispiel eines völlig uninteressanten, ethno-spezifischen (und -zentristischen) Superhelden-Films. So gut wie alle Hauptcharaktere (außer der Bösewichtin, die weiß ist) sind hispanics, das gilt sowohl für die Figuren selbst, als auch für deren Darsteller. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen, allerdings wirkt diese Formel nach zahllosen anderen Beispielen (vor allem aus dem Hause Marvel) inzwischen ziemlich uninspiriert und öde.

Uninspiriertes Ethno-Superhelden-Generikum

Ein weiteres, zentrales Problem der Ethno-Schablone offenbaren die mehr als mauen Einspielergebnisse der ersten Tage: In den US-Kinos konnte sich "Blue Beetle" zwar knapp auf Platz 1 setzen, allerdings ergaben Erhebungen, dass über 60% der Besucher hispanics waren. Zielgruppe erreicht, könnte man meinen. Auf den zweiten Blick wird das Problem allerdings eindeutig: Filme wie "Blue Beetle" sind von ihrer Machart her kalkulierte Blockbuster, die mit mehreren hundert Millionen $ Einnahmen rechnen, um sich zu rentieren. Sie brauchen also ein globales Publikum. Wenn nun eine US-spezifische Bevölkerungsgruppe wie (eingewanderte) Lateinamerikaner ins Zentrum der Geschichte gestellt wird, fehlt außerhalb der USA (und gegebenenfalls noch Lateinamerika) das Identifikationspotenzial, insbesondere dann, wenn die ethnische Identität der Hauptfiguren und damit verbundene Spezifika derart in den Fokus gestellt werden, wie hier.

Der Superheld als Kafka-Käfer

Über die erzählerische Qualität eines Films, die Inszenierung und die technische Umsetzung muss das nicht zwingend etwas aussagen. Doch auch auf diesen Ebenen versagt "Blue Beetle" weitgehend. Das Plot-Gerüst lässt sich in wenigen Worten beschreiben: Unerwarteter hero-to-come kommt auf ungewöhnlichem Weg zu Superkräften; lernt, mit ihnen umzugehen und sie einzusetzen; Bösewicht stellt sich in seinen Weg; Superheld rettet sich, seine Liebsten - und die Welt. Schema F also, mit marginalen Abweichungen: Die Superhelden-Werdung vollzieht sich als kafkaeske Verwandlung, als die Hauptfigur Gregor Samsa-artig Beine und Fühler und Panzer bekommt und plötzlich als Riesenkäfer durch das Haus krabbelt. Und der Film legt einen starken Fokus auf den Aspekt der "Familie", die zum zentralen Sujet wird. Jaime muss die Welt nicht allein retten, sondern gemeinsam mit (und für) Onkel, Oma, Mama und Schwester. Dazwischen stirbt noch schnell der Papa, was später einige bewegende (kitschige) Motivations-Szenen ermöglicht.

Die Familie als letzte Rettung

Diese Betonung der Familie ist ganz nett, wird aber ebenso eindeutig mit dem Ethno-Gimmick verknüpft, wodurch der überhöhte Ethnozentrismus kurz droht, zur klischeehaften Karikatur zu werden. Latino-Familiensinn gegen "weißen" Egoismus quasi. Zumindest wird dieser Aspekt sympathisch und im Ansatz humorvoll vermittelt, weswegen er zu einem der wenigen, nicht nervigen Einfälle von "Blue Beetle" zählt.

Nicht zwingend nervig ist auch die Action, die zwar technisch ordentlich und temporeich umgesetzt wurde, aber in letzter Konsequenz nur zweckdienlich und damit langweilig ist: Ein Superheldenfilm braucht eben zumindest ein Drittel seiner Laufzeit ordentliches Geballer, schnelle Schnitte und mehr oder weniger kunstvoll eingesetzte CGI-Effekte, um sich so nennen zu dürfen. So ist das Ende des Films dann eher eine Erlösung (der Zuschauer). Dass man noch zwanghaft versucht, "Blue Beetle" einen anti-imperialistischen Spin mitzugeben - einem Film mit über 100 Millionen US-$ Budget aus dem Zentrum des amerikanischen Kulturimperialismus - ist schließlich ein Höhepunkt der unfreiwilligen Ironie.

Fazit: Generischer Superhelden-Film nach Schema F mit technisch ordentlicher Umsetzung, aber völlig uninspirierter Handlung. Auch die sympathische Darstellung des Hauptdarstellers und in Momenten aufkeimendem Humor können nicht verhindern, dass "Blue Beetle" als weiterer (verdienter) Flop in die DC-Historie eingehen wird.




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Besetzung & Crew von "Blue Beetle"

Land: USA, Mexiko
Jahr: 2023
Genre: Action, Abenteuer
Kinostart: 17.08.2023
Regie: Angel Manuel Soto
Darsteller: Bruna Marquezine als Jenny Kord, Xolo Maridueña als Jaime Reyes / Blue Beetle, Susan Sarandon als Victoria Kord, Harvey Guillen als Dr. Sanchez, Becky G. als Khaji-Da
Kamera: Pawel Pogorzelski
Verleih: Warner Bros.

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