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Das Versprechen – Architekt BV Doshi (2023)
Er ist ein Pionier des energiesparenden Wohnungsbaus, der seiner Zeit weit voraus war: der Architekt Balkrishna Doshi. "Das Versprechen" stellt seine wegweisende Arbeit vor.Kritiker-Film-Bewertung:
4 / 5User-Film-Bewertung:
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Nachhaltigkeit, Klimafreundlichkeit und der soziale Gedanken waren dem indischen Architekten Balkrishna Vithaldas (BV) Doshi in seiner Arbeit stets ein Anliegen. Er setzte bereits in den 60er- und 70er-Jahren fortschrittliche architektonische Ideen um und proklamierte eine "Architektur für den Menschen". Seine Meinung war, dass Gebäude und Architektur das Leben der Menschen verbessern und Stadtplaner ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden müssen. Am 24. Januar 2023 starb Doshi im Alter von 95 Jahren. In der Doku "Das Versprechen - Architekt BV Doshi" führt der Visionär selber durch sein ereignisreiches Leben und stellt zentrale Arbeiten sowie Gebäude vor.
Bildergalerie zum Film "Das Versprechen – Architekt BV Doshi"
Filmkritik
4 / 5
Wohnraum für die Ärmsten
Mal abgesehen vom etwas sperrigen Filmtitel handelt es sich bei "Das Versprechen – Architekt BV Doshi" um eine beachtliche Doku, aus der jederzeit die Bewunderung für den Porträtierten und dessen Lebensleistung spricht. Mit Hingabe und Akribie widmet sich Regisseur Jan Schmidt-Garre dem renommierten Architekten. Er reist mit ihm zu früheren Wirkungsstätten und an Orte, die sein Leben – privat oder beruflich – entscheidend geprägt haben.
Darunter die Wohnsiedlung Aranya in der Millionenstadt Indore. Doshi ließ sie einst für Slum-Bewohner und Obdachlose bauen, denen er jegliche Gestaltungsmöglichkeiten und Raum für Erweiterungen ließ. Nicht die einzige, kostengünstig und energieeffizient erbaute Sozialsiedlung für die Ärmsten der Armen in einer indischen Millionenstadt, die Doshi federführend konzipierte und umsetzte. Für sein soziales Engagement in Verbindung mit seiner auf klimafreundlichen Plänen basierenden Architektur, erhielt Doshi 2018 den Nobelpreis der Architektur: den Pritzker-Preis.
Offenheit und Verzicht auf starre Regeln
Schmidt-Garre hält sich weitestgehend zurück und lässt Doshi vor der Kamera, im wahrsten Sinne, "freie Hand". Wir beobachten ihn an seinem Schreibtisch beim Skizzieren, Entwerfen und Modellieren. Wichtig ist zudem, dass Doshi in diesem Porträt nicht nur ausgiebig von seinen Ideen und Konzepten berichten darf – sondern beispielhaft jene Gebäude, Musterhäuser und Siedlungen auch ausführlich zu sehen sind.
Nachhaltigkeit und Ökologie gehen bei Doshis Bauwerken Hand in Hand, das zeigt sich immer wieder. Anhand der Gebäude und Beispiele wird klar, wie Doshi die lokalen Bedingungen und klimatischen Gegebenheiten vor Ort beim Planen und Bauen berücksichtigte. Und wie sehr sie das Leben der Menschen verbesserten. Dank ihrer Einfachheit, offenen Struktur, dem Verzicht auf gängige bauliche oder architektonische Vorschriften und eine Einbeziehung der umgebenden Natur. Und auch worauf sich das titelgebende Versprechen bezieht, erfährt man im Laufe des Films. Es steht in direktem Zusammenhang mit Doshis mitmenschlicher Ader und seinem sozialen Wesen, das sich schon als Kind zeigte.
Fazit: Geistreiche, erhellende Doku über einen Pionier und Vordenker im Bereich des sozialen Bauens, mit klarem Blick und unaufgeregter Erzählweise realisiert.
Mal abgesehen vom etwas sperrigen Filmtitel handelt es sich bei "Das Versprechen – Architekt BV Doshi" um eine beachtliche Doku, aus der jederzeit die Bewunderung für den Porträtierten und dessen Lebensleistung spricht. Mit Hingabe und Akribie widmet sich Regisseur Jan Schmidt-Garre dem renommierten Architekten. Er reist mit ihm zu früheren Wirkungsstätten und an Orte, die sein Leben – privat oder beruflich – entscheidend geprägt haben.
Darunter die Wohnsiedlung Aranya in der Millionenstadt Indore. Doshi ließ sie einst für Slum-Bewohner und Obdachlose bauen, denen er jegliche Gestaltungsmöglichkeiten und Raum für Erweiterungen ließ. Nicht die einzige, kostengünstig und energieeffizient erbaute Sozialsiedlung für die Ärmsten der Armen in einer indischen Millionenstadt, die Doshi federführend konzipierte und umsetzte. Für sein soziales Engagement in Verbindung mit seiner auf klimafreundlichen Plänen basierenden Architektur, erhielt Doshi 2018 den Nobelpreis der Architektur: den Pritzker-Preis.
Offenheit und Verzicht auf starre Regeln
Schmidt-Garre hält sich weitestgehend zurück und lässt Doshi vor der Kamera, im wahrsten Sinne, "freie Hand". Wir beobachten ihn an seinem Schreibtisch beim Skizzieren, Entwerfen und Modellieren. Wichtig ist zudem, dass Doshi in diesem Porträt nicht nur ausgiebig von seinen Ideen und Konzepten berichten darf – sondern beispielhaft jene Gebäude, Musterhäuser und Siedlungen auch ausführlich zu sehen sind.
Nachhaltigkeit und Ökologie gehen bei Doshis Bauwerken Hand in Hand, das zeigt sich immer wieder. Anhand der Gebäude und Beispiele wird klar, wie Doshi die lokalen Bedingungen und klimatischen Gegebenheiten vor Ort beim Planen und Bauen berücksichtigte. Und wie sehr sie das Leben der Menschen verbesserten. Dank ihrer Einfachheit, offenen Struktur, dem Verzicht auf gängige bauliche oder architektonische Vorschriften und eine Einbeziehung der umgebenden Natur. Und auch worauf sich das titelgebende Versprechen bezieht, erfährt man im Laufe des Films. Es steht in direktem Zusammenhang mit Doshis mitmenschlicher Ader und seinem sozialen Wesen, das sich schon als Kind zeigte.
Fazit: Geistreiche, erhellende Doku über einen Pionier und Vordenker im Bereich des sozialen Bauens, mit klarem Blick und unaufgeregter Erzählweise realisiert.
Björn Schneider
TrailerAlle "Das Versprechen – Architekt BV Doshi"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Das Versprechen – Architekt BV Doshi"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 90 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 14.09.2023
Regie: Jan Schmidt-Garré
Kamera: Diethard Prengel
Verleih: barnsteiner-film
