Nachtkatzen (2023)
De noche los gatos son pardos
Erotik-Krimi über Dreharbeiten zu einem freizügigen Film im Wald, bei denen der Regisseur ums Leben kommt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In einem Wald in Frankreich laufen die Dreharbeiten zu einem Spielfilm über freie Liebe und sexuelle Lust. Der schweizerische Regisseur Valentin Tanören (Valentin Merz), seine Crew und seine Darsteller sprechen miteinander in verschiedenen europäischen Sprachen. Eines Tages verschwindet Valentin, dann wird seine Leiche in einer Grube im Wald gefunden. Ein Inspektor (Jean-Charles de Quillacq) ermittelt in Begleitung zweier uniformierter Polizeibeamter.
Bei den Befragungen geht es um die Beziehungen im Filmteam, die oft beruflicher und privater Natur zugleich sind. Wovon der Film, der gedreht wurde, handelte, weiß keiner so genau. Der Kameramann Robin (Robin Mognetti) gibt sich als Valentins Partner aus. Weil sich die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens, das die Leiche abholen soll, verfahren, entführen Robin und ein anderer Mann den Toten aus einem Gebäude in den Wald.
Bildergalerie zum Film "Nachtkatzen"
Hier streamen
Filmkritik
"Nachtkatzen": Körperlust und Tod im Walde
Das Langfilmdebüt des schweizerischen Regisseurs und Drehbuchautors Valentin Merz steckt voller Rätsel. Die Worte sinnlich und erotisch passen am ehesten zu dem Treiben im Wald, wo der Filmcharakter Valentin Tanören einen Film inszeniert, bevor sein plötzlicher Tod Ermittlungen nach sich zieht. "De noche los gatos son pardos", wie der Originaltitel von "Nachtkatzen" lautet, heißt übersetzt: Nachts sind die Katzen grau. Wer auf dieser ungewöhnlichen filmischen Erlebnistour irgendwann glaubt, sich nicht mehr auszukennen, befindet sich auf dem richtigen Weg.
Sinnliche Erkundungstour
Was ist das für ein Filmdreh, bei dem sich die Darsteller in körperlicher Lust ergehen – alleine unter einem Wasserfall, zu zweit, zu dritt oder als taumelnde Zombies, die sich gegenseitig auffressen wollen? Einmal sagt eine alte Frau etwas, das als roter Faden dienen könnte: Sexualität sei ein Universum. Schon Sigmund Freud fasste die Libido, also die aus dem Sexualtrieb gespeiste emotionale Energie, als zentrale Kraft des Lebens auf. Am Drehort im Wald laden die Filmcharaktere - und auch die Darsteller und Darstellerinnen – ihre Sexualität in der Begegnung mit der Natur neu auf. Die Grenzen zwischen Sinnlichkeit und Erotik verfließen, das Liegen im Moos weckt sozusagen die Lust.
Scheinbar ungerichtete, kurze Liebes- und Eifersuchtsszenen, Momentaufnahmen wartender, beobachtender Menschen und aus dem Off erklingende altbekannte Chansons über Liebe und Einsamkeit bilden eine assoziative Handlung. Sie muss gespeist werden von den Gedanken des Publikums. Liebe und Ekstase haben eine Verbindung zum Tod, also wahlweise zur Ewigkeit oder Zerstörung. Der Tod des Regisseurs, vielleicht sogar der Ausflug des trauernden Partners nach Mexiko, wo sich die Geister nicht so weit von den Lebenden entfernen, sind so gesehen Teil der Logik.
Das Gespenst der Einsamkeit
Auch die polizeilichen Ermittlungen wirken unterhaltsam. Das Gesicht des Inspektors, seine Fragen drücken lustvolle, voyeuristische Neugier aus, ein wenig Neid auf dieses verrückte, queere Filmvolk. Ein weiteres Thema ist die Mobilität der jungen Generationen. Wie das Filmteam arbeiten so viele mal in diesem, mal in jenem Land, vertrauen auf die globale Verständigung. Merz erzählt auch hierbei von der Sehnsucht, die Einsamkeit zu überwinden. Ob man die in verschiedene Richtungen weisende Erzählung nun befriedigend findet oder nicht, es bleibt anzuerkennen, dass der Film seine Geheimnisse niemals ganz verrät.
Fazit: Das Spielfilmdebüt des schweizerischen Regisseurs und Drehbuchautors Valentin Merz veranstaltet ein sinnliches Rätselspiel mit der Fantasie des Publikums. Im Gewand eines Film-im-Films geht es um die animalische Natur des Menschen, um die sexuelle Lust, die Sehnsucht nach Liebe, die Vergänglichkeit. Die Zuschauer werden wie die Polizei, die nach dem Tod des Filmregisseurs am Drehort ermittelt, buchstäblich in den Wald geführt. Die losen filmischen Gedanken und jene der Betrachter können sich verlaufen, aber auch zu reizvollen Entdeckungen führen.
Das Langfilmdebüt des schweizerischen Regisseurs und Drehbuchautors Valentin Merz steckt voller Rätsel. Die Worte sinnlich und erotisch passen am ehesten zu dem Treiben im Wald, wo der Filmcharakter Valentin Tanören einen Film inszeniert, bevor sein plötzlicher Tod Ermittlungen nach sich zieht. "De noche los gatos son pardos", wie der Originaltitel von "Nachtkatzen" lautet, heißt übersetzt: Nachts sind die Katzen grau. Wer auf dieser ungewöhnlichen filmischen Erlebnistour irgendwann glaubt, sich nicht mehr auszukennen, befindet sich auf dem richtigen Weg.
Sinnliche Erkundungstour
Was ist das für ein Filmdreh, bei dem sich die Darsteller in körperlicher Lust ergehen – alleine unter einem Wasserfall, zu zweit, zu dritt oder als taumelnde Zombies, die sich gegenseitig auffressen wollen? Einmal sagt eine alte Frau etwas, das als roter Faden dienen könnte: Sexualität sei ein Universum. Schon Sigmund Freud fasste die Libido, also die aus dem Sexualtrieb gespeiste emotionale Energie, als zentrale Kraft des Lebens auf. Am Drehort im Wald laden die Filmcharaktere - und auch die Darsteller und Darstellerinnen – ihre Sexualität in der Begegnung mit der Natur neu auf. Die Grenzen zwischen Sinnlichkeit und Erotik verfließen, das Liegen im Moos weckt sozusagen die Lust.
Scheinbar ungerichtete, kurze Liebes- und Eifersuchtsszenen, Momentaufnahmen wartender, beobachtender Menschen und aus dem Off erklingende altbekannte Chansons über Liebe und Einsamkeit bilden eine assoziative Handlung. Sie muss gespeist werden von den Gedanken des Publikums. Liebe und Ekstase haben eine Verbindung zum Tod, also wahlweise zur Ewigkeit oder Zerstörung. Der Tod des Regisseurs, vielleicht sogar der Ausflug des trauernden Partners nach Mexiko, wo sich die Geister nicht so weit von den Lebenden entfernen, sind so gesehen Teil der Logik.
Das Gespenst der Einsamkeit
Auch die polizeilichen Ermittlungen wirken unterhaltsam. Das Gesicht des Inspektors, seine Fragen drücken lustvolle, voyeuristische Neugier aus, ein wenig Neid auf dieses verrückte, queere Filmvolk. Ein weiteres Thema ist die Mobilität der jungen Generationen. Wie das Filmteam arbeiten so viele mal in diesem, mal in jenem Land, vertrauen auf die globale Verständigung. Merz erzählt auch hierbei von der Sehnsucht, die Einsamkeit zu überwinden. Ob man die in verschiedene Richtungen weisende Erzählung nun befriedigend findet oder nicht, es bleibt anzuerkennen, dass der Film seine Geheimnisse niemals ganz verrät.
Fazit: Das Spielfilmdebüt des schweizerischen Regisseurs und Drehbuchautors Valentin Merz veranstaltet ein sinnliches Rätselspiel mit der Fantasie des Publikums. Im Gewand eines Film-im-Films geht es um die animalische Natur des Menschen, um die sexuelle Lust, die Sehnsucht nach Liebe, die Vergänglichkeit. Die Zuschauer werden wie die Polizei, die nach dem Tod des Filmregisseurs am Drehort ermittelt, buchstäblich in den Wald geführt. Die losen filmischen Gedanken und jene der Betrachter können sich verlaufen, aber auch zu reizvollen Entdeckungen führen.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Nachtkatzen"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Nachtkatzen"
Land: SchweizJahr: 2023
Genre: Krimi, Erotik
Originaltitel: De noche los gatos son pardos
Länge: 110 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 03.08.2023
Regie: Valentin Merz
Darsteller: Robin Mognetti, Valentin Merz, Dogartzi Magunagoicoechea, Jean-Charles de Quillacq, Maxi Schmitz
Kamera: Robin Mognetti
Verleih: Gmfilms
Verknüpfungen zu "Nachtkatzen"Alle anzeigen
Trailer