Die Unschärferelation der Liebe (2023)
In dieser deutschen Romcom der reichlich anderen Art schickt Regisseur Lars Kraume seine Hauptdarsteller Caroline Peters und Burghart Klaußner auf ein Liebesabenteuer durch Berlin.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Eine Verwechslung bringt alles ins Rollen: An einer Berliner Bushaltestelle küsst Greta (Caroline Peters) den wildfremden Alexander (Burghart Klaußner) versehentlich auf den Hals. Sie hielt ihn für ihren Mann. Von hier an weicht sie nicht mehr von Alexanders Seite. Erst verfolgt sie ihn durch die Berliner Nacht, dann kreuzt sie unangekündigt in dessen Metzgerei auf. Schrittweise stellt sich heraus, dass Greta nicht immer die Wahrheit sagt. Überhaupt könnte das unfreiwillige Paar kaum unterschiedlicher sein. Der Musikliebhaber Alexander ist ruhig, ordnungsliebend und ehrlich, die Schulsekretärin Greta redefreudig, fahrig und fabulierlustig. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an.
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Filmkritik
"Die Unschärferelation der Liebe": Dialog zweier einsamer Herzen
Was wäre, wenn eine notorische Lügnerin sich in eine ehrliche Haut verliebt? Was, wenn in dieser ehrlichen Haut ein verkappter Intellektueller steckt, der sich im Leben stets mit weniger begnügte, als ihm zugestanden hätte? Und was, wenn beide ihre besten Jahre bereits hinter sich hätten? Dann kommt eine romantische Komödie wie "Die Unschärferelation der Liebe" heraus, die bereits mit dem Alter ihrer Protagonisten punktet. Denn es ist erfrischend, einmal keine auf jung getrimmten Körper auf der Leinwand zu sehen, sondern Menschen wie du und ich, in denen die leise Hoffnung keimt, dass die besten Jahre erst noch vor ihnen liegen.
Vom Broadway ins Kino
"Die Unschärferelation der Liebe" basiert auf dem Theaterstück "Heisenberg" des 1971 geborenen Simon Stephens. Der Brite zählt zu den meistgespielten zeitgenössischen fremdsprachigen Autoren an deutschen Theatern und heimste hierzulande zwischen 2006 und 2012 gleich fünfmal die Auszeichnung zum besten ausländischen Dramatiker ein. Eine Verfilmung eines seiner Stücke war also nur eine Frage der Zeit. Regisseur Lars Kraume, der in den Kinos zuletzt im Frühjahr 2023 mit dem Historiendrama "Der vermessene Mensch" zu sehen war, hat sich für seine Adaption Stephens' Zweipersonenstück "Heisenberg" ausgesucht.
Das Duodrama wurde am 3. Juni 2015 in einem Off-Broadway-Theater uraufgeführt und wanderte ein Jahr später an den Broadway. Seine Deutschlandpremiere feierte es im Oktober 2016 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Schon dort standen Caroline Peters und Burghart Klaußner, die nun auch auf der großen Leinwand das gegensätzliche Paar verkörpern, gemeinsam auf der Bühne. Klaußner, der mit Kraume bei "Der Staat gegen Fritz Bauer" (2015) und "Das schweigende Klassenzimmer" (2018) zusammengearbeitet hatte, holte den Regisseur an Bord. Und so weit entfernt, wie Peters' und Klaußners Figuren voneinander sind, ist auch Kraumes neuer Film von seinem vorangegangenen.
Leichter Stoff zu theatral inszeniert
All die Schwere und die historische Verantwortung aus "Der vermessene Mensch" hat Kraume in "Die Unschärferelation der Liebe" gegen Leichtigkeit eingetauscht. Die Story über zwei vom Schicksal Gebeutelte und von vergangenen Beziehungen waidwund Geschossene, die sich aus Furcht vor weiteren Verletzungen in die Einsamkeit zurückgezogen haben, ist zwar nicht neu, aber zumindest so weit abseits der gängigen deutschen Romcom-Kost, dass sie Interesse weckt. Leider klebt Kraumes Adaption zu sehr am Original.
Dass es sich um die Adaption eines Theaterstücks handelt, deutet bereits der Vorspann an. Denn der für die Credits gewählte Schriftzug sieht verdächtig nach dem bekannten Font des Suhrkamp Verlags aus. Und schon die erste gemeinsame Szene an der Bushaltestelle wirkt wie eine abgefilmte Bühnensituation. Erschwerend hinzu kommt, dass die Dialoge nicht verändert, sondern beibehalten wurden. Was im Theater vor Live-Publikum wunderbar funktioniert, hört sich im Kinosaal furchtbar künstlich an – und wirft einen von Akt zu Akt ein ums andere Mal aus der filmischen Illusion.
Fazit: Lars Kraume hat das Theaterstück "Heisenberg" (2015) des vielgespielten britischen Dramatikers Simon Stephens verfilmt. Story und Figuren sind erfrischend, die Inszenierung klebt jedoch so sehr am Original, dass sie das Theatrale nie ganz loswird.
Was wäre, wenn eine notorische Lügnerin sich in eine ehrliche Haut verliebt? Was, wenn in dieser ehrlichen Haut ein verkappter Intellektueller steckt, der sich im Leben stets mit weniger begnügte, als ihm zugestanden hätte? Und was, wenn beide ihre besten Jahre bereits hinter sich hätten? Dann kommt eine romantische Komödie wie "Die Unschärferelation der Liebe" heraus, die bereits mit dem Alter ihrer Protagonisten punktet. Denn es ist erfrischend, einmal keine auf jung getrimmten Körper auf der Leinwand zu sehen, sondern Menschen wie du und ich, in denen die leise Hoffnung keimt, dass die besten Jahre erst noch vor ihnen liegen.
Vom Broadway ins Kino
"Die Unschärferelation der Liebe" basiert auf dem Theaterstück "Heisenberg" des 1971 geborenen Simon Stephens. Der Brite zählt zu den meistgespielten zeitgenössischen fremdsprachigen Autoren an deutschen Theatern und heimste hierzulande zwischen 2006 und 2012 gleich fünfmal die Auszeichnung zum besten ausländischen Dramatiker ein. Eine Verfilmung eines seiner Stücke war also nur eine Frage der Zeit. Regisseur Lars Kraume, der in den Kinos zuletzt im Frühjahr 2023 mit dem Historiendrama "Der vermessene Mensch" zu sehen war, hat sich für seine Adaption Stephens' Zweipersonenstück "Heisenberg" ausgesucht.
Das Duodrama wurde am 3. Juni 2015 in einem Off-Broadway-Theater uraufgeführt und wanderte ein Jahr später an den Broadway. Seine Deutschlandpremiere feierte es im Oktober 2016 am Düsseldorfer Schauspielhaus. Schon dort standen Caroline Peters und Burghart Klaußner, die nun auch auf der großen Leinwand das gegensätzliche Paar verkörpern, gemeinsam auf der Bühne. Klaußner, der mit Kraume bei "Der Staat gegen Fritz Bauer" (2015) und "Das schweigende Klassenzimmer" (2018) zusammengearbeitet hatte, holte den Regisseur an Bord. Und so weit entfernt, wie Peters' und Klaußners Figuren voneinander sind, ist auch Kraumes neuer Film von seinem vorangegangenen.
Leichter Stoff zu theatral inszeniert
All die Schwere und die historische Verantwortung aus "Der vermessene Mensch" hat Kraume in "Die Unschärferelation der Liebe" gegen Leichtigkeit eingetauscht. Die Story über zwei vom Schicksal Gebeutelte und von vergangenen Beziehungen waidwund Geschossene, die sich aus Furcht vor weiteren Verletzungen in die Einsamkeit zurückgezogen haben, ist zwar nicht neu, aber zumindest so weit abseits der gängigen deutschen Romcom-Kost, dass sie Interesse weckt. Leider klebt Kraumes Adaption zu sehr am Original.
Dass es sich um die Adaption eines Theaterstücks handelt, deutet bereits der Vorspann an. Denn der für die Credits gewählte Schriftzug sieht verdächtig nach dem bekannten Font des Suhrkamp Verlags aus. Und schon die erste gemeinsame Szene an der Bushaltestelle wirkt wie eine abgefilmte Bühnensituation. Erschwerend hinzu kommt, dass die Dialoge nicht verändert, sondern beibehalten wurden. Was im Theater vor Live-Publikum wunderbar funktioniert, hört sich im Kinosaal furchtbar künstlich an – und wirft einen von Akt zu Akt ein ums andere Mal aus der filmischen Illusion.
Fazit: Lars Kraume hat das Theaterstück "Heisenberg" (2015) des vielgespielten britischen Dramatikers Simon Stephens verfilmt. Story und Figuren sind erfrischend, die Inszenierung klebt jedoch so sehr am Original, dass sie das Theatrale nie ganz loswird.
Falk Straub
FBW-Bewertung zu "Die Unschärferelation der Liebe"Jurybegründung anzeigen
Die Grundsituation ist aus klassischen Screwball-Komödien aus Hollywood bekannt: Eine quirlige, ein wenig chaotisch wirkende Frau versucht einen verklemmten Mann zu verführen. Lars Kraume hat das Theaterstück ?Heisenberg? von Simon Stephens von New [...mehr]TrailerAlle "Die Unschärferelation der Liebe"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Unschärferelation der Liebe"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Komödie
Länge: 92 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 29.06.2023
Regie: Lars Kraume
Darsteller: Caroline Peters als Margarete 'Grete' Brenner, Burghart Klaußner als Alexander Kirchner, Carmen-Maja Antoni als Frau Meisner
Kamera: Jens Harant
Verleih: X Verleih